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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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Blick fiel auf eine breite Nische, in die der Steinkamin eingelassen war. Hoch loderte das Feuer darin. Auf dem Sims standen drei kleine Bilderrahmen mit einer schwarzen Schlaufe darauf, die Fotos von einer attraktiven Frau zeigten.
    In diesem Moment ließ sich Stember wieder blicken und kam mit einer dunklen Hose und einem schwarzen Wollpulli zurück. Unmittelbar danach bereitete er in der Stube einen heißen Tee vor, den er direkt vor seinen Gast auf den Tisch stellte.
    „Warum sind Sie wirklich hier?“, wollte er mit verengten Augen wissen. Seine Mimik wirkte misstrauisch, und es stand ohne Zweifel fest, dass ihm nicht die geringste Regung entging.
    Valentin überlegte kurz, ehe er sich entschloss, dem Hausherrn die Wahrheit zu sagen. Er erzählte zunächst von der alten Frau, von seinem Dorf und den darin lebenden, abergläubischen Menschen, und weshalb er nach Mortem gekommen war – auch wenn er wusste, dass es sich verrückt anhörte und sein Gastgeber ihn nach dem Gespräch vermutlich für geisteskrank hielt.
    „Dass Sie aus freien Stücken hergekommen sind, ist ein reiner Suizidversuch“, lautete dessen vorschnelle Reaktion.
    Valentin wurde hellhörig. „Wieso Suizidversuch?“
    „Weil sich, außer den doofen Touristen, die mit ihren Handys von Mortem Castle Aufnahmen machen, einfach keiner traut, herzukommen. Haben Sie denn noch nie etwas davon gehört, dass hier der eine oder andere Gast nach einer scheinbar harmlosen Besichtigung einfach verschwand?“
    Valentin schüttelte den Kopf. „Nein, nicht, dass ich wüsste. Woher denn auch? Ich war noch nie hier ...“
    „Tja, wenn das so ist ... Mortem ist der Inbegriff des Bösen.“ Stembers Augen vergrößerten sich.
    Valentin stutzte entsetzt. Das war alles noch verwirrender, als er zunächst gedacht hatte. Dennoch blieb er skeptisch. „Ach! Und weshalb?“
    „Es ist ein waldiges Fleckchen Erde, auf dem das grüne Gras bereits verdorben aus dem Boden wächst.“
    „Und warum soll das so sein?“
    Stember verzog das Gesicht zu einem künstlichen Schmunzeln. „Das werden Sie schon noch erleben, wenn Sie nachts draußen herumlaufen und sich nicht an Mortems Vorschriften halten!“
    Konsterniert schaute Valentin den Mitfünfziger an. „So etwas in der Art habe ich schon mal gehört. Nur aus dem Mund einer alten Frau.“
    „Dann hat man Sie bereits vorgewarnt. Sie sollten das wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Der Gebieter mag nämlich keine Pfaffen ...“
    „Welcher Gebieter?“
    „Der Herrscher der Finsternis. Ich habe einen Pakt mit ihm geschlossen – nur deshalb lässt er mich in Ruhe hier leben.“
    Mittlerweile zweifelte Valentin an den Worten. Andererseits spürte er, dass von dem Stück Erde, auf dem er sich gerade befand, tatsächlich Unheil ausging.
    „Was ist das Letzte, an das Sie sich erinnern können?“, fragte Stember interessiert nach.
    Gedankenversunken sah Valentin ihn an. „Ich stand auf dem Steg; es war bereits düster. Ich kann mich daran erinnern, dass ich mich hinunterbeugte und alte Grabsteine unter Wasser erblickte. Ich dachte, eine Stimme zu hören. Jemand rief nach mir. Es war, als würde das verfallene Schloss nach mir greifen, auf mich herabsehen. Und dann, ganz plötzlich, bildete sich unter meinen Füßen dichter Nebel. Es fühlte sich an, als hätten eiskalte Hände meine Beine wie Krallen umschlungen. Sie zogen mich hinunter. Sekunden später wurde ich ins Wasser gerissen. Es war schlimm. Ich dachte wirklich, ertrinken zu müssen und hatte mit meinem Leben bereits abgeschlossen.“ Er stoppte abrupt. Das Erlebnis schürte ihm jetzt noch die Kehle zu.
    Doch Alfred zeigte sich unbeeindruckt. „Und weiter? Haben Sie sonst noch etwas Sonderbares erlebt? Sie haben doch eben die Gräber im See erwähnt ...“
    Valentin nickte. „Es war das erste Mal überhaupt, dass mir vor Grabsteinen graute. Diese vielen alten Monumente zu sehen, war einfach unheimlich. Wissen Sie, dass sie sich weit in den See erstrecken?“
    „Ja, das weiß ich. Und Sie fragen sich jetzt sicher, welchen Grund das haben könnte, nicht wahr?“
    Valentin nickte abermals und versuchte seine Arme warm zu rubbeln. Ihm war noch immer kalt. Auch das Feuer im Kamin vermochte daran nichts zu ändern. „Das auch ...“
    Alfred sah ihm tief in die Augen. „Tja, so ist das eben.“
    Valentin nahm einen Schluck warmen Tee, während Stember weiterredete. „Wie es aussieht, haben Sie bereits Bekanntschaft mit dem Bösen gemacht.“
    Valentin

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