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Sündiger Mond

Sündiger Mond

Titel: Sündiger Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Burton
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sie hinter einer Wegbiegung das Badehaus erblickte. »Es ist ganz großartig! Wurde es tatsächlich von den Römern erbaut?«
    Er seufzte und erwiderte: »Ihr habt nicht die Absicht, den Mund zu halten, oder?«
    »Oh, Entschuldigung – ich habe es vergessen.«
    »Nun, wenn Ihr es in Gegenwart der falschen Person vergesst, werdet Ihr am Ende noch an jemanden wie Dunhurst versteigert. Und dann kann ich Euch nicht mehr helfen.«
    Als sie näher an das Badehaus herankamen, sah Rexton Gilles Bertrand und seine nackte Sklavin, die große, rundlich hübsche Jonquil, die an einem Baum standen und sich umarmten. Jedenfalls glaubte er das, bis er noch näher kam und feststellte, dass Jonquil mit dem Gesicht zum Baum stand und Bertrand hinter ihr sie langsam stieß. Schon wieder ein Geschlechtsakt im Freien – es musste an der guten Luft liegen.
    Caroline blickte betont weg, wie sie es schon bei Brummel und Jessamine getan hatte, und er hätte sie für prüde gehalten, wenn sie an den lüsternen Vorgängen am Frühstückstisch nicht so schlecht verborgenes Interesse gezeigt hätte.
    »Na, steht Ihr schon unter Schock?«, fragte er und führte sie an der Leine zum Eingang des Badehauses. »Die Woche hat doch gerade erst begonnen.«
    »Ich … ich bin nicht schockiert.« Sie wirkte gekränkt.
    Rexton schnaubte zweifelnd.
    »Nein, wirklich nicht. Ich bin vielleicht nicht so … erfahren
wie manche, aber ich bin doch weltgewandter, als Ihr glauben mögt.«
    »Sir Charles hat mir erzählt, dass Ihr beinahe in Ohnmacht gefallen seid, als er Euch seine kleine Sammlung von schmutzigen Bildern gezeigt hat.«
    Sie errötete und sagte: »Ja, nun, seit damals habe ich mich daran gewöhnt, dass es … in diesen Angelegenheiten verschiedene Geschmäcker und Vorlieben gibt. Aber manche Dinge …« Ohne hinzublicken, wies sie mit dem Kinn in die Richtung von Bertrand und Jonquil. »Es ist einfach nicht normal.«
    »An sexueller Lust ist nichts Unnatürliches«, sagte Rexton. »Außer man treibt es mit Tieren.«
    »Ein Mann mag ja vielleicht Gefallen an einem solchen Akt finden, aber eine Dame? Ich denke nicht.«
    »Ihr denkt zu viel. Habt Ihr nie Eure Vorurteile über Bord geworfen und Euch einfach einer neuen Erfahrung hingegeben …?«
    »Wenn es mir falsch vorkommt, nicht«, antwortete sie. »Uns stehen ja nicht ohne Grund die Kräfte der moralischen Beurteilung zur Verfügung.«
    »So spricht eine Pfarrerstochter«, murmelte er.
    Carolines Nasenflügel zuckten, als sie das Badehaus betraten. »Was ist das für ein süßlicher Geruch?«
    »Raucht man in St. Giles kein Opium?«
    »Das ist Opium ?« Sie riss die Augen auf, als sie in den Baderaum trat und sah, was dort vor sich ging.
    Auf dem Marmorboden um das Becken lagen Seidenkissen, auf denen sich etwa ein Dutzend Körper räkelten, alle nackt oder so gut wie entkleidet – mit Ausnahme des völlig bekleideten Li Menshang, der mit einem Lacktablett neben dem Eingang zur Höhle saß und eine Spindel, an der eine braune, blubbernde Paste hing, über einer Spirituslampe drehte. Das gekochte Opium drückte er in die Höhlung einer Bambuspfeife,
wobei er darauf achten musste, dass es nicht zu kalt wurde und erstarrte. Es war ein komplizierter Vorgang, den auch Rexton erst nach einiger Zeit beherrscht hatte.
    Als er fertig war, zog er die Spindel mit einer raschen Drehbewegung heraus und reichte die Pfeife Inigo, der neben ihm lag, Lis Geliebte, Tulip, in den Armen. Inigo war von der Taille aufwärts nackt, und seine Hose war nicht zugeknöpft. Als er leicht die Hüften drehte, sah Rexton, dass sein Schwanz in ihr steckte.
    Inigo ergriff die Pfeife und überraschte Rexton, als er Li auf Chinesisch dankte. »Fei chang gan xie.«
    »Bie ke qi.« Li lehnte sich an die Felswand und zog sanft an der Leine seiner eigenen Sklavin, Violet, die bis jetzt an seinen Füßen gelegen und sich träge mit einem Elfenbein-Dildo masturbiert hatte. Ihr Gesichtsausdruck zeigte die gleiche sinnliche Verzückung wie die Miene ihres Herrn, Inigos und Tulips. Die Pfeife ging wahrscheinlich schon eine ganze Weile herum.
    »Auf französische Art, bitte«, sagte Li auf Englisch mit schwerem Akzent zu Violet und knöpfte seine Hose auf.
    Inigo hatte sich im Jahr zuvor mit Rexton angefreundet. Jetzt nickte er ihm zu. Rexton erwiderte den Gruß, dankbar dafür, dass Inigo durch die Pfeife am Sprechen gehindert wurde. Er konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, mit den anderen Männern zu plaudern, während sie sich

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