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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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danke.«
    Er sah besser aus als die meisten Filmstars seines Alters. Jedes Alters. Derek vermutete, dass die blonden Haare künstlich aufgehellt waren, aber falls dem so war, hatte es ein Experte getan. Die klaren blauen Augen schauten so arglos, dass Derek automatisch misstrauisch wurde. Creighton wirkte gelangweilt, überheblich und still amüsiert.
    Derek konnte ihn vom ersten Augenblick an nicht leiden. »Sie kommen eine halbe Stunde zu spät.«
    Die blauen Augen hörten auf, das Büro abzutasten, und kamen auf Derek zu liegen. »Tatsächlich? Das tut mir leid. Ich musste einen Babysitter für meinen Porsche finden. Sie können mir die Wartezeit in Rechnung stellen.«
    »Werde ich.« Dereks Lächeln war genauso unaufrichtig wie Creightons Entschuldigung. »Mein Beileid zum Tod Ihres Onkels.«
    »Danke, aber ich bin deshalb nicht am Boden zerstört.«
    Seine Offenheit überraschte Derek nicht. Wer so arrogant war wie Creighton, nahm kein Blatt vor den Mund. »Ihr Vater hat mir gegenüber erwähnt, dass Sie Differenzen mit Ihrem Onkel hatten.«
    »>Was wir hier haben, ist… ein Kommunikationsproblem.<« Derek stutzte. »Verzeihung?«
    »Der Unbeugsame. Strother Martin als Gefängniswärter. Ein großartiger Charakterdarsteller. Er spielte auch in Butch Cassidy und Sundance Kid mit.«
    »Auch da mit Paul Newman.«
    Creighton bedachte Derek mit seinem ersten aufrichtigen Lächeln. »Ich bin beeindruckt. Sie kennen sich in der Kinogeschichte aus. Erinnern Sie sich an den Film, in dem Newman den ausgebrannten Anwalt spielte?«
    Derek war klar, dass er vorgeführt werden sollte, aber er blieb unverändert freundlich und ging auf das Spiel ein. »Helfen Sie meinem Gedächtnis auf die Sprünge.«
    »Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. >Das ist der Fall, das ist der Fall, das ist der Fall.< Newman singt das. Sehr überzeugend. Er hätte für diesen Film einen Oscar bekommen sollen statt für Die Farbe des Geldes. Mit ihm haben wir einen von den ganz Großen verloren.«
    »Ihr Vater hat mir erzählt, dass Sie ein glühender Filmfan sind.«
    Creighton schien sich an dem Begriff zu stören. »Mehr als das. Ich habe an der UCLA Film studiert.«
    »Sie wollten selbst ins Filmgeschäft?«
    Er wich angewidert zurück. »Gott bewahre. Diese Plackerei. Die unsäglichen Arbeitszeiten. Und sich ständig vor irgendwelchen Arschlöchern rechtfertigen zu müssen, wenn man sich nicht gerade mit den cholerischen Anfällen überspannter Primadonnen und Exgrößen herumschlägt? Nicht mit mir, Mr Mitchell. Ich sehe mir lieber die Filme an, die andere machen.«
    »Als Kritiker?«
    »Nein, ausschließlich zu meiner Unterhaltung. Ich hatte keine Ambitionen, in die Branche zu gehen. Genauso wenig wie in irgendeine andere Branche, nebenbei bemerkt. Was einer der Punkte war, in denen mein teurer hingeschiedener Onkel und ich verschiedener Meinung waren. Er meinte, ich hätte erst Betriebswirtschaft studieren sollen, um anschließend nach Harvard zu gehen, damit ich dort einen Master of Business Administration mache und mich fortan an Bilanzen und Excel-Sheets aufgeile. Was mich so gar nicht reizt«, ergänzte er fröhlich.
    »Trotzdem arbeiten Sie im Familienunternehmen.«
    »Ich habe ein Büro in der Zentrale. Das heißt nicht, dass ich dort arbeite.«
    Er ließ ein blendend weißes Grinsen aufstrahlen, in das Derek am liebsten mit der Faust gefahren wäre. Um den Impuls zu überspielen, legte er die Hand auf Maggies Kopf und massierte sie so, wie sie es am liebsten hatte. »Ihr Vater ist der Meinung, dass Sie einen Anwalt brauchen.«
    »Er macht sich immerzu Sorgen.«
    Derek beobachtete ihn aufmerksam, um seine Reaktion einzuschätzen, und fragte: »Hat er Grund zur Sorge?«
    »Wenn Sie damit darauf anspielen, dass mich diese Detectives belästigen, dann ja. Wenn Sie damit meinen, ob ich mir etwas zuschulden kommen ließ, dann nein. Ich war beim Tennisspielen, als mein Onkel umgebracht wurde.«
    »Das habe ich gehört.«
    »Und hätte ich meinen Onkel tatsächlich umbringen wollen, hätte ich ihn bestimmt nicht bei einem blöden Raubüberfall erschossen.«
    Derek schenkte sich ein Glas Wasser ein und trank es in einem Zug aus. »Und Sie möchten bestimmt keines?«
    »Nein danke.«
    »Gestern in den Nachrichten hat die Begleiterin Ihres Onkels erklärt, sie glaube nicht, dass es ein Raubüberfall war.«
    »Begleiterin?«, wiederholte Creighton feixend. »Gleichzusetzen mit Hure?«
    »So schätzen Sie Julie Rutledge ein?«
    »Ich hatte

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