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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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es tue. Deswegen hatten die beiden ständig Streit.«
    »Sind diese Streitpunkte zwischen den beiden allgemein bekannt?«
    »Allen, die mit der Familie bekannt sind, ja.« Er runzelte die Stirn. »Julie hat das den Detectives gegenüber erwähnt.«
    »Hmm. Die familiären Spannungen wurden der Polizei also von jener Frau offenbart, die mit Ihrem Bruder zusammen war, als er starb. In einem Hotel. Am helllichten Tag.«
    Doug begriff. »Mein Bruder und Julie… Paul bezeichnete sie niemals als seine Geliebte. Aber jeder, der ihn kannte, wusste von ihrer Beziehung, auch wenn die beiden sie geheim zu halten versuchten.«
    »Und warum?«
    »Ich nehme an, aus Respekt vor Pauls verstorbener Frau Mary, die er über alles geliebt hatte. Die beiden waren ein prominentes Paar. Unzertrennlich. Einander absolut ergeben.«
    »Kinder?«
    »Nein. Offenbar konnte Mary keine empfangen. Aber sie und Paul machten das mit ihrer Wohltätigkeitsarbeit wett. Als Mary starb, war Paul am Boden zerstört. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich jemals wieder für eine andere Frau interessieren würde. Aber dann tauchte Julie auf, und er verliebte sich bis über beide Ohren in sie.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Zwei Jahre. Ungefähr.«
    »Haben sie zusammengewohnt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Trotzdem steckten sie ständig zusammen. Mehrmals die Woche und jeden Dienstagnachmittag für ein, zwei Stunden im Hotel. Er hat mir einmal erklärt, dass ihm diese Treffen heilig seien und ihnen nichts im Wege stehen dürfte. Er legte seine Termine darum herum.«
    »Das Hotel kann die Reservierung bestätigen?«
    »Das hat man bereits getan. Man hat der Polizei die entsprechenden Unterlagen übergeben.« Er stellte die leere Wasserflasche auf dem Tischchen ab. »Kann ich mit Ihrem rechtlichen Beistand rechnen, Mr Mitchell? Vertreten Sie uns offiziell gegenüber der Presse? Ich hoffe, dass wir Ihre Dienste gar nicht zu beanspruchen brauchen. Aber falls doch, würde ich ruhiger schlafen, wenn ich wüsste, dass Sie Gewehr bei Fuß stehen.«
    »Ich muss erst ein paar Hausaufgaben erledigen. Mich in den Fall und den Verlauf der Ermittlungen einarbeiten. Außerdem möchte ich vorab mit Ihrer Familie sprechen, vor allem mit Creighton.«
    »Natürlich. Er würde Sie auch gern auf unserer Seite wissen, falls es notwendig werden sollte. Natürlich werden wir das entsprechend honorieren.«
    Derek erhob sich lächelnd und streckte die Hand aus. »Das werden Sie bestimmt.«
    Wheeler lachte. »Ich lasse Ihnen morgen per Kurier einen Scheck zukommen.«
    »Lassen Sie sich die Details von Ms Sullivan geben, wenn Sie gehen«, sagte Derek. Dann verdüsterte sich seine Miene. »Ich möchte Ihnen noch einmal mein Beileid für den traurigen Grund Ihres Besuches ausdrücken. Ich fühle mit Ihnen und Ihrer Familie.«
    »Danke.«
    Wheeler wandte sich zum Gehen und war schon fast an der Tür, als Derek fragte: »Interessiert sich die Polizei eigentlich auch für sie? Die Freundin, meine ich?«
    Wheeler schien zu stutzen und fragte dann: »Ob sie beteiligt ist, meinen Sie? Als Komplizin?«
    Derek zuckte mit den Achseln.
    Wheeler schüttelte den Kopf. »Falls die Detectives das tun, dann täuschen sie sich. Paul hat Julie vergöttert und sie ihn ebenso.«
    Derek behielt für sich, was er von gegenseitiger Vergötterung hielt. Bei einem Vermögen wie dem der Wheelers musste die Vergötterung oft zurückstecken.
     
    5
     
    Sharon Wheeler adressierte die letzten knapp fünfzig Karten, mit denen die Familie den vielen Menschen dankte, die ihnen nach dem Tod ihres Schwagers Blumen und Beileidsbekundungen hatten zukommen lassen. Es war eine zeitaufwendige Arbeit gewesen. Nachdem sie mehrere Tage damit zugebracht hatte, war sie froh, dass nun ein Ende abzusehen war.
    Als Creighton ohne anzuklopfen in ihre Schlafzimmersuite stürmte, freute sie sich sogar über die Unterbrechung. Bis sie sah, dass er außer sich war.
    »Mutter!«
    »Hier, Schätzchen.«
    Sobald er sie an ihrem Schreibtisch sitzen sah, fasste er sie streng ins Auge. Er hielt etwas in der Hand, mit dem er drohend wedelte, während er auf sie zukam.
    »Was ist das, mein Liebling? Eine DVD?«
    »Ja, Mutter«, wiederholte er übertrieben betont. »Eine DVD. Eine von meinen DVDs.«
    »Du hast sie hier liegen lassen. Ich habe sie gestern Abend angeschaut. Ich habe nicht gedacht…«
    »Nein, du hast wirklich nicht gedacht. Du hast sie dir angesehen, ohne mich zu fragen.«
    »Creighton, um Himmels willen, beruhige dich. Ich

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