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Sündiger Mond

Sündiger Mond

Titel: Sündiger Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Burton
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dass er sie nicht als Sklavin benutzen wollte. Vielleicht fand er es ja einfach nur albern, von jemandem, den er bereits kannte, so
genannt zu werden; er kam ihr sowieso recht zynisch vor. Er hatte jedoch hunderttausend Guineen dafür ausgegeben, sie in der kommenden Woche sexuell und in jeder anderen Form zu dominieren. Würde ein Mann, vor allem ein verwöhnter Freigeist wie Viscount Rexton, so viel Geld aufs Spiel setzen, ohne sein Recht wahrzunehmen?
    Schließlich ließ Caroline die Leine am Halsband, zog das Hemd über und blies die Kerzen aus. Sie ging ins Bett, wobei sie sich ganz an den Rand legte, damit Rexton genug Platz blieb. Die Laken waren kühl und rochen nach grünem Gras und klarem blauem Himmel. Sie schloss die Augen und versuchte sich vorzustellen, sie läge auf einer Wiese und weiße Leinenbettwäsche flattere im Wind. Aber ihre sorgenvollen Gedanken ließen sich nicht vertreiben, und der Schlaf wollte sich lange Zeit nicht einstellen.
    Caroline erwachte, als die Tür in den Angeln quietschte.
    Zuerst konnte sie sich nicht erinnern, wo sie war … aber dann fiel es ihr wieder ein. Sie lag auf der Seite und versuchte, nicht zu laut zu atmen, während sie die große Gestalt von Viscount Rexton im Mondlicht beobachtete. Seine Bewegungen waren langsam und überlegt, aber ein wenig unbeholfen.
    Mit unsicheren Schritten trat er auf den Balkon und entkleidete sich mit dem Rücken zu ihr, wobei er sich an die steinerne Balustrade lehnte. Seine Kleider ließ er einfach zu Boden fallen. Nackt erinnerte seine Silhouette sie an einen Stich von Michelangelos David , den sie einmal gesehen hatte – breitschultrig, mit schmalen Hüften und langen Beinen.
    Er drehte sich um.
    Caroline schloss die Augen, aber vorher erhaschte sie noch einen Blick auf seine Geschlechtsteile. Eine Diele unter dem Teppich knackte, als er ans Bett trat. Einen Moment lang stand
er still da. Caroline, die so tat, als ob sie schliefe, kam es vor wie eine Ewigkeit.
    Sie spürte eine Bewegung an ihrem Halsband und roch seinen Gin-Atem, als er sich daran zu schaffen machte. Es kostete sie all ihre Selbstbeherrschung, gleichmäßig und langsam weiterzuatmen, als er die Leine vom Halsband löste und sie wegnahm.
    Als Caroline spürte, wie er sich vom Bett entfernte, blickte sie ihm verstohlen nach. Sie erstarrte, als er die Lederkiste öffnete und den Inhalt betrachtete. Er nahm den Silberschaft heraus, musterte ihn mit einem erstaunten Gesichtsausdruck, den sie sogar im Halbdunkel erkennen konnte, und legte ihn wieder hinein. Dann drehte er die Leine um die Hand und legte sie in die Kiste – wahrscheinlich in die runde Vertiefung, die leer gewesen war. Er schloss die Kiste und stellte sie auf den Boden, ebenso wie Carolines Beutel. Dann hob er den Deckel der Banktruhe und zog eine gefaltete Decke heraus, mit der er auf den Balkon ging. Anscheinend stieß er sich dabei den Zeh an, denn er fluchte leise.
    Vom Bett aus konnte Caroline die obere Hälfte des Korbsessels sehen. Rexton arrangierte die Kissen, die darauf lagen, neu, wickelte sich in die Decke ein und legte sich hin. Es dauerte eine Weile, bis er seinen langen Körper auf der zu kurzen Liege einigermaßen bequem untergebracht hatte, aber schließlich lag er auf der Seite, das Gesicht abgewandt von ihr. Es war sicher äußerst unbequem für ihn, dachte Caroline, aber sie konnte sich nicht überwinden, ihn zu sich ins Bett zu bitten.
    Sie schloss die Augen und versuchte, wieder einzuschlafen, aber ihre Gedanken kreisten nur um all die Freizügigkeiten, die sie am folgenden Tag, am ersten offiziellen der Sklavenwoche, erleben würde. Einige der Veteraninnen hatten von einem wahren Feuerwerk an Obszönitäten berichtet, mit unaussprechlich
wollüstigen Akten, die in aller Öffentlichkeit durchgeführt wurden, aber Caroline vermutete, dass sie sich nur auf Kosten einer Novizin lustig machen wollten.
    Sie hoffte es jedenfalls.
    Aber das war nicht der Fall, wie sie am nächsten Morgen feststellen musste.

6
    S ir Albert Nickerson, der links von Caroline an dem langen Tisch im eichengetäfelten Esszimmer saß, riss ein Stück von seiner Brioche ab und bestrich es mit Butter und Auvergnat-Fruchtpaste. Er schnalzte mit der Zunge und wandte sich der nackten Holly zu, die neben ihm auf dem Teppich hockte, die Hände hinter dem Rücken gefesselt.
    Sie blickte auf und öffnete ihren Mund, damit Sir Albert sie füttern konnte.
    »Nimm alles«, forderte er sie auf und lächelte, als die erfahrene

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