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Sünden der Nacht

Sünden der Nacht

Titel: Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Mrs.
    Cooper, sie könnte ihn
    identifizieren wenn sie ihn wiedersieht. Sie glaubt, sie würde sich an seine Stimme erinnern.«
    Bei dem Gedanken an diese arrogante Selbstsicherheit, die Verachtung, die Grausamkeit der Tat, die dieser Mann begangen hatte, um mit seiner Macht und seinem tückischen Verstand zu prahlen, ballte Mitch vor Wut die Fäuste. »Eingebildeter Sadist«, zischte er. »Mach irgendwo einen falschen Schritt –
    dann bin ich da und erledige dich.«
    »Wenn wir Glück haben, bringt ihn vielleicht sein Partner für uns zu Fall«, Megan rutschte vom Tisch. »Ich habe veranlaßt, daß Christopher Priest sich Olies Computer ansieht und schaut, ob er in die Dateien reinkommt. Olie hat an Computerkursen in Harris teilgenommen. Wenn irgendeiner seine Fallen knackt, dann kann das nur Priest. Inzwischen ist da immer noch Paul, den wir uns vorknöpfen müssen.«
    Bevor Mitch seinen Mund öffnete, fuhr sie fort: »Du kannst seine Verbindung zum Van nicht abstreiten«, sagte sie, hakte die Punkte einzeln an ihren Fingern ab, »und genausowenig, daß er versucht hat, das vor uns zu verheimlichen. Sein Alibi für die 505
    Nacht, in der Josh verschwand, ist nicht wasserdichter als ein Sieb. Keiner weiß, wo er heute morgen um sechs Uhr war, als Ruth Cooper sich mit unserem geheimnisvollen Fremden
    getroffen hat. Er hat dem Beamten vom Dienst erzählt, er würde ein bißchen herumfahren, um Josh zu suchen. Das sind ein bißchen viel Zufälle auf einmal, findest du nicht?«
    »Was ist sein Motiv?« fragte Mitch. »Warum soll er seinem eigenen Sohn etwas antun?«
    »Das gibt es«, Megan blieb hartnäckig, »ist allgemein bekannt.
    Wie war das bei dem anderen Fall oben am Iron Range letztes Jahr? Was dieser Mann seiner eigenen Tochter angetan hat, war unsäglich, und er ist jeden Tag zur Suche erschienen, hat in den Medien Bitten an den Kidnapper gerichtet, hat eine zweite Hypothek auf sein Haus aufgenommen, um eine Belohnung
    aussetzen zu können. Es ist dort passiert und könnte sich hier wiederholen. Hier ist nicht Utopia, Chief«, fuhr sie fort, verlor allmählich die Geduld mit seinem ewigen Widerstand, mit dieser absurden Situation.
    »Das ist eine Stadt wie jede andere. Die Menschen sind genau wie die Menschen überall – einige davon gute und ein paar schlechte. Selbst im Garten Eden gab es eine Schlange. Stell dich den Tatsachen.«
    Er grollte. »Du glaubst, ich stell mich denen nicht?« Seine Stimme war nur ein Flüstern und scharf wie ein Stilett.
    »Ich glaube, du willst es nicht.«
    »Aber wir wissen ja, daß du dazu bereit bist, nicht wahr«, sagte er anzüglich. »Das einzige, was du willst, ist deinen Hintern aus dem Feuer ziehen und einen netten Goldstern in deinen Bewertungspapieren. Selbst wenn du dabei ein paar Leute zerfetzen mußt! Der Zweck heiligt die Mittel.«
    »Diesen Quatsch kannst du dir für Paige Price aufsparen«, keifte Megan und stemmte die Hände in die Hüften. »Du weißt verdammt genau, daß ich Josh zurückhaben will. Mach mich 506
    nicht an, nur weil ich dir die Wahrheit auf den Kopf zu sage. Ich glaube, für dich ist es zu verlockend, dich an Paul Kirkwoods Stelle zu versetzen – es könnte uns allerhand kosten.«
    Mitch war nicht in der Stimmung, sich anzuhören, wie sie an seinem Gewissen und seinem Copinstinkt zweifelte. Er fühlte sich mehr als frustriert und holte zu einem Rundumschlag aus.
    »Mit anderen Worten, Agent O’Malley, ich soll vergessen, daß der Mann seinen Sohn verloren hat und ihm direkt an die Kehle gehen. Ich sollte mir über meine Prioritäten klarwerden, genau wie du. Der Job kommt zuerst. Der Job, der Job, der Scheiß-
    Job!« brüllte er ihr ins Gesicht.
    »Der Job bin ich.« Megans Augen funkelten vor Stolz. »Wenn dir das nicht paßt, hast du Pech gehabt.«
    »Du bist das, weil du nicht mehr zuläßt«, fauchte Mitch. »Gott bewahre, daß du einmal deine Marke abnimmst, um für eine Weile Frau zu sein. Du wüßtest ja nicht einmal, wie das ginge.«
    Megan prallte zurück, als hätte er ihr eine Backpfeife versetzt.
    Sie hatte die Marke abgenommen, war eine Frau gewesen. Für ihn. Offensichtlich hatte sie diese Rolle nicht sehr gut erfüllt.
    Der Gedanke bohrte sich wie ein Messer in ihre Brust.
    »Oh, du meinst wohl, du hättest mir so viel mehr gegeben?«
    konterte sie voller Sarkasmus. »Was wirst du mir bieten, Chief?
    Eine Nummer auf deinem Sofa? Ja, dafür schieß ich doch gern eine Karriere in den Wind!«
    Sein Mund verzog sich

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