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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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gewesen, zusammen mit so vielen Fremden zu nächtigen.
    »Wollen wir gleich die Badestube aufsuchen?«, fragte sie, nachdem sie ihre Kammer in Augenschein genommen und für gut befunden hatten.
    »Das hört sich verlockend an«, erwiderte Philip.
    Das Badehaus lag unmittelbar neben dem Gasthof. Lena erkannte sofort, dass es überwiegend von wohlhabenden Gästen aufgesucht wurde, und die Frauen, die sie sah, machten allesamt einen gesitteten Eindruck, auch die Bademägde. Lena war noch nie in einem öffentlichen Badehaus gewesen, sie kannte diese Einrichtungen nur aus Erzählungen. Und manche dieser Erzählungen waren äußerst pikant, gab es doch auch Badestuben, die eher Freudenhäusern glichen. Aber auch in den ehrbaren Häusern herrschte keine Trennung der Geschlechter, und Lena fragte sich, ob sie sich wohl hierhergewagt hätte, auch wenn es noch so vornehm war, wäre Philip nicht an ihrer Seite gewesen.
    Eine der Mägde empfing sie freundlich und fragte nach ihren Wünschen. Frisches Wasser oder für den günstigeren Preis ein altes Bad ausbaden? Philip konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Frisches Wasser, echte Seife und alles, was dazugehört. Nur für meine Frau und mich.«
    Die Bademagd verneigte sich leicht und bat die beiden, ihr zu folgen. Erleichtert stellte Lena fest, dass ihr Ziel ein Bereich war, in dem kleinere Zuber standen, ausreichend gerade einmal für zwei Personen. Jeder dieser Zuber war von den übrigen durch geflochtene Trennwände abgeschirmt, und es konnte auch ein Vorhang vorgezogen werden. Lena erinnerte sich, was sie alles darüber gehört hatte. Manchmal trafen sich Kaufleute oder Ratsherren, um Geschäfte im Badehaus zu tätigen. Und die wollten natürlich ungestört sein.
    Die Magd füllte einen der Zuber mit Wasser und brachte dann ein großes Tablett, auf dem nicht nur Seife und trockene Tücher lagen, sondern auf dem auch ein kleiner Krug mit Wein und zwei Becher standen. Sie stellte das Tablett quer über die Mitte des Zubers und hakte es fest, sodass es als Tisch dienen konnte.
    »Das schätze ich immer besonders«, sagte Philip mit Blick auf den Wein und entkleidete sich. Die Magd lächelte, dann verschwand sie und zog den Vorhang zu. Erst jetzt legte auch Lena ihre Kleidung ab.
    Das Bad war angenehm warm. Lena rekelte sich wohlig in dem duftenden Wasser. Philip saß ihr gegenüber und goss sich einen Becher Wein ein.
    »Du hättest Said sehen sollen, als wir das erste Mal eine Badestube aufgesucht haben«, sagte er lachend, während sich ihre Beine unter Wasser berührten. »Er war entsetzt angesichts dieser Freizügigkeit.«
    »Dann war es wohl ein lockeres Haus?«
    »Nein, ganz ähnlich wie dieses. In Ägypten herrschen völlig andere Sitten. Dort würde eine anständige Frau niemals eine Badestube aufsuchen. Zuerst dachten wir auch, es seien Huren, aber dann mussten wir erkennen, dass die Männer hier anscheinend keine Eifersucht kennen, wenn sie zusammen mit ihren Ehefrauen die Badehäuser aufsuchen.«
    »Jedenfalls nicht die, die es ihren Frauen erlauben.« Lena lehnte sich zurück und tauchte ihr langes blondes Haar unter, bevor sie nach der Seife griff. »Ich war noch nie in einer öffentlichen Badestube.«
    »Weil jemand etwas dagegen gehabt hätte?«
    »Nein, weil es einfacher war, daheim ein Bad zu nehmen.« Sie lächelte ihn an. Es gefiel ihr, mit ihrem Gatten in dem großen Zuber zu sitzen, sich vom Staub der langen Reise zu reinigen und ihn dabei zu betrachten. Ihr Blick fiel auf die alte Narbe über seinem Herzen. An der gleichen Stelle war auch sie gezeichnet. Durchbohrt von Barbarossas Schwert, das ihr Herz nur knapp verfehlt hatte. Damals, als er ihren Hochzeitszug überfallen und ihren Bräutigam Martin getötet hatte. War es wirklich erst zwei Jahre her?
    »Du hast mir nie erzählt, woher die Narbe auf deiner Brust stammt«, sagte sie zu Philip.
    »Du hast mich nie gefragt.«
    »Weil ich weiß, wie schwer es ist, über manche Ereignisse zu sprechen.«
    »Ich war damals neunzehn.« Er trank einen Schluck Wein. »Du kennst ja das Buch des Wissens , aus dem ich meine Kenntnisse über das schwarze Pulver und einiges andere habe.«
    Lena nickte. Er hatte ihr das kostbare Buch vor Langem gezeigt, aber es war in arabischer Sprache verfasst, sodass sie es seinerzeit noch nicht lesen konnte. Es enthielt geheimnisvolles Wissen, Rezepturen, mit deren Hilfe alles mit Rauch und Schwefel in die Luft fliegen konnte. Philip hatte ihr erklärt, es handle sich um

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