Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)
Flasche Rotwein und stand auf. Ich stolzierte hinter ihm her. An der Theke steckte er dem Barmixer einen großen Schein zu, bekam ein verstehendes Lächeln und noch eine Flasche Wein, die er mir in die Hand drückte. Vom Barmixer bekam ich einen lüsternen Blick.
Durch eine Tür in der Wand, die ich vorher nicht gesehen hatte, gelangten wir über eine Treppe vor eine Tür mit der Nummer 13.
13. Eine Unglückszahl, schoss es mir durch den Kopf.
Das machte alles noch spannender. Noch aufregender.
Kennt ihr das Knistern, das Knacken, das sich ergibt, wenn zwei unbekannte Wesen, in diesem Falle ein Mann und eine Frau, aufeinandertreffen? Wenn sie sich annähern mit dem einzigen Ziel, sich näher kommen zu wollen? Ganz nah. Zu nah vielleicht? Sich zu vereinen. Die kleinen Blitze, wenn Erwartungen sich berühren, Vorstellungen sich treffen. Welche Überraschung könnte größer und schöner sein als die, sich einem Menschen durch Worte anzuvertrauen und die körperliche Ebene dann unvermittelt aber bestimmt folgen zu lassen?
Diese Gedanken gingen mir damals natürlich nicht durch den Kopf. Ich folgte einfach meinem Gefühl, meiner Neugierde.
Es war eine Verabredung mit einem Unbekannten, dessen Körper ich nicht kannte, dessen Vertrautheit ich aber spüren wollte. Gleichzusetzen mit einem Blind Date mit unzweifelhaften Absichten. Und es war mir durchaus bewusst, dass da etwas sehr Außergewöhnliches geschah. Etwas für mich Verbotenes. Ja, Unvorstellbares.
„Bring mir ja kein uneheliches Kind ins Haus“, hatte Linda gesagt.
Und sie meinte es ernst. In so einem kleinen Nest, wie dem unseren, war das noch immer eine Schande. Diese durfte ich Linda um keinen Preis der Welt antun. Das hatte sie nicht verdient. Ich dürfte mich auch nie wieder in dem Ort blicken lassen. Alle würden mit Fingern auf mich zeigen. Wahrscheinlich hatte ich deshalb bisher allen Versuchungen getrotzt. Denn Linda hatte mir nicht gesagt, wie ich es anstellen sollte, Sex zu haben, ohne schwanger zu werden. Und heiraten wollte ich natürlich noch lange nicht.
Doch an all dies dachte ich damals nicht. Ich wollte dieses Abenteuer. Es war etwas in mir, etwas Wildes, Ungestümes, das geradezu danach drängte, freigelassen zu werden. Wie ein wildes Tier im Käfig.
Das Zimmer war in schummriges Licht getaucht, das von der einzigen Kerze ausstrahlte, die auf dem Schränkchen neben einem fast quadratischen Bett stand, auf dem eine rote Decke aus Plüsch lag. Übrigens das einzige Möbelstück außer dem Schränkchen.
Der Mann stellte die Gläser und die Flasche Wein neben die Kerze.
“Komm her”, sagte er und stellte meine Flasche Wein neben seine. Wie ein Liebespaar.
Er nahm meine Hände, schaute wieder tief in meine Augen, zog mich dann auf das rote Plüschbett.
Die Spannung wuchs, es knisterte förmlich in allen Ecken vor erregender Erotik. In dem Dämmerlicht konnten wir uns nur schemenhaft erkennen. Die anderen Sinne arbeiteten dafür umso besser. Wir rochen den Duft unserer Haut. Spürten die Hitze der Körper. Waren überwältigt von der Spannung der Vorfreude. Vernahmen die Nervosität in unseren Stimmen.
„Hast du Lust?“
Mein Fremder nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas, beugte sich zu mir. Mit leicht geneigtem Kopf näherte er sich vorsichtig meinen Lippen. Willig öffnete ich meinen Mund und er ließ den Wein einfach so hineinlaufen. Herrlich. Es war ein Moment der absoluten Vollkommenheit. Vorsichtig legte er eine Hand auf meine Brust. Die Sanftheit der Berührung ließ mich erschauern. Und jetzt, da der erste Kontakt zu meiner erhitzten Haut hergestellt war, begann es in mir zu brodeln. Er schien meine Bereitschaft zu spüren, ließ seine Zunge in meinen Mund gleiten. Das Spiel unserer Zungenspitzen wurde schnell intensiver, heißer. Und schon wurde aus unserem ersten Kuss eine leidenschaftliche Umarmung. Ich schnappte nach Luft.
„Wow“, flüsterte ich überwältigt, „das ist echt super, verrückt, total scharf!“
Überschwänglich legte ich meine Arme um des Mannes Nacken. Jetzt konnte er mehr von meinem Körper spüren, der noch unter meiner Kleidung verborgen war. Doch nicht mehr lange.
Mein Puls klopfte wild an seinem Hals. Wir prosteten uns erneut zu, versanken in einem weiteren innigen Blick, ließen das süßliche Nass unsere Kehle hinunterrinnen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann einer von uns den ersten Schritt wagen würde.
‚Ich bestimmt nicht‘, dachte ich und legte meine Hand auf
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