Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
diskutiert, aber sie hatte nicht richtig zugehört.
    »Er will mit dir reden«, sagte Doug zu Creighton.
    »Das nervt doch nur noch. Wirklich. Erst diese Detectives und dein schlappschwänziger Anwalt, die mir bei jedem Wort an den Lippen hängen und sich jeden Pups notieren.« Creighton imitierte wildes Gekritzel. »Und jetzt noch dieser Typ. Was macht ihn überhaupt so besonders? Und warum brauche ich ihn?«
    Doug ging über seine Fragen hinweg. »Seine Assistentin hat dir für morgen einen Termin gemacht.«
    »Morgen kann ich nicht. Du wolltest doch, dass ich diese Leute von dem Bauunternehmen zum Essen ausführe, hast du das vergessen?«
    »Um fünfzehn Uhr.«
    »Um fünfzehn Uhr habe ich einen Werkstatttermin für meinen Wagen, und da will ich dabei sein. Ich traue diesem Kretin von Mechaniker nicht über den Weg.«
    »Hier ist die Adresse.«
    Doug reichte ihm eine Visitenkarte. Creighton sah seine Eltern nacheinander hasserfüllt an, dann riss er in einer einzigen Bewegung seinem Vater die Karte aus der Hand, sprang von dem Sessel auf und knallte auf dem Weg nach draußen die Tür hinter sich zu.
    Ein paar Sekunden blieben Sharon und Doug reglos und wortlos sitzen, dann trat er ans Bett und griff nach seinem abgelegten Jackett. Sie folgte ihm in den begehbaren Kleiderschrank, der gleichzeitig als Umkleide diente. Er zerrte sich die Krawatte vom Hals und knöpfte sein Hemd auf.
    »Das ist meine Schuld«, sagte sie. »Ich hätte mir die DVD nicht ansehen dürfen, ohne ihn zu fragen.«
    »Lass das, Sharon. Es ist nicht deine Schuld. Du nimmst ihn schon wieder in Schutz. Er wird nie erwachsen werden und Verantwortung übernehmen, wenn du mir jedes Mal in den Rücken fällst, sobald ich versuche, ihm etwas Verantwortungsbewusstsein …«
    »Du klingst wie Paul.«
    Sie bereute die Worte, sobald sie ihren Mund verlassen hatten. Sie schmerzten ihn, das sah sie ihm an. Er zog sein Hemd aus und warf es zusammen mit dem Jackett in den Wäschekorb. Sie trat hinter ihn, schloss die Arme um seine Taille und legte die Wange auf seine Schulter. »Entschuldige.«
    Er lachte leise. »Ich habe wirklich wie Paul geklungen.« Er drehte sich zu ihr um und tupfte einen Kuss auf ihre Lippen. »Aber er hatte recht, Sharon. Creighton ist ein verzogener Bursche, und das ist unsere Schuld.«
    »Vor allem meine.«
    »Nein.«
    »Doch.«
    »Du wolltest nicht, dass er sich so verlassen und ungeliebt fühlt, wie du dich damals bei deinen Eltern gefühlt hast.«
    Sie legte den Kopf in den Nacken und sah zu ihm auf. »Bist du jetzt unter die Psychologen gegangen?«
    »Um sich das zusammenzureimen, braucht man kein Psychologe zu sein. Wir haben beide Creighton verhätschelt. Ich habe ihn verwöhnt, weil das für mich einfacher war.«
    Sie lachte leise. »Ich kann mich nicht erinnern, dass er je wirklich einfach gewesen wäre.«
    »Ich ehrlich gesagt auch nicht.« Er lächelte melancholisch.
    »Ich habe ihn so geliebt, Doug. Und das sollte er immer wissen, er sollte nie wütend auf mich sein.« Sie zögerte und sagte dann: »Wenn wir mehr Kinder gehabt hätten, wäre ich vielleicht…«
    Nach Creighton hatte sie zwei Fehlgeburten gehabt, dann hatte der Arzt die Sterilisation empfohlen. Doug hatte ihr nie Vorwürfe gemacht, dass sie ihm nicht mehr Kinder geschenkt hatte, aber Mary hatte einmal traurig gescherzt, dass sich die beiden Wheelers in Sachen Nachkommenschaft nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatten. Beide hatten keine gebärfreudigen Frauen geheiratet.
    Doug strich mit den Händen über ihre Arme. »Das ist Unfug.« Er küsste sie auf die Stirn und ließ sie los. »Aber bitte steh hinter mir, wenn ich in Zukunft ab und zu die Peitsche knallen lasse.«
    Sie nickte, gab aber kein Versprechen ab, das sie womöglich nicht halten konnte.
    Er setzte sich auf die Bank und zog die Schuhe aus. »Ich hoffe, dass ihm dieser Anwalt eine Höllenangst einjagt.«
    »Wie ist er denn so?«
    »Mir hat er gefallen. Schießt aus der Hüfte. Wie man so hört, spielt er im Gerichtssaal den großen Zampano. Jeder Staatsanwalt macht sich vor ihm in die Hose. Er verliert nicht gern und gibt sich erst geschlagen, wenn er wirklich am Boden liegt.«
    »Creighton hat mich gefragt, warum wir ihn brauchen. Das habe ich mich auch schon gefragt.« Sie hatte ihre Schmuckschublade geöffnet, als würde sie nach etwas suchen, aber in Wahrheit machte dieses Gerede über den Anwalt sie so nervös, dass sie sich beschäftigen musste, um ihre Unruhe zu verbergen.
    »Die

Weitere Kostenlose Bücher