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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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mit solchem Pack nichts zu schaffen.»
    Darauf folgte ein kurzes Schweigen.
    «Sie sind ein Heide, Mr. Hawkes.»
    «Ich bin Brite. Es ist unser ureigener Glaube. Das Christentum, der Islam … all das wurde nur aus politischen Gründen hier verbreitet. Das Heidentum ist eine Naturreligion. Eine Religion der Wurzeln.»
    «Die sogenannte Schlange sollte den Dinedor Hill mit dem Wye verbinden – das stimmt doch, oder?»
    Bliss schniefte. Sie wusste, dass es stimmte, denn sie hatte es aus seinem Bericht.
    «Ich weiß, worauf Sie hinauswollen», sagte Wilford Hawkes. «Sie haben Aylings Körper im Fluss gefunden.»
    «Und was sagt Ihnen das, Mr. Hawkes?»
    «Es hätte besser gepasst, wenn Sie den Kopf im … Ach, mir reicht’s jetzt! Sie haben keine Ahnung von Heiden, oder? Während der letzten beiden Jahrtausende waren wir nicht die Mörder, wir waren die
Opfer
. Hexen wurden gehängt oder verbrannt, weil sie Kranke geheilt und armen Leuten das Leben gerettet haben. Gehängt und verbrannt, und zwar von Ihresgleichen! Sie sehen genau aus wie eine Hexenverbrennerin, Lady!»
    Bliss schlug auf das Lenkrad. Er hätte diesen Kerl knutschen können.
    Hawkes beugte sich über den Tisch.
    «Und ich? Sehe ich vielleicht aus wie jemand, der einen Menschen köpfen könnte? Meine Frau und ich und meine spirituellen Schwestern führen ein friedfertiges Hirtenleben. Was Ayling passiert ist … ganz egal, wer es war, auf jeden Fall ist der Täter von Grund auf böse. Sie suchen einen Menschen, dem jegliche Spiritualität fehlt. Sie suchen nach einem kalten Herzen.»
    «Es gibt ein heidnisches Netzwerk hier in der Gegend, oder?»
    «Kein offiziell organisiertes Netzwerk. Die Leute kennen sich einfach, aber wir sind sehr unterschiedlich – Wiccas, Druiden und was es sonst noch gibt – alle haben unterschiedliche Regeln. Wie lange wollen Sie hier eigentlich noch weitermachen, bevor Sie mich gehen lassen?»
    «Mr. Hawkes, Sie haben zugegeben, ein späteres Mordopfer bedroht zu haben. Hoffen Sie lieber nicht darauf, heute noch nach Hause zu können.»
    «Das ist unerhört!» Wilford Hawkes stand auf, doch zwei uniformierte Polizisten drückten ihn wieder auf den Stuhl. Er zitterte vor Empörung. «Wir haben Wintersonnenwende. Wissen Sie, wie wichtig das ist? Ich muss auf den Dinedor Hill! Das ist ein sehr wichtiger Moment. Sie können mich nicht über die Wintersonnenwende hier festhalten, Sie verfluchtes Weib!»
    Howe reagierte nicht. Hawkes saß kopfschüttelnd da. Dann straffte er die Schultern und blickte einen Moment in seinen Schoß. Schließlich sah er auf und strich sich mit beiden Händen über den Bart.
    «Ich erzähle Ihnen, wie weit es ging. Wenn ich Ihnen das sage, lassen Sie mich dann nach Hause?»
    «Ich handele nicht mit Ihnen», sagte Howe. «Wenn ich allerdings feststelle, dass Sie kooperativ sind …»
    «Es gibt da eine Wicca-Gruppe …»
    «Einen Hexenkonvent.»
    «Wenn Sie es so nennen wollen. Sie haben sich zu einem Ritual versammelt, um einen Bann auf den Bezirksrat zu legen, ihm die Hände zu binden. Außerdem haben sie einen Schutzzauber für die Felder unterhalb des Dinedor Hill gesprochen. Und sie haben ein Anrufungsritual durchgeführt.»
    «Was bedeutet das?»
    «Um die Wächter aufzuwecken.»
    «Mr. Hawkes …»
    «Jede vorzeitliche Stätte … nun, nicht jede, aber ziemlich viele … haben einen Wächter, verstehen Sie? Einen Geist oder eine Elementarkraft, um zerstörerische Einflüsse abzuwehren. Sie verursachen Unwetter und so weiter.»
    «Das scheint aber nicht funktioniert zu haben, oder?»
    «Sie haben ihn wachgerufen», sagte Hawkes. «Aber es läuft nicht immer alles so, wie man denkt. Es geht dabei um Mächte jenseits unseres Verstandes und jenseits unserer Kontrolle. Und aus diesem Grund arbeite ich selbst niemals mit Zauberformeln.»
    «Worauf spielen Sie an?»
    «Es gab einen Unfall, oder? Während der Baumfällarbeiten. Jemand wurde verletzt. Tja, er war an all dem nicht schuld, oder? Er hatte keine Entscheidung getroffen, war nur ein kleiner Baumfäller. Eine ganze Menge Leute haben danach gesagt, nein, nehmt es zurück, löst den Zauber, das ist schlechtes Karma. Wir dürfen uns nicht provozieren lassen, wir müssen darüberstehen.»
    «Und dann haben sie den … Zauber gelöst?»
    «Und dann ist Ayling umgekommen. Da haben
alle
kalte Füße gekriegt. Ich ganz besonders. Denn ich hatte ihn angerufen. Ich hatte ihm eine Drohung auf den Anrufbeantworter gesprochen. Ich hatte
die Verbindung

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