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Sünden der Nacht

Sünden der Nacht

Titel: Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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bohrte sich in ihre Schläfe. Mitch wußte, wenn er etwas falsch machte, eine voreilige Entscheidung traf, wäre sie tot. Schweiß tropfte ihm in die Augen, den er wegblinzelte. Die Bilder der toten Allison und Bilder einer toten Megan rotierten wie ein Kaleidoskop in seinem Kopf. Allison, wie sie auf dem grauen Linoleum lag, ihr Blut, das sich zu einer Lache ausbreitete. Megan zusammengebrochen im Schnee und ihr Blut, das sich irrwitzigerweise wie Kirschsirup auf einem Teller Softeis ausbreitete! »Fallen lassen!« tobte er. »Sie sind verhaftet!«
    Wright zog Megan noch ein Stück näher auf die offene Tür des Truck zu. Der Motor brummte, wartete.
    »Sie haben keine Chance, mit dem Truck hier rauszukommen«, Mitchs Stimme überschlug sich. »Ich habe an beiden Ausgängen nichtmarkierte Autos postiert.«
    »Sag ihm, er spielt nicht fair«, flüsterte Wright.
    Megan warf ihm einen desolaten Blick aus dem Augenwinkel zu. »Fick dich.«
    Abrupt ließ sie sich zusammenfallen. Ihr Gewicht riß Wright aus der Balance und gab Mitch Gelegenheit, ihn anzugreifen. Wright schubste Megan Mitch entgegen, so daß sie beide rückwärts in den Schnee taumelten. Er feuerte blindlings in ihre Richtung und sprang in das Führerhaus des Transporters.
    Mitch rollte Megan unter sich, schirmte sie ab und zuckte zusammen, als eine Kugel nur wenige Zentimeter vor ihnen einschlug.
    »Es ist Garrett Wright!« schrie Megan.
    Mitch richtete sich auf Händen und Knien über ihr auf. »Bist du getroffen?«
    »Nein! Schnapp dir den Schuft!«
    Er sprang auf, als der Truck sich mit durchdrehenden Reifen in Bewegung setzte. Das hintere Ende schleuderte zur Seite, und Mitch kriegte die Pritschenumrandung seitlich zu fassen, als es ihm die Füße wegzog. Seine Hände rutschten ab, als er nach besserem Halt suchte, und die Smith & Wesson klapperte auf die Ladefläche. Dann schlitterte der Wagen in die andere Richtung und zerrte ihn in seinem Kielwasser mit.
    Der Truck zog jetzt langsam gerade, und Mitch hievte sich über die
Seite, kippte grunzend vor Schmerz auf die Ladefläche. Er entdeckte seine Pistole und warf sich darauf, ging in die Hocke, kämpfte sich auf das Führerhaus zu und kriegte den Überrollbügel zu fassen.
    »Anhalten, Wright!« brüllte er und hämmerte mit der Pistole an das Rückfenster. »Sie sind verhaftet!«
    Statt einer Antwort riß Wright das Steuerrad herum, wodurch Mitch zur Seite geschleudert wurde. Sie schaukelten heftig um eine Kurve, und die rechten Seitenräder hoben vom Boden ab. Mitch wurde in die andere Richtung geschleudert. Er griff wieder nach dem Überrollbügel, legte die Smith & Wesson an und feuerte durch das Rückfenster. Die Kugel durchschlug glatt die hintere Scheibe und knallte dann durch die Windschutzscheibe, die im Bruchteil einer Sekunde zu einem Spinnennetz von Rissen zerbarst.
    »Anhalten!« Er schlug mit dem Pistolengriff gegen das Einschußloch, sprengte das Sicherheitsglas und bog es nach innen.
    Wright machte eine Drehung und feuerte über seine Schulter. Mitch duckte sich direkt hinter den Mann, und die Kugel segelte an ihm vorbei. Jetzt packte er mit der linken Hand den Überrollbügel, griff mit der rechten durch das zerbrochene Fenster und rammte Wright den Pistolenknauf hinters Ohr.
    »Halt den verfluchten Truck an! Du bist verhaftet!«
    Wright riß das Steuer scharf nach links und trat das Gaspedal durch. Der Pickup raste vom Weg ab und flog über die Böschung. Mitch fiel fluchend auf die Knie, steckte seine Pistole in die Jacke und hielt sich mit beiden Händen am Überrollbügel fest.
    Der Truck landete, bockend wie ein Pferd, dann schlitterte er seitlich weg und rammte gegen einen Baumstamm. Mitch wurde wie ein Sack herumgewirbelt. Ein Keil schneegefleckten Himmels erschien in seinem Gesichtsfeld, als er heruntergeschleudert wurde, dann sah er nur noch Weiß, bis beim Aufprall alle Farben des Regenbogens hinter seinen Augenlidern explodierten.
    Er stand bereits wieder, mit der Pistole in der Hand, bevor er wieder klar sehen konnte und rannte auf den Truck los – vielleicht war Wright durch den Aufprall k. o.? Schüsse beantworteten diese Frage umgehend – drei schnelle Salven, und er warf sich in Deckung hinter eine ausladende Kiefer.
    Für einen Moment hielt er inne, mühte sich, Luft zu schnappen und durch die Äste Wright auszumachen, aber es war zu dunkel. Er blieb in gebückter Haltung und kroch zum nächsten Baum, näher an den
Truck heran, der in einer kleinen Gruppe von

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