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Sündige Spiele

Sündige Spiele

Titel: Sündige Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Joy
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Profi-Boxer bearbeitet worden. Wie hatte das passieren können? Hatte es einen Kabelbrand gegeben? Oder hatte jemand meinen Laden angezündet?
    Das war doch sicher nur ein schlechter Traum, aus dem ich gleich erwachen würde!
    »Junge Frau, hören Sie, Sie können hier nicht …«
    Der Polizist, der mich gerade vertreiben wollte, brach ab, nachdem er mitbekommen hatte, wie erschrocken und den Tränen nahe ich die geschwärzte Fassade anstarrte.
    Die Fenster waren durch die Einwirkung des Feuers alle zerplatzt, die Fensterrahmen verkohlt, und soweit ich es erkennen konnte, waren die Vitrinen im Innern des Ladens ebenfalls alle geborsten. Wasser tropfte von den Fenstersimsen, die Pfützen auf dem Gehsteig reflektierten das Blaulicht.
    »Frau Kucziewski?«, fragte der Polizist nun. Geistesabwesend starrte ich auf die Handschellen an seinem Gürtel Vielleicht hatte er vorher noch etwas gesagt, aber das hatte ich nicht mitbekommen.
    »Ja, die bin ich«, antwortete ich apathisch, ohne den Blick von dem Haus abzuwenden. Absurderweise ging mir gerade durch den Kopf, wie lange es wohl dauern würde, alle Schmuckstücke und Uhren einzusammeln und vom Ruß zu befreien. Dann fragte ich mich, welche Schmelztemperatur Gold noch mal hatte.
    »Dann haben wir miteinander gesprochen. Hauptwachmeister Ehrenfeld.« Er ergriff meine Hand, ohne dass ich mitbekommen hätte, dass ich sie ihm hingestreckt hatte.
    Erst jetzt sah ich ihn an.
    Der Uniformierte war einen halben Kopf kleiner als ich und leicht untersetzt. An seinen Augenringen konnte ich die Stunden ablesen, die er schon im Dienst war.
    »Es muss ein ziemlicher Schock für Sie gewesen sein.«
    »Das dürfen Sie laut sagen, Herr Wachtmeister.«
    »Glücklicherweise können wir mit Gewissheit sagen, dass niemand verletzt wurde. Die Wohnungen im ersten Stock standen leer, nicht wahr?«
    Ich nickte betäubt. Zwar hatte ich zunächst daran gedacht, die Wohnungen zu vermieten, aber dann hatte ich die Räume doch als überdimensionale Abstellkammern genutzt. Dort oben lagerten massenweise alte Kataloge, die ich aufgehoben hatte, für den Fall, dass mir die Anregungen ausgingen. Dazu noch einiges an Material, das man fürs Goldschmieden brauchte. Wenn ich Pech hatte, war das ebenfalls alles futsch. Trauringe ade, Herr Hansen!
    »Glücklicherweise kann man die Uhren und den Schmuck abwischen«, sprach ich meinen Gedanken laut aus, denn das war der einzige Trost, den ich in diesem Augenblick hatte.
    Ehrenfeld räusperte sich. »Es ist nicht nur das Feuer«, brachte er hervor, während er sich nervös das Kinn kratzte. »Es gibt mehr als deutliche Anzeichen, dass Ihr Laden zuvor ausgeraubt wurde.«
    »Ausgeraubt?«
    Während ich die Augenbrauen hochzog, kniff ich mir nun doch in den Handrücken, denn das hier konnte wirklich nur ein Alptraum sein.
    »Ja, sämtliche Vitrinen sind zerschlagen und leergeräumt worden. Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass das Feuer gelegt wurde, um die Spuren zu verwischen.«
    Abgesehen davon, dass es noch immer kein Erwachen für mich gab, blieb mir jetzt auch noch der Mund offen stehen, so dass der Nachtwind meine empfindlichen Zähne martern konnte.
    »Wie kann das sein?«, platzte es aus mir heraus. »Ich habe doch die Alarmanlage angestellt, bevor ich nach Hause gefahren bin!«
    »Das mag sein, aber offenbar hat das den oder die Täter nicht abgehalten. Dazu muss ich sagen, dass auch niemand vom Wachschutz hier aufgetaucht ist. Irgendwie müssen die Kerle die Anlage umgangen haben. Im Nachhinein kann man leider nicht mehr mit Gewissheit sagen, ob die Einbrecher durch die Tür gekommen sind oder die Schaufensterscheibe eingeschlagen haben.«
    Die Worte des Polizisten prasselten wie ein Hagelschauer auf mich nieder.
    Auf einmal setzte bei mir wieder die Starre ein. In mir tobte und wütete alles, ich war sauer, traurig und verzweifelt auf einmal, aber anstatt zu toben, stand ich wie eine Marmorsäule da.
    Konnte sich das Schicksal einen derart bescheuerten Scherz mit mir erlauben? Das war doch nicht wahr, oder?
    Mein nächster Gedanke war: Friedrichs! Nicht umsonst war er vor meinem Haus stehen geblieben. Hatte er sich nach einer guten Möglichkeit umgeschaut, ins Haus einzusteigen?
    »Wollen Sie es sich selbst mal von nahem anschauen?«, riss mich Ehrenfeld aus meinen Gedanken. Beinahe hätte ich mich vergessen und ihn dafür geschlagen, aber ich konnte mich gerade noch beherrschen. »Das Feuer ist gelöscht und das Wasser abgepumpt. Die

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