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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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vergangenen fünf Minuten haben wieder einmal gezeigt, wie trotzig Creighton werden kann. Ich habe Angst, dass er, wenn er als Zeuge befragt wird, in Rage geraten und etwas sagen könnte, das die Detectives falsch auffassen könnten.«
    »Wenn er sauer auf sie ist, dann ist das deren Schuld«, meinte Sharon. »Sie fallen ihm mit ihren ständigen Fragen auf die Nerven, und ich kann ihm das ehrlich gesagt nicht verübeln. Er kann unmöglich etwas mit diesem Raubüberfall zu tun haben. Er war hier. Warum suchen sie nicht endlich nach dem wahren Täter und lassen Creighton in Frieden?«
    »Das werden sie hoffentlich bald tun. Aber falls nicht, wird sich ab sofort Derek Mitchell vor uns stellen und mit der Polizei sprechen.«
    Sie schob die Schublade so energisch zu, dass sie sich mit einem Knall schloss. »Das erklärt immer noch nicht, warum sie sich so auf Creighton versteifen, obwohl er gar nicht dort gewesen sein kann.«
    Doug stand auf, legte den Gürtel ab und hängte ihn auf einen Bügel. »Das wird Derek Mitchell bestimmt als Erstes wissen wollen.«
    »Glaubst du, dass Julie etwas damit zu tun hat?«
    »Mit dem Interesse der Detectives an Creighton?« Sharon zuckte mit den Achseln.
    »Nein.« Doug schüttelte entschieden den Kopf. Dann zog er die Hose aus.
    »Es wäre doch möglich, oder?«
    »Warum sollte sie Creighton beschuldigen?«
    »Weil Paul sie beeinflusst haben könnte.«
    »So etwas würde Paul nie tun. Er hätte Julie gegenüber auf keinen Fall schlecht über ein Mitglied der Familie gesprochen.«
    Sharon maunzte verächtlich. »Sie haben das Bett geteilt. Paul hat Creighton gehasst. Er…«
    »Paul hat Creighton nicht gehasst«, fiel ihr Doug scharf ins Wort. »Sie hatten Meinungsverschiedenheiten, und Paul war manchmal nicht damit einverstanden, wie Creighton sich verhält. Aber er hat ihn nicht gehasst. Bitte sag das nie wieder in Gegenwart anderer Menschen, Sharon. Das erweckt einen völlig falschen Eindruck.« Er schlug den Weg zum Bad ein. »Ich gehe jetzt duschen.«
     
    An der Tür, die aus dem Garten in Dereks Küche führte, klebte ein Post-it.
    Pass auf! Sie ist stinksauer. Viel Glück!
    Unterschrieben war der Zettel von Dereks Nachbar, der sich während seiner Abwesenheit um sein Haus gekümmert hatte. Er hatte nicht nur die Post hereingeholt, die Zeitungen gestapelt und die Pflanzen gegossen, sondern sich auch mit Maggie und ihren Launen herumschlagen müssen. Nach zwölf Tagen konnte Derek von Glück sagen, falls der Mann je wieder mit ihm sprach.
    Er schloss die Tür auf. »Mags?«
    Keine Reaktion. Er schob seinen Reisekoffer und den Handgepäckkoffer ins Haus und schloss die Tür so laut, dass es durchs ganze Haus bis ins Obergeschoss zu hören war. »Maggie?« Er ließ die Koffer unausgepackt stehen, ging durch die Küche und am Esszimmer vorbei, warf unterwegs einen kurzen Blick ins Wohnzimmer und in sein Arbeitszimmer, die beide leer waren, und stieg dann die Treppe hinauf, wobei er sich allmählich auszog. Inzwischen war er praktisch seit dreißig Stunden wach, nur das kurze Nickerchen im Flugzeug hielt ihn noch auf den Beinen. Er hoffte, dass Maggie sich gnädig zeigen und nicht mehr von ihm verlangen würde, als er noch zustande brachte.
    Als er vom Flughafen weggefahren war, hatte er eigentlich nur kurz ins Büro fahren wollen, um die Post durchzusehen und das Allernötigste zu regeln. Er hatte das Treffen mit Doug Wheeler nicht eingerechnet, aber er hatte es auch nicht bereut, den Termin so kurzfristig vereinbart zu haben.
    Bis jetzt.
    Während er sich nach oben schleppte, fühlte er sich wie gerädert. Er konnte es kaum erwarten, mit seinen Nachforschungen zu beginnen und mehr über den Mord an Paul Wheeler herauszufinden. Er hatte sogar den Stapel Zeitungen, die Marlene für ihn gesammelt hatte, nach Hause mitgenommen, um wenigstens einen kurzen Blick hineinzuwerfen. Aber die Recherche über den Raubüberfall, der mit einem Totschlag geendet hatte, würde bis nach dem Schlafen warten müssen. Sein Hirn war beinahe genauso ausgelaugt wie sein Körper.
    Er schob die Schlafzimmertür auf. Bevor er nach Paris aufgebrochen war, hatte er die Fensterläden zugezogen, und sie waren immer noch geschlossen. Bis auf das Licht der Stehlampe neben seinem ledernen Lesesessel lag der Raum im Dunkeln. Die Birne war gedimmt und tauchte nur die eine Hälfte des Zimmers in mattes Licht. Während er unterwegs gewesen war, war die Putzfrau gekommen und hatte alles makellos zurückgelassen.
    Maggie

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