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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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    «Wer sind diese Hexen?»
    «Das werde ich Ihnen nicht sagen. Sie haben den Zauber gelöst, das ist alles, was Sie wissen müssen. Sie haben mit dem, was jetzt passiert, nichts zu tun.»
    «Ich brauche die Namen.»
    «Die werden Sie von mir nicht bekommen. Nicht mal wenn Sie mich die ganze Woche hier festhalten. Aber ich erzähle Ihnen etwas anderes – ein paar von uns haben sich zu einer Meditation getroffen.»
    «Wann war das?»
    «Nach Aylings Tod. Weil wir das niemals gewollt haben.»
    «Tatsächlich?»
    «
Tatsächlich

    «Wo hat dieses Treffen stattgefunden?»
    «In unserer Scheune. Wir hatten ein paar sehr medial veranlagte Leute da, und sie haben alle dasselbe gesehen … eine große Dunkelheit, das unauslöschliche Böse.»
    «Und hatte dieses Böse einen Namen, Mr. Hawkes?»
    «So funktioniert das nicht.»
    «Wie bedauerlich.»
    «Aber sie hatten ein Gefühl dafür. Kein Mensch weiß noch, wie man auf seine eigenen Gefühle hört. Eine der Frauen war danach richtig krank.»
    «Das kann ich mir vorstellen», sagte Annie Howe.

31 Weder Hörner noch ein Schwanz
    Lol und Merrily hörten in der Küche des Pfarrhauses die Mittagsnachrichten im Radio. Gerade sagte eine volltönende Stimme über das Rauschen des Windes hinweg:
Die Archäologie ist mein Leben. Aber ich würde nicht sagen, dass sie den Verlust eines Menschenlebens wert ist.
    «Knackiges Zitat», sagte Lol. «Meinst du, das hat er vorher schon mal irgendwo gesagt?»
    «
Soweit der Archäologieprofessor William Blore heute Morgen in Herefordshire
», sagte der Nachrichtensprecher.
«In Simbabwe …»
    Merrily schaltete stirnrunzelnd das Radio aus.
    «Eigentlich sollte der Archäologieprofessor William Blore heute Morgen Jane interviewen.»
    «Das erklärt vermutlich, warum sie noch nicht zurück ist.»
    «Sie war so aufgeregt, dass sie kaum noch Energie übrig hatte, um sich über die Beschlagnahmung des Computers zu ärgern.» Merrily hielt den Wasserkocher unter den Hahn. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie auch von Professor Blore verlangt haben, seinen Computer herauszugeben.»
    «Du hattest keine Wahl», sagte Lol. «Andernfalls wären sie mit einem Durchsuchungsbefehl zurückgekommen, und dann wäre Jane so richtig ausgeflippt.»
    «Ja, das habe ich auch gedacht», sagte Merrily und schaltete den Wasserkocher ein.
    Lol hatte den Laptop auf dem Küchentisch zu sich herumgedreht. Er kam häufig am Samstagmorgen, wenn Jane normalerweise nicht da war. Das waren besonders wertvolle Stunden.
    «
Derherrdeslichts.com
Kennst du die?»
    «Davon gibt es Unzählige, Lol. Allein in den USA sind es schon Hunderte. Lauter zürnende Paranoiker, die an einen unerbittlichen Gott glauben. Damit habe ich so meine Probleme. Allerdings habe ich von
dieser Gemeinde
tatsächlich schon gehört.»
    Lol hatte
Mathew Stooke, Imageberater des Teufels
gegoogelt.
    «So heißt Shirleys Kirche in Leominster», sagte Merrily. «Sie haben mir eine reizende Weihnachtskarte geschickt.»
    «Sieht mir größer aus. Eine größere Gemeinde als nur in Leominster, meine ich.»
    «Vielleicht ist sie in Amerika gegründet worden. Das ist oft so. Was für einen Ansatz vertreten die?»
    «Das ist so ein Endspiel-Ding», sagte Lol. «Nicht besonders lustig. Es sei denn, man entdeckt im Buch der Offenbarung ein paar versteckte Witze. Das ist doch die Offenbarung, oder?
Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen gräuliche Zeiten werden kommen …
»
    «Eher Paulus.»
    Merrily setzte sich neben Lol. Auf der Homepage der Kirche waren Engel zu sehen gewesen, die eine trostlose Landschaft durchstreiften. Nun hoben sich vor einem Hintergrund in der Farbe geronnenen Blutes grellweiße Buchstaben ab.
    … Denn es werden Menschen sein, die viel von sich halten, geizig, ruhmredig, hoffärtig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, ungeistlich, lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unkeusch, wild, ungütig, Verräter, Frevler, aufgeblasen, die mehr lieben Wollust denn Gott …
    «Klingt alles unheimlich bekannt», sagte Lol. «Was meinst du, wie viel Zeit haben wir noch? Zwei Wochen, drei Wochen? Sollten wir da jetzt nicht vielleicht besser … hmm … nach oben gehen?»
    In späteren Zeiten werden etliche von dem Glauben abtreten und anhangen den verführerischen Geistern und Lehren von Dämonen, die da gebieten, nicht zu heiraten und zu meiden die Speisen, die Gott geschaffen hat, welche diejenigen, die glauben und die Wahrheit erkennen, dankbar unter sich

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