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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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eine Stimme, die zwar kühl, jedoch nicht kühler war als Roarkes durchaus höflicher Blick.
    »Dann sollten wir noch mal darüber sprechen, wenn die genauen Zahlen feststehen.«
    »Es wäre mir eine Ehre, die Angelegenheit mit Ihnen persönlich besprechen zu können, Roarke-san. Meine Partner sind der Ansicht, dass es besser wäre, derart brisante Verhandlungen nicht am Telefon zu führen. Besonders im Frühling ist Tokio wunderbar. Vielleicht besuchen Sie ja in der nahen Zukunft, natürlich auf unsere Kosten, einmal meine Stadt.«
    »Tut mir Leid, aber so verführerisch diese Idee auch ist, lässt mein Terminplan eine solche Reise momentan nicht zu. Allerdings würde ich Sie und Ihre Partner gerne in New York empfangen. Falls Ihnen das möglich ist, sprechen Sie doch bitte mit meiner Assistentin. Sie wird Ihnen gerne bei der Vorbereitung Ihrer Reise behilflich sein.«
    Es gab keine kurze Pause. »Danke für die großzügige Einladung, Roarke-san. Ich werde mit meinen Partnern sprechen und mich so bald wie möglich bei Ihrer Assistentin melden.«
    »Ich freue mich darauf, Sie hier zu sehen. Domo, Fumi-san.«
    »Was kaufst du denn jetzt wieder?«, fragte Eve nach Ende des Gesprächs.
    »Das bleibt abzuwarten. Aber wie würde es dir gefallen, eine japanische Baseball-Mannschaft zu besitzen?«
    »Baseball finde ich gut«, meinte Eve nach kurzem Überlegen.
    »Gut. Was kann ich für dich tun, Lieutenant?«
    »Falls du zu beschäftigt damit bist, irgendwelche Sportmannschaften zu erwerben, kann mein Anliegen ruhig noch etwas warten.«
    »Ich kaufe nichts, solange die Verhandlungen nicht abgeschlossen sind.« Seine Augen blitzten auf. »Und zwar auf meinem eigenen Terrain.«
    »Okay, als Erstes hätte ich eine Frage. Wenn ich mich weigern würde, mit dir über meine Arbeit zu sprechen, was würdest du dann tun?«
    »Ich würde dich dazu zwingen.« Er stand grinsend auf, als sie vergnügt auflachte. »Aber ich nehme an, das können wir uns sparen, denn bisher hast du mir freiwillig davon erzählt. Warum fragst du?«
    »Lass es mich anders formulieren, denn der Gedanke, dass du mich gewaltsam zwingen könntest, macht mir enorme Angst. Können zwei Menschen miteinander verheiratet sein, unter einem Dach leben und eine solide Ehe führen, ohne dass der eine die geringste Ahnung von der Arbeit des jeweils anderen hat?«
    Als er die Brauen hochzog, prustete sie kurz. »Auf dich trifft das nicht zu. Niemand würde je verstehen, was du alles geschäftlich treibst. Außerdem weiß ich, dass du alles kaufst, was du kriegen kannst, fast alles herstellst, was es zu kaufen gibt, und gerade jetzt überlegst du, ob du dir eine japanische Baseballmannschaft zulegen sollst. Siehst du?«
    »Mein Gott, mein Leben liegt vor dir wie ein offenes Buch.« Er kam feixend hinter dem Schreibtisch hervor. »Aber um auf deine Frage zurückzukommen, ja, ich glaube, es ist möglich, dass zwei Menschen zusammenleben und keinen blassen Schimmer von der Arbeit oder von den aushäusigen Interessen des jeweils anderen haben. Was wäre zum Beispiel, wenn ich gerne angeln würde?«
    »Angeln?«
    »Nehmen wir an, Angeln wäre eine Leidenschaft von mir und ich führe regelmäßig zu einem wilden Wochenende mit stundenlangem Fliegenfischen nach Montana. Wärst du nach meiner Rückkehr jedes Mal auf einen ausgedehnten Bericht über meine tollen Tage erpicht?«
    »Angeln?«, wiederholte sie entsetzt und brachte ihn damit zum Lachen.
    »Ich nehme an, du hast verstanden, was ich damit ausdrücken wollte. Also, ich beantworte die Frage mit einem klaren Ja. Weshalb wolltest du das wissen?«
    »Hat mich halt interessiert. Tja, und bevor du in Versuchung gerätst, mich zu verhauen – woraufhin ich gezwungen wäre, dich aufs Kreuz zu legen –, beziehe ich dich lieber in meine Arbeit ein. Wie wäre es also, wenn du dir mal was ansiehst?«
    »Meinetwegen. Aber aufs Kreuz legen könntest du mich nicht.«
    »Das habe ich sogar schon mal getan.«
    »Damals hast du geschummelt«, antwortete er und ging an ihr vorbei in ihr Büro.
    Sie hatte die Zahlen auf dem Wandbildschirm gelassen, und so nahm Roarke auf der Kante ihres Schreibtischs Platz, legte den Kopf ein wenig schräg und prüfte sie rasch.
    Zahlen waren, wie sie beide wussten, für ihn wie die Luft zum Atmen. Er sog sie einfach in sich ein.
    »Das ist die normale Haushaltsplanung einer typischen Mittelklasse-Familie«, stellte er nach zwei Minuten fest. »Vernünftige Miete, stets rechtzeitig bezahlt. Raten- und

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