Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition)
Penny! Penny! Penny!
»Penny!«
Weil seine Schwester nicht sofort antwortete, rief Romeo in einem fort weiter: »Penny! Penny! Penny!« Er hörte sich an wie eine hängen gebliebene CD .
»Penny? Weiß jemand, wo Penny ist?« Dr. Moosburger trat durch die Verbindungstür aus seiner Tierarztpraxis in die Diele des Wohnhauses. Er sah sich suchend um.
»Penny«, ertönte ein Ruf aus der Küche. Margit Moosburger kam in den Flur, wo sie auf ihren Mann traf.
Gleichzeitig fragten die zwei: »Hast du Penny gesehen?«
Gleichzeitig gaben sie sich die Antwort: »Nein!«
Aus dem Wohnzimmer im ersten Stock schallte Romeos Dauerrufen: »Penny, schnell, schnell, schnell!«
An der Haustür wurde heftig gekratzt. Ein Hund bellte. Margit Moosburger öffnete die Tür. Robin, Pennys drolliger Berner Sennenhund, kam hereingetrottet. Zufrieden mit sich und der Welt ließ er den Schwanz hin und her pendeln. Die quirlige Milli, eine schwarze Tempelhündin mit weißer Schwanzspitze und einer schwarzen Pfote, sprang hechelnd hinterher. Sie war es gewesen, die gekratzt und gebellt hatte.
»Wenn die Hunde hier sind, kann Penny nicht weit sein«, schloss Margit Moosburger.
Sie hatte recht. Der Kies auf dem Vorplatz knirschte, das Einrasten eines Fahrradständers war zu hören. Penny kam auf das Haus zu, eine Zeichenmappe unter den Arm geklemmt. Überrascht musterte sie ihre Eltern, die in der Tür standen.
»Ist was passiert?«, fragte sie.
Ihr Vater nahm sie am Arm. »Komm bitte mit, ich brauch dich in der Praxis.«
Pennys Mutter sagte augenzwinkernd: »Danach erwarte ich dich in der Küche. Ich habe eine Überraschung für dich.«
Oben am Treppenabsatz erschien Romeo. Seine Ohren leuchteten vor Aufregung. »Du bist im Fernsehen! Komm endlich, sonst ist es vorbei!«
»Darauf fall ich nicht rein.« Penny schnitt Romeo eine Grimasse.
»Die im Fernsehen sieht aber wirklich aus wie du. Und sie hat lauter Affen.«
»Romeo, lass den Quatsch!« Dr. Moosburger öffnete die Verbindungstür zur Praxis. »Du wolltest dir doch etwas dazuverdienen«, sagte er dann zu Penny gewandt. »Ich hätte da was für dich.«
Im ersten Stock maulte Romeo beleidigt herum. »Ihr geht mir alle auf den Geist. Dann glaubt ihr mir eben nicht. Die Tussi im Fernsehen sieht trotzdem so aus wie Penny. Genauso blond und doof.«
Mit strenger Stimme rief Margit Moosburger Romeo zu sich nach unten. »Tussi«, »blond« und »doof« wollte seine Mutter weder über Penny noch eine andere Frau hören.
Im Untersuchungszimmer der Praxis stand ein junger Mann. Die Ärmel seines Jeanshemds waren aufgekrempelt.
»Herr Jensbach, das ist Penny«, stellte Dr. Moosburger seine Tochter vor.
»Hallo, Penny. Du kannst Uwe zu mir sagen, wenn du möchtest«, sagte Herr Jensbach, der scheinbar gar kein Tier mitgebracht hatte.
»Tag!« Fragend blickte Penny zwischen ihrem Vater und Uwe Jensbach hin und her.
»Es geht um einen jungen Hund«, erklärte Dr. Moosburger.
»Ein niedlicher kleiner Kerl. Fast noch ein Welpe, er ist elf Monate alt. Er gehört nicht mir, sondern meiner Mutter. Sie wird bald achtzig«, fiel Uwe Jensbach ihm ins Wort.
»Behandelst du ihn?«, wollte Penny von ihrem Vater wissen.
Der verneinte.
» Noch nicht«, warf Herr Jensbach ein. »Aber wir wechseln sofort zu Ihnen, wenn Sie mir helfen können.«
»Und worum geht es?«, fragte Penny.
»Meine Mutter muss ins Krankenhaus. Eine Hüftoperation. Danach muss sie mindestens vier Wochen zur Erholung in eine Klinik, nicht weit von hier. Wir kommen aus München, aber die Klinik ist gleich hier in der Gegend.«
»Herr Jensbach hat mich gefragt, ob wir den Hund in der Zeit aufnehmen könnten«, erklärte Dr. Moosburger. »Seine Mutter möchte, dass er während ihres Klinikaufenthalts in der Nähe ist und sie besuchen kommt.«
»So ist es.«
»Vielleicht möchtest du auf den Hund aufpassen? Milli und Robin sind doch sehr verträglich. Sie werden sich bestimmt mit ihm verstehen«, erklärte Dr. Moosburger.
»Ich bezahle natürlich dafür«, versicherte Uwe Jensbach schnell. »Mir ist wichtig, dass der Hund einen guten Platz hat.«
»Bei meiner Tochter hat er es so gut wie sonst nirgends«, sagte Dr. Moosburger und legte seinen Arm um Pennys Schulter.
Uwe Jensbach atmete erleichtert auf. »Das wäre großartig. Ich wusste, dass ich bei Ihnen an der richtigen Adresse bin.« Er überlegte kurz, dann nannte er Penny einen Betrag. Penny war von der Höhe der Summe überrascht.
»Ist das nicht zu viel …
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