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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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unglücklich und bleibt es die ganze Zeit. Sitzt mit Mr. Hereford in einem Mausoleum in der Falle, in dem zuletzt 1973 was verändert wurde. Und eines Tages sagt der alte Clem etwas, das bei ihr schließlich den großen roten Schalter umlegt, sie schnappt sich ein Küchenmesser und … manchmal geht das ganz schnell, Merrily. Sie würden sich wundern.»
    «Und dann?» Merrily sah sich um. Es waren nur wenige Gäste in dem Café, und niemand saß nahe genug bei ihnen, um zu hören, was sie sagten. «Und dann holt diese stille, diskrete Exsekretärin mittleren Alters die Säge aus dem Werkzeugschuppen und zerlegt ihn in handliche Stücke? Glauben Sie das wirklich?»
    «Wir haben die Säge tatsächlich mitgenommen, und sie ist clean. Sie gehen jetzt mit beinahe hundertprozentiger Sicherheit von einer Kettensäge aus, und das bedeutet eine Riesensauerei. Es wurden keine Blutspritzer gefunden. Aber manche Damen sind unwahrscheinlich gut mit einem Mopp und einer Flasche Allzweckreiniger.»
    «Frannie …»
    «Merrily, so was kommt vor! Die meisten Mörder hatten nie vor, einen Mord zu begehen, und dann geraten sie in Panik. Entweder werden sie anschließend extrem ruhig und überlegt, oder sie flippen aus und reagieren total irrational.»
    «Also gut … und was ist mit dem Rest von ihm?»
    «Tja, er war ein großer Typ. Um ihn wegzuschaffen, hätte sie Hilfe gebraucht, das gebe ich zu, es sei denn …»
    «Vielleicht ein paar kräftige Jungs von den Liberaldemokraten?»
    «… es sei denn, er wurde wirklich in handliche Stücke zerlegt. Aber es stimmt, so ein Gemetzel wird für gewöhnlich nur von Männern veranstaltet. Dafür braucht man einen unempfindlichen Magen und ziemlich viel Kraft, wenn es schnell gehen muss.» Bliss sah einen Moment auf seinen zweiten Doughnut hinunter und richtete seinen Blick dann wieder auf Merrily. «Nein, okay, meiner bescheidenen Meinung nach war sie’s nicht.»
    «Warum zum Teufel haben wir dann zehn Minuten lang …»
    «Weil ich glaube, dass Mrs. Howe das gehofft hat. Dass sie es Mrs. Ayling anhängen kann. Weil … was wäre die Alternative?»
    «Aylings Arbeit im Bezirksrat?»
    «Und das ist heikel. Deshalb ist Annie ja überhaupt hier.»
    «Wegen Charlie?»
    «Also das ist ja eine tolle Vorstellung», Bliss strahlte. «Clement Ayling wurde von Charlie Howe umgebracht.»
    «Sie machen Witze, oder?»
    «Leider ja, allerdings hat Charlie immer eine Menge zu verheimlichen, und das weiß Annie. Und wenn wir anfangen, in den Angelegenheiten des Bezirksrats rumzustochern … wer weiß, was wir dann noch alles zutage fördern? Wenn man Charlie für
irgendeine
kleine Unbesonnenheit drankriegen würde, wie sähe es dann wohl mit Annies glänzender Karriere aus?»
    «Und das würde Ihnen, wie Annie vermutlich genau weiß, nicht gerade das Herz brechen, oder, Frannie?»
    «Ich sage nichts mehr ohne meinen Anwalt», sagte Bliss.
    «Sie glauben also, Annie Howe hat sich eingeschaltet – den Fall übernommen –, um von ihrem Vater abzulenken? Ich meine … wie viel hat denn Charlie damit überhaupt zu tun?»
    «Es könnte folgendermaßen aussehen», sagte Bliss, «Ayling kommt aus einer Sitzung dieses Denkfabrik-Gremiums, Hereforward, die im
Green Dragon
abgehalten wurde. Es ist halb vier Uhr nachmittags, und bald wird es dunkel. Sein Haus ist zu Fuß fünf Minuten von der Kathedrale entfernt, einmal durch den Park. Aber dort kommt er nie an.»
    «Also wurde er kurz nach der Sitzung umgebracht?»
    «Oder verschleppt. Jemand – oder mehrere Täter, weil er schließlich ziemlich kräftig war – hat ihm zwischen dem
Green Dragon
und der Castle Street aufgelauert. Vielleicht wurde er in ein Auto gezerrt. Vielleicht ist ihm jemand von der Sitzung gefolgt, oder er ist zusammen mit jemandem gegangen.»
    «Ist Charlie Howe …»
    «Ja, Charlie ist Mitglied in diesem Gremium. Und ich habe für morgen einen Termin mit jemandem von Hereforward ausgemacht, um herauszufinden, worüber diskutiert wurde. Ayling könnte sich schließlich mit irgendetwas unbeliebt gemacht haben … man weiß nie, oder?»
    «Also könnte Ayling im Park bei der Kathedrale angegriffen worden sein?»
    «Möglich», sagte Bliss. «Aber unwahrscheinlich. Da sind zu viele Leute unterwegs. Aber
irgendwo
hat man ihn erwischt. Irgendwo … wurde ihm der Kopf abgesägt und der Körper entsorgt.»
    «Aber warum wurde der Kopf zum Blackfriars-Kloster gebracht?»
    «Das müssen Sie mir erzählen. Schließlich sind Sie hier die Expertin für

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