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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Unterhaltszahlungen für das Auto, wobei die Werkstattkosten leicht überhöht sind. Sie sollten sich umsehen, ob es da nicht was Günstigeres gibt. Steuern, Kleider, Lebensmittel, Unterhaltung – alles eher bescheiden. Sie gehen nur sehr selten aus. Regelmäßig alle zwei Monate wird eine Kleinigkeit gespart. Man kann der Familie nicht vorwerfen, dass sie über ihre Verhältnisse lebt.«
    »Nein, das kann man nicht. Interessant sind jedoch die Kosten für das angebliche Auto. Kohli hatte einen Dienstwagen, und weder er noch seine Frau hatten privat in den letzten Jahren ein Fahrzeug.«
    »Ach ja?« Er runzelte die Stirn und wandte sich erneut dem Bildschirm zu. »Dann hat er also jeden Monat etwas auf die Seite geschafft, auch wenn der Betrag nicht besonders hoch gewesen ist.«
    »Trotzdem hat sich das im Verlauf der Zeit bestimmt geläppert«, murmelte Eve. »Und jetzt guck dir das hier einmal an. Ein Investment-Konto. College-Geld für die Kinder, Sparbücher, Rentenfonds.« Sie rief die neuen Zahlen auf dem Bildschirm auf, und Roarke entfuhr ein leises »Ah«.
    »Jemand hat für die Zukunft vorgesorgt. Eine halbe Million in den letzten fünf Monaten, für die es satte Zinsen gegeben hat. Auch wenn ich ihm geraten hätte, das Geld besser zu verteilen und mehr davon in langfristige Fonds zu investieren, wenn es tatsächlich für den Collegebesuch seiner Kinder geplant war.«
    »Ein Polizist kriegt niemals so viel Geld zusammen, indem er jeden Monat ein paar Pennies auf die Seite legt. So reich wird er nur durch Korruption.«
    Stirnrunzelnd setzte sie sich. »Er hat Geld genommen. Die Frage ist, von wem und was er dafür geleistet hat. Die Einzahlungen und die Konten waren nicht mal wirklich gut versteckt, sondern gerade so, dass bei einer normalen Überprüfung nichts aufgefallen wäre. Ziemlich dreist.«
    Sie stand wieder auf und stapfte hin und her. »Ja, das war wirklich ziemlich dreist. Ich glaube nicht, dass er dumm gewesen ist. Wahrscheinlich war er sich völlig sicher, dass sich niemand weiter für ihn interessiert.«
    »Wenn er nicht ermordet worden wäre, hätte sich tatsächlich niemand seine Finanzen angesehen«, stellte ihr Gatte fest. »Sein Lebensstil hätte niemanden argwöhnisch werden lassen. Er hat nie über seine Verhältnisse gelebt.«
    »Ja, und er hat immer unauffällig seinen Job gemacht, nicht mehr und nicht weniger. Abends ist er heimgefahren zu seiner hübschen Frau und seinen hübschen Kindern, und am nächsten Morgen ist er wieder aufgestanden und aufs Revier zurückgekehrt. Er hat sich nie hervorgetan. Er war die Art von Polizist, auf die niemand besonders achtet, die aber jeder mag. Ein netter, ruhiger Typ. Aber die Dienstaufsicht hat sich für ihn interessiert.«
    Vor dem Bildschirm blieb sie stehen. »Sie haben sich für ihn interessiert, denn sie haben gewusst, dass er korrupt gewesen ist. Doch sie wollten nicht, dass es herauskommt. Meines Wissens nach hat keiner bei der Dienstaufsicht auch nur das allerkleinste Herz, weshalb die Sorge um das Wohl der Witwe wohl kaum der Grund für ihre Rücksichtnahme ist. Wer deckt hier also wen?«
    »Vielleicht wollen sie nur ihr Revier verteidigen. Wenn sie gegen ihn ermittelt haben, wollen sie die Sache selbst zum Abschluss bringen, statt zu warten, bis das jemand anderes für sie tut.«
    »Ja, das wäre durchaus möglich. Zutrauen würde ich es ihnen.« Doch so ganz passte ihr diese These nicht. »Egal, ob er korrupt gewesen ist – er ist ein toter Polizist. Und die Zuständigkeit für ihn liegt eindeutig bei mir.« Sie nickte Richtung Monitor. »Ich werde mit Max Ricker sprechen. Eventuell bringt mich das weiter.«
    »Lieutenant.« Roarke trat hinter sie und massierte ihre Schultern. »Ich habe vollstes Vertrauen in deine Fähigkeiten, deinen Intellekt und deine Instinkte. Aber Ricker ist gefährlich, und er hat eine Vorliebe für Dinge, die wirklich abscheulich sind. Vor allem in Bezug auf Frauen. Du wirst ihn aus verschiedenen Gründen reizen, nicht zuletzt wegen deiner Verbindung zu mir.«
    »Ach, tatsächlich?«, murmelte sie und drehte sich zu ihm herum.
    »Wir sind nicht unbedingt als Freunde voneinander geschieden.«
    »Das hilft mir vielleicht sogar weiter. Dann lässt er sich möglicherweise eher auf ein Treffen mit mir ein.«
    »Lass mich an deiner Stelle zu ihm gehen.«
    »Nein.«
    »Denk doch mal nach. Ich komme viel schneller und direkter an den Kerl heran.«
    »Nein. Er ist ein Teil deiner Vergangenheit, und du kannst diese

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