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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Lebenspartner. Denn … in den meisten Fällen war es der Lebenspartner. Und Sie haben selbst gesagt, dass sie verzweifelt war. Selbstmordgefährdet.»
    «Ich habe gesagt, sie stand
kurz vorm
Selbstmord. Sie hat sich an ihre Situation gewöhnt, Merrily, wie es die meisten Menschen tun. Wie es Frauen meiner Generation
immer
getan haben.»
    «Sie haben recht», sagte Merrily. «Es ist lächerlich.»
    Sie schob die Vorstellung von einer unglücklichen, halb durchgedrehten Helen Ayling von sich, die den Kopf ihres Mannes in einer Einkaufstasche durch die Menschenmenge in den weihnachtlich geschmückten Straßen trug. Aber es war keine Überraschung, dass der Werkzeugschuppen überprüft worden war.
    Merrily lehnte sich zurück. Ihr Magen fühlte sich an wie ein leerer Kühlschrank. Sie wollte beten, am liebsten bei einer Zigarette.
    Sophie sagte: «Wenn Inspector Bliss denkt …»
    «Sophie, ganz gleich, was Bliss auch denken mag, es spielt keine Rolle mehr. Es geht darum», Merrily nickte Richtung Tür, «was
sie
denkt.»
    «Wir sollten jetzt gehen.»
    Sophie war aufgestanden, stellte das Geschirr in die Spüle und drehte das Wasser auf. Merrily nahm ein Handtuch, und gemeinsam erledigten sie schweigend die häusliche Verrichtung, die ihnen nun wohl nie mehr altvertraut und beruhigend erscheinen würde.

    Sie gingen durch die Hintertür hinaus und sprachen erst wieder miteinander, als sie in der Gasse waren. Der Regen war schwächer geworden, und die Sonne versteckte sich wie ein Voyeur hinter einem schmuddeligen Wolkenvorhang.
    «Ich gehe später wieder zu ihr», sagte Sophie, «wenn die Polizei weg ist.»
    «Seien sie ein bisschen vorsichtig, Sophie.»
    «Ich höre ihr nur zu.» Sophie hatte ihren Schirm wieder aufgespannt, eine grellbunte Blüte im Nieselregen. «Wollen Sie nicht mit zu mir kommen und etwas essen, Merrily?»
    «Nein … danke. Wirklich, ich muss zurück. Ich muss aus diesen Sachen raus.»
    Merrily sah, dass auf der anderen Straßenseite immer noch ein Auto im Parkverbot stand. Sophie wandte sich zum Gehen, sah sich über die Schulter aber noch einmal um.
    «Ich rufe Sie heute Abend an. Wenn ich bei Helen war.»
    «Das wäre sehr gut.»
    Auf dem Weg zum Volvo kämpfte Merrily mit Zweifeln und Unsicherheit in einer Sache, die sie eigentlich nichts anging. Und sie machte sich Sorgen um Sophie, bei der sie keine Zweifel und Unsicherheiten kannte.
    Als sie an dem Zivilfahrzeug der Polizei vorbeikam, hielt ein anderes Auto dahinter an, und das Fenster auf der Fahrerseite glitt herunter.
    «Haben Sie Zeit für einen Kaffee, Hochwürden?», sagte Frannie Bliss.

14 Und den Menschen ein Wohlgefallen
    In einem chromblitzenden Café in der Broad Street trank Bliss den bitteren Kaffee schwarz, damit er zu seiner Laune passte. Das Haar über seinem mit Sommersprossen übersäten Gesicht war schon weit zurückgewichen. Er war noch keine vierzig und sah viel älter aus.
    «Sie will mich raushaben», sagte er.
    Es war knapp vier Uhr nachmittags und wurde schon dunkel.
    «Halten Sie durch, Frannie», sagte Merrily. «Sie ist doch wahrscheinlich ohnehin auf eine Versetzung nach London aus.»
    Bliss sah sie über seinen bitteren Kaffee hinweg mit einem bitteren Lächeln an. «Merrily, ich habe Kirsty gemeint.»
    «Oh nein.» Merrily stellte ihre Tassen ab. «Ich dachte, Sie würden wieder … klarkommen.»
    «Man kann die Risse in den Wänden nur ein paarmal übertapezieren, bevor der Leim nicht mehr hält und die beschissene Tapete wieder runterkommt.»
    «Was ist mit den Kindern? Wir haben doch bald … Weihnachten.»
    «Oh, Weihnachten ist sogar
günstig
. Wir sind über Weihnachten immer zu meinen Schwiegereltern auf den Bauernhof gefahren.»
    «Und dort sind sie jetzt?»
    «Ja. Nur kommen sie dieses Mal nicht am zweiten Feiertag zurück. Das Haus … das Haus können wir verkaufen, allerdings mit Verlust, oder ich kann Kirstys Hälfte kaufen. Die Optionen wurden mir klar und deutlich in einer E-Mail mitgeteilt. Damit, dass sie
mich raushaben will
, meinte ich aus ihrem Leben, nicht unbedingt aus dem Haus, wenn ich sie auszahlen kann. Da kann ich noch von Glück reden, was?»
    «Oh, Frannie, das tut mir so leid. Hören Sie, wenn ich …»
    «Als ich eine gute Stunde vor der Frühstückszeit zurückkam, war sie schon verschwunden. Hatte sogar die Heizung abgedreht. Sie hat die beschissene Heizung abgedreht! Muss die halbe Nacht aufgeblieben sein, wütend, wie sie war, um alles vorzubereiten. Tja …», Bliss

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