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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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hin.«
    »Sie elendige Hexe. Ich habe mir den Arsch aufgerissen, bis ich endlich Detective war. Und jetzt werfen Sie mich den Haien von der Dienstaufsicht zum Fraß vor.«
    »Das ist absolut nicht meine Absicht. Wenn Sie mir gegenüber allerdings nicht völlig ehrlich sind, bleibt mir möglicherweise keine andere Wahl. Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Also, wer steckt hinter dieser ganzen Sache?«, fragte Eve eindringlich und beugte sich über den Tisch. »Um Himmels willen, machen Sie endlich Ihre Arbeit und überlegen Sie, wer möglicherweise hinter dieser ganzen Sache steckt. Was verbindet Mills und Kohli? Und wer hat genug Geld, um einen Polizisten zu bestechen, damit dieser den Spitzel für ihn spielt?«
    »Ricker.« Martinez ballte die Fäuste, bis Eve das Weiß ihrer Knöchel sah. »Verdammt noch mal.«
    »Sie hatten genug gegen Ricker in der Hand, nicht wahr? Sie haben dieses Lagerhaus gestürmt, denn Sie hatten genug für eine Verhaftung, eine Anklage und eine Verurteilung zusammen. Sie hatten das Ganze äußerst sorgfältig geplant.«
    »Es hatte Monate gedauert, bis wir so weit waren.
    Ich habe nur noch für diesen Fall gelebt. Ich habe genau darauf geachtet, dass wir nicht das Geringste übersehen, habe die anderen gemahnt, geduldig und peinlich gründlich vorzugehen, denn wir mussten dafür sorgen, dass es nicht das kleinste Schlupfloch mehr für diesen Typen gab. Und dann ist trotzdem alles den Bach runtergegangen. Ich habe nie verstanden, wieso. Ich habe versucht, mir einzureden, dass er schlicht eine Nummer zu groß für uns gewesen ist, dass er zu mächtigen Schutz genoss. Aber trotzdem … ein Teil von mir hat von Anfang an gewusst, dass jemand aus unseren eigenen Reihen uns verraten haben muss. Eine andere Erklärung gab es einfach nicht. Aber ich wollte mich nicht damit befassen. Und will es nach wie vor nicht.«
    »Aber trotzdem werden Sie es tun.«
    Wie, um einen Brand in ihrem Inneren zu löschen, hob Martinez begierig ihr Glas Wasser an den Mund und fragte dann: »Weshalb hat man mich unter Beobachtung gestellt?«
    »Sie haben es also bemerkt?«
    »Ja, ich habe es bemerkt. Ich dachte, Sie hätten es auf mich abgesehen.«
    »Falls ich dahinterkomme, dass Sie und Ricker gemeinsame Sache machen, wird das auch passieren. Bis dahin allerdings dient die Bewachung Ihrem Schutz.«
    »Ich will, dass Sie die Leute abziehen. Wenn ich schon gemeinsame Sache mit Ihnen machen soll, brauche ich wenigstens ein bisschen Luft zum Atmen. Ich habe eine persönliche Kopie sämtlicher Informationen, sämtlicher Notizen, sämtlicher Schritte, die von uns vor Rickers Festnahme unternommen worden sind.
    Nachdem er das Gericht als freier Mann verlassen hat, habe ich mir alles noch mal angesehen, war aber nicht mehr mit dem Herzen bei der Sache. Das wird jetzt anders sein.«
    »Ich hätte gern eine Kopie.«
    »Das ist meine Arbeit.«
    »Wenn wir ihn endlich haben, werde ich persönlich dafür sorgen, dass man Sie für diese Arbeit belobigen wird.«
    »Das würde mir sehr viel bedeuten, weil mir nämlich mein Job sehr wichtig ist. Dieser Fall … der Captain hat mir vorgeworfen, ich hätte die Distanz dazu verloren. Und sie hatte Recht«, fügte Martinez mit einem traurigen Lächeln hinzu. »Ich habe jeden Morgen beim Frühstück an den Fall gedacht, bin abends mit ihm ins Bett gegangen und habe sogar davon geträumt. Wenn ich objektiv geblieben wäre, hätte ich es vielleicht kommen sehen. Dann hätte ich vielleicht bemerkt, wie Mills langsam, aber sicher das Kommando über uns alle übernahm. Damals dachte ich, es hätte einfach was damit zu tun, dass er ein solcher Macho war.«
    »Wir sollen füreinander einstehen. Sie hatten keinen Grund, ihm gegenüber misstrauisch zu sein.«
    »Die Gedenkfeier für Kohli ist für übermorgen angesetzt. Falls bis dahin zweifelsfrei bewiesen ist, dass er sich von Ricker bezahlen ließ, spucke ich auf sein Grab. Mein Großvater ist während der Innerstädtischen Revolten im Dienst getötet worden, als er zwei Kinder gerettet hat. Sie waren etwas älter als ich, und sie schreiben meiner Großmutter bis heute jedes Jahr an Weihnachten und anlässlich des Tages, an dem er sich für sie geopfert hat. Sie haben es noch nie vergessen. Es geht bei unserem Job nicht nur darum, dass man belobigt werden möchte, Dallas. Es geht einfach darum, das Richtige zu tun.«
    Eve nickte und beugte sich nach kurzem Zögern näher zu ihr. »Martinez, ich hatte einen von Rickers Schlägern in der Mangel

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