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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Vergangenheit nicht ändern. Aber er gehört auf keinen Fall mehr zu dem Leben, das du heute führen willst und führst.«
    »Dafür ist er plötzlich Teil des Lebens meiner Frau.«
    »Das stimmt. Lass uns versuchen, diese Sache, wenn auch nicht auf völlig getrennten Wegen, so doch parallel zueinander anzugehen. Wenn er in diesen Mord verwickelt ist, wirst du es wahrscheinlich eher wissen als ich, weil du nicht die Finger von dieser Geschichte lassen wirst. Aber was immer für ein Polizist Kohli gewesen ist, trete ich jetzt für ihn ein. Ich werde deshalb ein Treffen arrangieren, wenn die Zeit dafür gekommen ist.«
    »Lass mich ihn erst ein bisschen unter die Lupe nehmen, dann hast du, wenn du zu ihm gehst, mehr gegen ihn in der Hand.« Und er hätte mehr Zeit, um zu tun, was nötig war, damit sie nie in Rickers Nähe käme, dachte er.
    »Tu das.« Doch achtete sie streng darauf, ihm nicht deutlich zu machen, dass sie mit seinem Vorgehen einverstanden war. »Und jetzt erzähl mir, was du eh bereits über ihn weißt. Damit ich mir eine Vorstellung von diesem Typen machen kann.«
    Rourke trat vor die kleine Bar und schenkte sich einen Brandy ein. »Er ist aalglatt, gebildet und kann durchaus charmant sein, wenn es ihm gerade passt. Er ist eitel und genießt die Gesellschaft schöner Frauen. Wenn sie ihm gefallen, kann er sehr großzügig sein. Wenn nicht …«
    Roarke wandte sich Eve wieder zu und schwenkte nachdenklich sein Glas. »Er kann sehr brutal sein. Auch gegenüber seinen Geschäftspartnern und den Menschen, die in seinen Diensten stehen. Ich habe einmal miterlebt, wie er einem seiner Angestellten wegen eines angeschlagenen Weinglases die Kehle durchgeschnitten hat.«
    »Es ist wirklich schwierig, heutzutage gute Leute zu bekommen.«
    »Nicht wahr? Seine Haupteinkommensquelle ist die Herstellung und Verbreitung illegaler Drogen. Genauso verdient er mit Waffen, Auftragsmorden und Sex eine hübsche Stange Geld. Er hat mehrere hochrangige Beamte in der Tasche, was ihn vor Strafverfolgung schützt. Innerhalb von einer Stunde, nachdem du dich mit ihm in Verbindung setzt, wird er alles über dich herausgefunden haben, was es über dich zu wissen gibt. Er wird Dinge von dir wissen, Eve, von denen es dir lieber wäre, dass sie niemand weiß.«
    Ihr Magen zog sich schmerzlich zusammen, doch sie nickte und erklärte: »Damit komme ich zurecht. Hat er eine Familie?«
    »Er hatte einen Bruder. Gerüchten zufolge hat er sich seiner im Rahmen irgendeines Streits entledigt. Die Leiche wurde jedoch nie entdeckt. Außerdem hat er einen Sohn, der ungefähr in meinem Alter, vielleicht etwas jünger ist. Alex. Ich bin ihm nie begegnet, weil er sich, während ich mit Ricker im Geschäft war, überwiegend in Deutschland aufgehalten hat. Es heißt, dass er von seinem Vater an der kurzen Leine und von allem fern gehalten wird.«
    »Schwächen?«
    »Eitelkeit, Arroganz und Gier. Bisher hat er allen diesen Lasten frönen können, ohne dass ihm das zum Nachteil gereicht hätte. Aber seit zirka einem Jahr gibt es Gerüchte, leise, sehr vorsichtige Gerüchte, denen zufolge er geistig nicht mehr ganz auf der Höhe ist, weshalb einige seiner Geschäfte nicht besonders laufen. Das ist eins der Dinge, denen ich auf den Grund gehen will.«
    »Falls er etwas mit Kohlis Tod zu tun hat, kommt er nicht ungestraft davon. Und selbst wenn er, wie du es ausdrückst, geistig nicht mehr ganz auf der Höhe ist, kommt er für den Mord an einem Polizisten garantiert in den Knast. Glaubst du, dass er sich bereit erklären wird, sich mit mir zu treffen, wenn ich ihn darum bitte?«
    »Ganz bestimmt, denn er ist ein furchtbar neugieriger Mensch. Und wenn du dich mit ihm anlegst, vergisst er das nie. Er ist eiskalt und vor allem unendlich geduldig. Selbst wenn er zehn Jahre auf die Chance warten muss, sich an dir zu rächen, wird er das ganz sicher tun.«
    »Dann muss ich dafür sorgen, dass er dazu keine Gelegenheit erhält.«
    Das würde nicht genügen, dachte Roarke und trank den Rest seines Brandys aus. Legte sie sich mit Ricker an, dann müsste Ricker sterben.
    Auch er konnte eiskalt sein. Und auch er besaß, wenn nötig, unendliche Geduld.
    Diese Nacht kuschelte sie sich an ihn. Das tat sie, wenn sie keine schlimmen Träume quälten, selten. Wenn sie schlief, schlief sie tief und schutzlos. Vermutlich wusste sie, dass er es momentan brauchte, sie im Dunkeln eng an seinem Leib zu spüren, weil die Vertrautheit dieser Nähe eher als alle Worte sagte, wie

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