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Sünden der Nacht

Sünden der Nacht

Titel: Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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damals überprüfen lassen, als Mrs. Favre sich beschwert hat.
    Olie putzt sich immer brav die Ohren.«
    »Wenn auch sonst keinen anderen Teil seiner Anatomie.«
    Megan rümpfte die Nase bei dem Gedanken an seinen üblen Körpergeruch.
    »Sie glauben, er hat nichts mit Joshs Verschwinden zu tun?«
    »Er hätte gar nicht den Mumm, ein Kind zu stehlen und mir dann in die Augen zu sehen und zu behaupten, daß er nichts darüber wüßte.«
    »Er hat Ihnen in die Augen gesehen? Mit dem echten oder dem falschen Auge?«
    Er schüttelte den Kopf und beugte sich vor, um den Knopf seiner summenden Gegensprechanlage zu drücken. »Ja?«
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    »Christopher Priest für Sie, Chief«, verkündete Natalie. »Sagt, er könnte vielleicht bei den Ermittlungen helfen.«
    »Schicken Sie ihn rein.«
    Mitch kippte den Rest seines Essens in den Mülleimer, wischte sich die Hände mit einer Serviette ab und stand auf. Megan erhob sich ebenfalls und warf den Rest ihrer Banane weg.
    Adrenalin schoß durch ihren Körper bei dem Gedanken, daß es vielleicht eine Spur geben könnte.
    Der Mann, der ins Büro kam, sah nicht gerade aus, als könnte er irgend jemanden retten. Er war klein, schmächtig und versank fast in einer blauweißen Studentenjacke des Harris College.
    Selbst mit der Jacke konnte ihn keiner für einen Sportsmann halten. Höchstens eine Wagenladung Steroide hätte den
    Professor zu etwas anderem als einem Computerzwerg machen können. Christopher Priest sah blaß und zerbrechlich aus, wie ein Mann, dessen gefährlichster Sport Schach war. Megan schätzte ihn auf Ende dreißig, ein Meter siebzig, mit bräunlichen Haaren, schmutzigbraunen Augen hinter einer Brille, die für sein Gesicht viel zu groß war. Unscheinbar.
    »Professor«, Mitch begrüßte ihn. »Das ist Agent O’Malley vom BCA.
    Agent O’Malley, Christopher Priest, Leiter der Fakultät für Computerwissenschaften am Harris College.«
    Sie schüttelten sich die Hände – Megans stark und fest, eine Hand, die eine Glock-9-mm-Halbautomatik ohne zu zittern halten konnte, Priests ein dünner, faltbarer Sack aus Haut und Knochen, völlig ohne Widerstand. Es kostete sie einige Mühe, nicht hinzuschauen und nachzuprüfen, ob sie ihn zerquetscht hatte. »Ihr Name kommt mir bekannt vor«, sagte sie und überlegte fieberhaft, in welcher Kartei er ihr begegnet war. »Sie arbeiten mit jugendlichen Straftätern, richtig?«
    Priest lächelte, eine Mischung aus Schüchternheit und Stolz.
    »Meine Eintrittskarte in die Ruhmeshalle – Die Sci-Fi-
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    Cowboys.«
    »Das ist ein tolles Programm.« Mitch bot Priest den freien Stuhl an und ging wieder hinter seinen Schreibtisch. »Sie sollten stolz darauf sein. Die Kinder vom falschen Weg abbringen und ihnen die Chance auf eine Ausbildung und eine Zukunft zu geben, ist mehr als lobenswert.«
    »Ich danke Ihnen, aber das ist nicht allein mein Verdienst. Phil Pickard und Garrett Wright opfern auch viel Zeit für die Jugendlichen.«
    Er machte es sich im Stuhl bequem, und seine übergroße Jacke rutschte bis zu den Ohrläppchen hoch, so daß er aussah wie eine Cartoonschildkröte, die gerade ihren Kopf in den Panzer ziehen wollte.
    »Ich hab von Josh Kirkwood gehört. Hannah und Paul tun mir so entsetzlich leid.«
    »Kennen Sie ihn?« fragte Megan.
    »Wir sind mehr oder weniger Nachbarn. Ihr Haus ist das letzte am Lakeshore Drive. Meins liegt sozusagen hinter ihrem, etwa eine Meile oder so Richtung Norden, auf der anderen Seite vom Quarry Hills Park. Natürlich kenne ich Hannah. Jeder in der Stadt kennt sie. Wir sind beide in mehreren Wohl-tätigkeitskomitees. Gibt es schon irgendwelche Neuigkeiten?«
    Mitch schüttelte den Kopf. »Sie dachten, Sie könnten helfen –
    wie denn?«
    »Ich habe gehört, daß Sie einen Kommandoposten eingerichtet haben. Dort laufen die Informationen zusammen und werden abgeklärt, richtig?«
    »Ja.«
    »Also. Ich habe damals alle Zeitungsbericht über die
    Entführung des Mädchens in Inver Grove Heights gelesen. Die Polizei hat davon gesprochen, was für Massen von
    Informationen sie zu bewältigen hatten und wie problematisch 167
    das wäre. Dinge wurden übersehen, einige Arbeitsgänge aus Mangel an Kommunikation mehrmals wiederholt, und es wäre so zeitaufreibend, Vergleiche anzustellen.«
    »Dazu ein Amen«, sagte Megan und wedelte mit ihrem Stapel Computerausdrucken von Straftäterlisten.
    »Ich würde Ihnen gerne eine Lösung für dieses Problem
    anbieten«, sagte Priest. »Meiner Fakultät stehen

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