Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Screamer«, wandte sie sich wieder an Eve. »Du kommst also genau im richtigen Moment. Ich hasse es, allein zu trinken, und du weißt, dass Leonardo Alkohol nicht mag.«
    Fröhlich plaudernd zog sie Eve zur pinkfarbenen Couch. Sie würde sie nicht eher entlassen, als bis sie erfahren hätte, was ihr auf dem Herzen lag.
    »Da ist er ja.« Ihre Stimme wurde säuselnd und ihr Blick verträumt. »Danke, bester Schatz.«
    Mavis' Freund, ein regelrechter Hüne mit langen, seidig schimmernden Zöpfen, goldfarbenen Augen und der glatten, kupferbraunen Haut, die seine gemischtrassigen Vorfahren verriet, kam aus der angrenzenden Küche. Die erstaunliche Geschmeidigkeit, mit der er sich für einen Mann bewegte, der über einen Meter fünfundneunzig maß, wurde durch sein mit einer Kapuze versehenes, knöchellanges, weich fließendes, königsblaues Gewand noch vorteilhaft betont. Er lächelte Mavis breit an, und die Rubine neben seinen Mundwinkeln und unterhalb der linken Braue blitzten dabei fröhlich auf.
    »Gern geschehen, Turteltäubchen«, säuselte er zurück. »Hallo, Dallas. Ich habe eine Kleinigkeit zu essen vorbereitet für den Fall, dass du noch kein Abendbrot bekommen hast.«
    »Ist er nicht einfach SDT?«
    »Und ob«, pflichtete Eve der guten Mavis, die sich neben ihr aufs Sofa fläzte, bei. Selbst in ihren hohen Stiefeln reichte sie ihr nicht mal bis zum Brustbein. »Du hättest dir keine solche Mühe machen sollen, Leonardo.«
    »Es war nicht die geringste Mühe.« Er stellte ein Tablett voll mit Essen und Getränken vor den beiden Frauen ab. »Es ist wirklich schön, dass du vorbeigekommen bist. Jetzt ist Mavis heute Abend nicht alleine. Ich habe nämlich noch einen dringenden Termin.«
    Mavis bedachte ihn mit einem liebevollen Blick. Eigentlich hatten sie beide, was selten genug vorkam, einmal einen Abend ganz allein daheim verbringen wollen, doch als sie ihm berichtet hatte, Eve käme und irgendetwas wäre ganz eindeutig nicht in Ordnung, hatte er ihrer Bitte, sich zu verdünnisieren, ohne zu zögern zugestimmt.
    Er war, dachte Mavis und stieß einen leisen Seufzer aus, nun, er war einfach perfekt.
    »Ich kann nicht lange bleiben«, begann Eve, aber Leonardo hatte Mavis bereits an seine breite Brust gezogen und gab ihr einen tiefen und so intimen Kuss, dass Eve peinlich berührt in eine andere Richtung sah.
    »Ich wünsche dir einen schönen Abend, meine Taube.«
    Er schenkte Eve noch ein rasches, breites Lächeln und glitt geschickt aus dem Apartment, ohne dass er mit einem der unzähligen Möbelstücke zusammenstieß.
    »Er hat gar keinen Termin.«
    Mavis wollte protestieren, fing dann aber an zu grinsen, zuckte mit den Schultern und schenkte ihnen beiden den ersten Screamer ein. »Ich habe ihm gesagt, dass wir uns einen netten Weiberabend machen wollen, und das fand er total okay. Also …« Sie reichte Eve ein bis zum Rand mit einer grellen grünen Flüssigkeit gefülltes Glas, das so groß wie eine mittlere Vogeltränke war. »Willst du dir erst Mut antrinken, um mir alles zu erzählen, oder legst du lieber sofort los?«
    Eve öffnete den Mund, klappte ihn wieder zu und presste die Lippen aufeinander. Es war schon viel zu lange her, seit sie zum letzten Mal mit Mavis Screamer getrunken hatte. »Vielleicht kann ich ja trinken und dir gleichzeitig erzählen.«
    »Prima.« Gut gelaunt stieß Mavis mit ihr an und trank mit einem großen Zug den ersten einer ganzen Reihe köstlicher Cocktails aus.
    »Tja …« Inzwischen hatten sie den Großteil der Soja-Chips, des Käsedips und der Maiskölbchen vertilgt, und Mavis war bei ihrem dritten Screamer angelangt. »Lass mich wiederholen, ob ich alles richtig verstanden habe. Du hast dich mit irgendeinem Schurken angelegt, der früher mal mit Roarke im Geschäft gewesen ist, und hast Roarke nichts davon erzählt.«
    »Das war eine Angelegenheit der Polizei. Das war Teil meines Jobs.«
    »Okay, okay, ich versuche lediglich, es zu verstehen. Und dann hat dieser Schurke irgendwelche zweitklassigen Schläger auf dich angesetzt.«
    »Mit denen ich problemlos fertig geworden bin.«
    Mavis feixte. »Willst du wissen, wie ich die Sache sehe, oder genügt dir deine eigene Sicht?«
    »Ich bin ja schon still«, murmelte Eve und schenkte sich ebenfalls den nächsten Screamer ein.
    »Als du nach Hause kamst, hatte dir besagter Schurke einen dicken Blumenstrauß und eine schmierige Karte geschickt.« Als Eve erneut was sagen wollte, legte Mavis einen ihrer purpurrot lackierten

Weitere Kostenlose Bücher