Suendhaft
Unverschämtheit! Für wen hält Marcus sich eigentlich?
„Dein Mitbewohner tickt scheinbar nicht mehr ganz sauber“, fauche ich und sehe mich nach etwas um, dass ich nach Liam werfen kann. Wie kann er mir nur so ein Angebot unterbreiten? Die letzten Stunden mit Liam waren so schön und aufregend, dass ich diese merkwürdige sexuelle Neigung tatsächlich kurz verdrängt habe. Welcher normale Mann würde auch seine Bettpartnerin mit einem anderen teilen?
„Warum denkst du nicht darüber nach? Marcus und ich haben darüber gesprochen, dass wir dir auch Geld dafür geben können, wenn du bis Freitag bleibst. Das kannst du doch gerade gut gebrauchen. Wenn du länger bleiben willst und unsere Regeln akzeptierst, dann bekommst du natürlich mehr.“
Vor lauter Fassungslosigkeit schüttele ich nur stumm den Kopf.
„Ja, ja, ich weiß. Du bist keine Prostituierte und das, was wir machen, ist völlig daneben. Na und? Jetzt schläfst du doch auch mit mir. Und erzähl mir nicht, dass dir das nicht gefällt. Wo ist denn der Unterschied? Das Geld? Das ist doch lächerlich! Sieh das doch einfach als Startkapital für eine neue Zukunft. Und dass du gerne einmal mit mehreren Männern schlafen würdest, sehe ich dir an der Nasenspitze an.“
Mein erster Impu ls ist, einfach aufzustehen und wegzulaufen. Doch dann frisst sich der Vorschlag durch mein Gehirn und streichelt mein limbisches System und meinen Hypothalamus. Liam alleine ist schon eine Wucht. Wenn Marcus ähnlich gut im Bett ist, könnte das durchaus interessant werden. So eine Chance werde ich bestimmt nie wieder bekommen. Was mich am meisten stört, ist gar nicht der Gedanke daran, mit mehreren Männern zu schlafen – im Gegenteil. Was mich am meisten stört, ist der Gedanke daran, dafür bezahlt zu werden. Vielleicht ist das altmodisch, aber es fühlt sich für mich irgendwie falsch an. Klar könnte ich das Geld gut gebrauchen. Aber ich bin nicht käuflich, oder?
„Alles in Ordnung?“ will Liam wissen.
Nachdenklich kaue ich auf meiner Un terlippe herum. Nein, eigentlich ist nichts in Ordnung. Ich habe keinen Job, keine Wohnung, kein Geld und mein Ausweg sind ein paar Freaks, die merkwürdige sexuelle Vorlieben haben. Wäre ich noch jünger, würde ich vermutlich nicht so lange überlegen und mich vielleicht sogar auf das Abenteuer einlassen. Früher habe ich ziemlich viel Unsinn gemacht. Aber mit 29 Jahren ist man vernünftiger, oder?
„Komm schon, Caro. Marcus ist wirklich gut und ich passe auf dich auf!“ Liam sieht mich mit seinen blauen Augen bittend an.
„Ich weiß nicht“, murmele ich. „Mir gefällt die Idee nicht besonders.“
„Nicht besonders heißt aber nicht, dass sie dir gar nicht gefällt, oder?“
„Hm.“
„Und wenn ich Marcus überrede, dass du auf jeden Fall noch bis morgen bleiben kannst und wir uns heute alle zusammen einen netten Abend machen und sehen, was sich so ergibt? Wenn du dann keinen Sex haben willst, ist das ok. Dann könnten wir dir morgen in Ruhe ein Hotelzimmer suchen und wir beide hätten noch den ganzen Tag für uns.“
Das klingt schon etwas besser, denke ich. Warum nicht? Noch einen Tag bei Liam zu wohnen, schont meinen Geldbeutel. Und die Aussicht auf ein sexuelles Abenteuer mit zwei so gut gebauten Männern wie Liam und Marcus ist auch nicht gerade schlecht. Die Vorstellung macht mich schon an. Ich muss an die Frau in dem Sexclub denken, die Liam und ich beim Sex mit zwei Männern beobachtet haben. Ich kann nicht sagen, dass mir das nicht gefallen hätte.
„Ok“, erwidere ich. „Aber nur, wenn ich entscheide. Und ohne Geld. Ich will keine Bezahlung für Sex!“
Liam nickt. „In Ordnung, auch wenn du immer noch komische Ansichten hast, was das Geld angeht. Ich denke, damit wird Marcus einverstanden sein. Und jetzt weg mit dem dämlichen Handtuch. Ich habe noch ein Versprechen einzulösen.“
Liam schlüpft aus seiner Boxershorts, zerrt mein Handtuch zur Seite und dringt ohne Vorwarnung in mich ein. Ich keuche entrüstet.
„Strafe muss sein“, flüstert Liam mir ins Ohr. „Du hättest im Bett bleiben sollen, so wie ich es dir befohlen habe.“
„Und ich habe dir gesagt, dass du dir deine Befehle sonst wo hin stecken kannst!“
„Ach ja?“ Liam hält meine Handgelenke fest und fängt an, sich in mir zu bewegen. „Du hast wirklich Glück, dass du so schnell feucht wirst.“ Er lässt mir kaum Zeit, mich an seine Größe zu gewöhnen. Mit aller Kraft stößt er zu, bewegt sich rhythmisch in
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