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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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keine Zauberei, sondern nur um die genaue Anwendung ausgeklügelter Wissenschaften.
    »Das Buch gehörte einst dem alten Kadir. Einem Muslim, den ich wie meinen eigenen Großvater liebte und für den ich wohl wie ein Enkel war. Deshalb vermachte er es mir kurz vor seinem Tod. Damit es seinem leiblichen Sohn, einem gewissen Khalil, niemals in die Hände fiel.«
    »Warum nicht?«
    »Khalil war von grausamem Wesen und ging keinem ehrbaren Handwerk nach. Kadir hatte ihn deshalb verstoßen. Doch Khalil wusste von dem Buch. Und er erfuhr, dass ich es bekommen hatte. Deshalb lauerte er mir eines Abends in einer engen Gasse vor unserem Haus auf. Drei gegen einen. Zwei habe ich erwischt, aber Khalil war schneller als ich.« Gedankenverloren strich Philip mit der Hand über die alte Narbe. »Bevor er mir den endgültigen Todesstreich versetzen konnte, sank er selbst zusammen. Said hatte meine Schreie gehört und war nach draußen gestürmt. Er streckte Khalil von hinten nieder und rettete mir so das Leben. Seither trage ich diese Narbe als Erinnerung an den Tag, da Said und ich das erste Mal menschliches Blut vergossen haben.« Er stellte den Weinbecher ab. »Reichst du mir die Seife?«
    Lena kam seiner Aufforderung nach. »Du hast einen hohen Preis für das Buch gezahlt.«
    »Ich habe den Preis nicht für das Buch gezahlt, sondern für meine Freundschaft zu Kadir. Sein Sohn war einer jener verbohrten Männer, die es für gottlos halten, wenn ein Christ und ein Muslim befreundet sind.«
    »Wie Ulf von Regenstein«, merkte Lena in Erinnerung an Philips ärgsten Widersacher an.
    »Gegen Khalil ist Ulf von Regenstein zahm wie eine blumenpflückende Jungfer. Ich bin froh, dass Said Khalil damals getötet hat.«
    »Immerhin hat Ulf von Regenstein dir die rote Thea auf den Hals gehetzt, um dich zu töten.«
    »Das behauptete sie doch nur, um mich um den Finger zu wickeln.« Philip tauchte kurz unter, um die Seife abzuspülen. »Du hast sie doch gesehen«, fuhr er fort. »Sie hatte alles verloren und war verwundet. Wenn wir ihr nicht geholfen hätten, wäre sie jetzt tot.«
    Lena nickte. »Ich frage mich nur, warum sie dein Angebot nicht angenommen hat und auf Burg Birkenfeld geblieben ist.«
    Ein flüchtiges Lächeln huschte über Philips Züge. »Weil sie nicht bekommen hat, was sie wollte.« Er trank einen weiteren Schluck Wein.
    »Und was wollte sie?«
    »Dass ich sie nach Ägypten mitnehme.«
    » Was ? Warum hast du mir das nicht früher erzählt?«
    »Wozu? Glaubst du, ich hätte auch nur einen Augenblick lang ernsthaft darüber nachgedacht?«
    Lena lehnte sich in dem Zuber zurück. Sie erinnerte sich an ihre Eifersucht, als sie die rote Thea vor über einem Monat im Wald gefunden hatten. Bewusstlos im Schnee, mit einem Armbrustbolzen in der linken Schulter. Als Philip sie hochgehoben hatte, beinahe zärtlich. Und obwohl der Verstand ihr sagte, dass er Thea nur aus christlicher Nächstenliebe half, war ein winziger Stachel in ihrem Herzen zurückgeblieben. Philip hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass Thea seine Geliebte gewesen war. Lena hatte sich immer eingebildet, daran würde sie sich nicht stören. Was vor ihrer Ehe mit Philip geschehen war, sollte keine Bedeutung haben, schließlich nahm er seinen Treueschwur sehr ernst und hatte ihr bislang keinen Grund zur Eifersucht gegeben. Dennoch … was der Verstand sagte, war etwas ganz anderes als das, was ihr Herz fühlte.
    »Nein, gewiss nicht«, antwortete sie ihm. »Was sollte Thea auch in Ägypten? Karawanen überfallen?«
    Sie lachten beide.

    2. Kapitel    
    D ie Lichtung war dunkler, als Thea sie in Erinnerung hatte. Der Wald holte sich den Ort ihrer Kindheit zurück. Überall wucherten Farne und die Schösslinge junger Bäume. Ein zerbrochenes Bierfass lag noch herum, aber das Holz war schwarz geworden und von Moos überzogen. Thea seufzte. Nur der heilige Stein war ganz geblieben, das Heiligtum der Ahnen mit seinen Spiralen, die in die Ewigkeit führten. Sie erinnerte sich an den Tag, als ihr Blut durch die Rillen geflossen war. Auf der Suche nach dem von Philip. Ihre Blutlinien hatten sich nicht getroffen. Die Götter hatten entschieden. Er wird nicht an deiner Seite bleiben.
    Theas Blick fiel auf die verkohlten Balken. Mehr war von den Hütten nicht übrig geblieben. Für einen Augenblick hörte sie wieder das Lachen, das diesen Platz seinerzeit erfüllt hatte. Meist nach einem gelungenen Überfall, wenn das Bier in Strömen geflossen oder die Jagd

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