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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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zurückgelassen. Ihre Vorhaltungen, guten Ratschläge und Standpauken. Ihre lockeren Bemerkungen darüber, was Liv tat, was Liv sagte, wie Liv sich fühlte. Wie sehr sie am Boden zerstört war, weil er sich weigerte, sie zu sehen.
    Sean stieß ein harsches Seufzen aus, versuchte, den Schmerz auszuatmen, der ihn stets übermannte, wenn er an sie dachte. Zum millionsten Mal nahm er Zuflucht zu seiner rationalen Vernunft. Das tat er so oft, dass er seinem Geist damit schon einen Fadenriss zugefügt hatte.
    Nein, wohl eher einen Axthieb, wenn er genauer darüber nachdachte.
    Er hatte getan, was er tun musste. In seinem derzeitigen Zustand ertrug er es nicht, Liv auch nur anzusehen. Er war schon nicht gerade ein Hauptgewinn gewesen, bevor Osterman sein Gehirn vergewaltigt hatte. Jetzt kamen noch die Albträume dazu, und die Stress-Flashbacks, wie er sie folterte, wie er sie tötete … großer Gott.
    Es war ein Makel auf seiner Seele, den er nicht auslöschen konnte. Er machte ihm so viel Angst, dass ihm schlecht wurde. Sein Geist schreckte in panischem Entsetzen vor der Vorstellung, Liv zu verletzen, zurück.
    Er durfte es nicht riskieren. Liv lebte und war gesund. Wundersamerweise. Und genau das würde sie auch bleiben. Ohne ihn, wenn es sein musste. Was immer nötig war.
    He, Prinzessin, willst du das Risiko mit mir eingehen? Komm schon. Leb gefährlich.
    Genau. Er hob die Hand an die Kordel um seinen Hals, an der gleich einem Totem ein kleiner Lederbeutel hing. Darin war der Diamantohrring.
    Sie hatte ihn in einen wattierten Umschlag gesteckt und ihm zurückgeschickt, als er sich weigerte, sie zu sehen. Kein Begleitbrief. Er machte ihr keinen Vorwurf.
    Es war genau wie diese Szene im Gefängnis. Nur viel schlimmer.
    Sean legte die Hand an die raspelkurzen Haare, die Vertiefungen an seinem Schädel, wo die Ärzte ihn geöffnet hatten, um darin herumzustochern. Er war sicher, dass sie ihr Bestes gegeben hatten, trotzdem fühlte er sich wie ein notdürftig zusammengeflickter Haufen Scheiße.
    Mühsam stemmte er sich auf die Knie. Alles in seinem Kopf drehte sich. Jeder Atemzug war ein Messerstich in seine Lunge. Er torkelte hinauf zum Gipfel, stellte sich an den höchsten Punkt und ließ den Blick über die unendliche Weite grauen Schiefers schweifen …
    Der Fels unter ihm kippte, und Sean verlor den Halt. Von der verzweifelten Hoffnung beseelt, soliden Untergrund zu finden, sprang er von einer Stelle zur nächsten, aber alles schwankte, und er …
    stürzte und rutschte und holperte den felsigen Abhang hinunter, niemals würde er es rechtzeitig wieder nach oben schaffen, um Liv vor T-Rex zu retten, er fiel und fiel und fiel, mit einer schrecklichen, unaufhaltsamen Eigendynamik, ohne jede Hoffnung …
    Als er einige Zeit später wieder zu sich kam, verspürte er ein vages Gefühl von Kälte. Er hob die Hand an sein Gesicht. Es war klebrig. Er fragte sich, ob seine Wirbelsäule gebrochen war.
    Das Rauschen in seinem Hinterkopf war lauter geworden.
    Er zwang sich, die Augen zu öffnen. Liv stand in dem wabernden Nebel vor ihm. Freude überwältigte ihn. T-Rex hatte sie nicht getötet. Ihr Haar sah aus wie eine dunkle Wolke. Seine Finger verzehrten sich danach, es zu berühren.
    »Steh auf, du Idiot.« Lächelnd streckte sie ihm ihre schlanke Hand entgegen.
    Auf den Knien rutschte er zu ihr. Er streckte die Arme nach ihr aus, begierig, ihre weichen Lippen zu schmecken, ihren duftenden Atem in sich aufzusaugen, seine Hände mit ihren warmen …
    Ihre Miene erstarrte zu einem Ausdruck des Schocks. Sie gab einen erstickten Laut von sich, und alle Farbe wich aus ihren Wangen. Sie sackte zusammen, und er fing sie auf. Liv fiel auf eine Seite, weil er sie nur mit einer Hand festhielt. In der anderen lag das Messer, das er ihr gerade in die Brust gestoßen hatte.
    Pures Entsetzen durchströmte ihn wie das Blut aus einer durchschnittenen Arterie.
    Er ließ Liv zu Boden sinken, aber er fand an dem steilen Gefälle, den schartigen, rutschigen Felsen keine Stelle, um sie hinzulegen. Ostermans höhnisches Gelächter schallte durch seinen Kopf. Das Rauschen wurde ein ohrenbetäubendes Dröhnen.
    Dann endlich erkannte er es wieder. Es war der Schweißbrenner.
    Der Nebel verschluckte seine Schreie, als er mit gesenktem Kopf zurücktaumelte, über Steine stolperte, schluchzend nach Luft rang …
    Hör auf damit, du Schwachkopf .
    Sean war so überrascht, dass er ausglitt und sich an einer Felsnase festklammern musste, um nicht weiter

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