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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hat.«
    »Er und wie viele noch?«
    »Der Punkt stimmt. Aber allen anderen können sie Namen zuordnen. Nur diesem einen Mann nicht. Jedenfalls noch nicht. Er war kein Gast. Er hatte keinen Wagen in der Garage stehen, hat nicht das Restaurant besucht und war nicht in der Bar.«
    »Mein Gott! Monströs! Wenn das kein Verbrechen ist, dann weiß ich auch nicht!«
    Derek sah ihn scharf an, zog ein Foto aus der Akte, die er von seinem Schreibtisch geholt hatte, und legte es auf den Tisch. Creighton beugte sich vor, warf einen Blick darauf und begann zu lachen.
    »Das ist der alles aufklärende Durchbruch der Polizei? Mein Gott. Unsere Steuergelder bei der Arbeit.« Immer noch kichernd sagte er: »Auf diesem Bild erkennt man nur eines, nämlich dass ich das nicht sein kann. In so einem Hemd würde ich mich nicht tot erwischen lassen.«
    »Der Mann kommt Ihnen nicht bekannt vor?«
    Er sah noch einmal auf das Foto. »Wissen Sie, jetzt, wo Sie es sagen, erinnert er mich ein wenig an den Elefantenmenschen. Auch darum lasse ich mich so ungern fotografieren. Ich kann es nicht ausstehen, wenn ich der Gnade der Kamera oder des Fotografen ausgeliefert bin.«
    Derek legte das Bild in die Akte zurück, richtete es umständlich parallel zu den anderen Seiten aus, stand dann auf und brachte die Akte wieder zu seinem Schreibtisch. Als er sich zu Creighton umdrehte, sprach er das aus, was er beschlossen hatte, sobald der junge Mann in sein Büro getreten war. »Ich werde Sie nicht als Mandanten annehmen, Mr Wheeler.«
    Damit löste er endlich eine Reaktion aus. »Wie bitte?«
    »Ich werde Sie nicht…«
    »Ich habe Sie durchaus verstanden«, unterbrach ihn Creighton gehässig. »Warum nicht?«
    Weil du ein widerlicher Klugscheißer bist.
    Das war der wahre, schlichte Grund. Während der letzten Minuten war Derek zu der Erkenntnis gelangt, dass er Creighton Wheeler keinesfalls unvoreingenommen vertreten konnte, einfach weil er den eingebildeten Drecksack nicht ausstehen konnte. Er hatte einige der schmierigsten Missetäter in Georgia verteidigt, und noch nie hatte er einen Auftrag abgelehnt, nur weil ihm die Persönlichkeit des Mandanten nicht zusagte. Aber Dereks Abneigung gegen diesen Mann war so ausgeprägt, dass er unmöglich für ihn tätig werden konnte.
    Seine Entscheidung, Creighton Wheeler nicht zu vertreten, hatte eigentlich nichts mit Julie Rutledge zu tun. Selbst wenn er ihr nie begegnet wäre, hätte er genauso entschieden.
    Aber weil ihm klar war, dass er das dem jungen Millionär unmöglich ins Gesicht sagen konnte, kehrte er lächelnd zu seinem Sessel zurück und setzte sich. »Hauptsächlich lehne ich Ihr Mandat ab, weil Sie mich nicht brauchen, und ich werde weder Ihr Geld noch das Ihres Vaters fürs Nichtstun nehmen. Missgünstige Konkurrenten haben mir vorgeworfen, ich sei skrupellos. Ich gestehe, dass ich vor Gericht schon zu ziemlich verwegenen Tricks gegriffen habe. Aber ich habe noch nie einen Klienten ausgenommen.
    Sie hatten zwei starke Motive, Paul Wheeler den Tod zu wünschen. Sie standen mit ihm auf Kriegsfuß, und Sie sind sein Haupterbe. Schon eines davon hätte genügt, damit sich die Polizei auf Sie stürzt. Zusammengenommen ergäbe das ein ziemlich belastendes Paket.
    Aber trotzdem lässt sich nicht abstreiten, dass Sie keine Gelegenheit hatten, die Tat zu begehen. Sie haben ein Alibi und mehrere Zeugen dafür. Sie können unmöglich zur Zeit des Überfalls im Hotel gewesen sein. Natürlich hätten Sie jemanden beauftragen können, der ihn umbringt…«
    »Aber dann bestimmt nicht diesen Kerl«, meinte Creighton verächtlich und deutete auf das Foto. »Was für ein Volltrottel.«
    »Ganz genau«, bestätigte Derek. »Sie könnten sich den besten Auftragskiller der Welt leisten. Jemanden mit einer viel subtileren Technik.« Er wartete kurz ab und fuhr dann fort: »Paul Wheeler war ein Vermögen wert. Er war erst zweiundfünfzig und bei bester Gesundheit und hätte darum leicht noch dreißig oder vierzig Jahre leben können. Nehmen wir einmal rein theoretisch an, Sie hätten es kaum erwarten können, seine Millionen zu erben. Würden Sie tatsächlich dieses Erbe riskieren und dazu den beträchtlichen Treuhandfonds, auf den Sie jetzt schon zugreifen können, indem Sie einen Mord begehen, durch den Sie eventuell alles verlieren?«
    »Das wäre vollkommen irrational.«
    »Genau.«
    Creighton zupfte an der Bügelfalte seiner Leinenhose. »Ich glaube, die Detectives sind klug genug, das auch zu erkennen. Aber was

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