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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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Sie denn nach Mortem?“
    Valentin atmete tief durch. Er war durch das Erlebnis unter Wasser nach wie vor völlig durch den Wind. Was sollte er ihm antworten?
    „Nun ...“, begann er und strich sich flüchtig über die Stirn. Sein Kopf fühlte sich an wie in Watte gepackt.
    Stember kniff seine buschigen Brauen nachdenklich zusammen. „Sie sind doch nicht etwa wegen Mortem Castle gekommen, oder doch?“
    „Mortem Castle? Wenn Sie damit das verkommene Schloss meinen, dann ja.“ Valentins Kiefer bibberten leicht vor Kälte. „Warum?“
    Stembers Miene verfinsterte sich. „Weil Sie nicht der Erste sind, der danach fragt.“
    „Wer außer mir könnte sonst noch Interesse daran haben?“, überlegte Valentin angestrengt.
    „Außer Ihnen? – Genug!“, erklärte Stember und beäugte ihn misstrauisch. „Es lockt Sensationstouristen geradezu an. Deshalb wundert es mich ja umso mehr, dass ein Geistlicher uns hier in Mortem die Ehre erweist. Schon lange hat sich kein Priester mehr in diese verlassene Gegend verirrt … Die sind alle zu feige – traut sich ja keiner von denen her, weil sie um ihr eigenes Leben fürchten.“
    Valentin sah ihm fragend in die Augen und wartete ein paar Sekunden ab, ehe er sich zu Wort meldete. „Anscheinend gibt es in Mortem keine weiteren Häuser. Das wundert mich etwas, da es einen eigenen Bahnhof gibt. Außer dem Landgut, dem Wald und Ihrer Kneipe habe ich jedoch nichts gesehen. Um ehrlich zu sein – alles sieht wie ausgestorben aus.“
    „Ausgestorben ... Sie treffen den Nagel auf den Kopf.“ Stember schüttelte verzagt sein Haupt. „Mortem hatte mal knapp fünfhundert Einwohner. Doch irgendwie starben die meisten nach und nach weg oder ...“ Er verstummte augenblicklich und schenkte Valentin einen bissigen Blick, bevor er zum Kamin ging, um ein paar große Holzscheite ins Feuer zu legen. Dann meinte er entschlossen: „Ich mache Ihnen etwas Heißes zu trinken. Sie frieren ja am ganzen Körper. Die nassen Kleider – Sie müssen unbedingt da raus, oder wollen Sie sich eine schlimme Grippe holen?“
    „Natürlich nicht. Danke für Ihre Hilfe.“ Valentin riss sich zusammen, er wollte nicht zeigen, wie mies es ihm tatsächlich ging. Wobei er sich selbst fragte, woher er nach dem Erlebten die ganze Kraft nahm.
    Eine vorübergehende Stille machte sich bemerkbar.
    „Ihr Haus wirkt sehr altertümlich“, sagte Valentin schließlich, „aber auch sehr gemütlich, wie das in ländlichen Gegenden eben ist.“
    „Ja, ich würde mein bereits in die Jahre gekommenes Häuschen für kein Geld der Welt mit einer schicken Wohnung tauschen“, murmelte Stember vor sich hin.
    Valentin gefiel das Heim, fragte sich jedoch, weshalb die Einwohner von abgelegenen Dörfern im einundzwanzigsten Jahrhundert derart veraltet lebten. Es war nicht der Wohnstil, der ihn störte, sondern vielmehr die altmodischen Ansichten der rückständig lebenden Ansässigen, die er bis jetzt kennengelernt hatte.
    Müde sah er in die knisternden Flammen. Er fror gewaltig, auch wenn es mit Sicherheit nicht kalt im Raum war. Vermutlich wurde er wirklich krank.
    „Dann hole ich Ihnen jetzt trockene Kleider – mal sehen, was sich finden lässt. Ich habe noch ein paar Sachen meines Sohnes, von denen Ihnen etwas passen müsste.“
    Valentin nickte dankend und lächelte gezwungen. Seine Schmerzen im Rücken ließ er sich kaum anmerken. Während Stember sich umdrehte und die Stube durch eine hölzerne Tür verließ, sah er sich um. Die Kneipe war alt und vollkommen sanierungsbedürftig. Doch die zum Teil verschnörkelten Holzwände mit den dunklen Schrägbalken hatten auch etwas Angenehmes an sich. Er fühlte sich wohl und dachte sofort an Bastian. Der aufregende Gedanke, mit diesem irgendwann ein Holzhaus an einem See zu bewohnen, beflügelte sein Herz mit Glück. Doch die Chance, diesen Wunsch umzusetzen und zu leben, würde wahrscheinlich ein ewiger Traum bleiben – auch wenn es ihn immer mehr reizte, ein normales Leben zu führen. Seufzend drängte er die Gedanken beiseite und blickte sich weiter um. Auf der linken Seite der Gaststube befand sich eine noch unverputzte Mauer, an der ein paar aus Holz geschnitzte Kruzifixe hingen. In die Wand gehauene Nägel hielten kleine Weihwasserkessel. Irgendwo musste auch Weihrauch entzündet worden sein. Der Geruch war allgegenwärtig. Fast wunderte er sich über das dumpfe Licht, das in der Stube brannte. Die unheimliche Atmosphäre erinnerte ihn an Rose-Ann Gardners Haus.
    Sein

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