Suendiges Gestaendnis - Erotischer Roman
und brauchte auch Sex. Und in dem Jahr, als er sein neues Haus baute, besuchte er Belle ständig.
Eines Sommertags, als sein Haus gerade fertig geworden war, überbrachte sein Manager Belle einen Brief.
Sie erwartete, in das prächtige Haus eingeladen zu werden, fand jedoch stattdessen eine kurze Nachricht vor, dass Zekes Frau und seine drei Kinder eingetroffen seien und er ihr den Abschied geben müsse. So kam die Affäre mit Zeke zu einem abrupten Ende.
Überrascht ließ Belle den Umschlag fallen, und heraus flatterte ein Scheck. Zekes Manager hob ihn auf und überreichte ihn Belle, ohne sie dabei anzublicken.
»Wenn ich eine kluge Frau wäre, würde ich das Geld weise anlegen«, sagte sie, als sie die großzügige Summe sah.
»Eine kluge Frau würde ein eigenes Geschäft gründen«, erwiderte der Manager.
Belle dachte an die schäbigen Salons und die finsteren Absteigen in Butte. »Ja, aber nicht hier«, sagte sie. »Ich möchte mit den Bordellen in der Mercury Street nichts zu tun haben. Ich gehe nach Westen.«
Und so schmiedete Belle einen Plan für ihr ökonomisches Überleben. Zuerst einmal brauchte sie Frauen. Mindestens vier Schönheiten.
»Und die hast du in Butte in Montana gefunden?«, fragte Faye.
»Ja, jede einzelne«, erwiderte Belle. »Hier ist Felicity, die mir ins Ohr flüstern wird, damit du weißt, wie sie zu mir kam.«
Faye hätte gerne Einzelheiten über die Beziehung zwischen Belle und Zeke gewusst, aber ihre Tante warf ihr einen strengen Blick zu, also hob Faye sich ihre Fragen auf.
Eine junge Frau trat ins Schlafzimmer und kam ans Bett. Lockige kastanienbraune Haare, die sie mit Kämmen an den Seiten zurückgesteckt hatte, fielen ihr auf den Rücken. Sie war jung, vermutlich unter zwanzig.
Sie war schlank, größer als der Durchschnitt und hatte wache grüne Augen. Ihre kühle Eleganz und ihre selbstsichere Haltung deuteten auf eine gute Herkunft hin.
»Freut mich, dich kennen zu lernen, Faye.« Sie neigte leicht den Kopf.
»Ja, ich freue mich auch. Felicity?«
»Ja. Felicity Johnston. Ich hoffe, es macht dir nichts aus zu erfahren, wie Belle und ich uns kennen gelernt haben? Es ist eine recht lange Geschichte, aber wir haben die ganze Nacht lang Zeit.«
»Ich will sie hören. Ich will alles hören.«
»Das sollst du auch.« Sie beugte sich zu Tante Belles Ohr und begann zu flüstern, damit Belle die Geschichte weitergeben konnte.
Eine Hummel summte an Felicity Johnstons Kopf vorbei. Und so verging auch ihr Leben: ohne nennenswerte Ereignisse.
Felicity wollte gerne den stillen Nachmittag genießen, aber unter ihrer Haut wütete ein Inferno. Ein Feuer, das genährt werden wollte.
Sie klappte ihren verbotenen Groschenroman zu und stieß einen tiefen Seufzer aus. Sie brauchte mehr Western-Romantik in ihrem Leben. Sie war jetzt seit drei Wochen aus der Schule zu Hause, und es war noch nichts Aufregendes passiert.
Sie steckte den Roman unter ihr Strumpfband und ließ die leichte Baumwolle des Kleides darüber fallen. Papa verstand nicht, warum sie unbedingt Western-Romane lesen musste, und Mutter war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um ihr Beachtung zu schenken.
Felicity hatte jetzt schon seit Tagen gebettelt, nach Boston zum Einkaufen fahren zu dürfen, aber immer
noch verbrachte sie ihre Nachmittage auf der vorderen Veranda. Mutter hingegen machte an jedem Nachmittag Besuche.
Papa weigerte sich, sie nach Boston in die Fabrik mitzunehmen, damit sie ihm beim Führen der Bücher zuschauen konnte. Er war über ihr Ansinnen außer sich gewesen, und ihr brannten jetzt noch die Ohren, so hatte er sie ausgeschimpft.
Sie wollte Papa nicht wütend machen, aber er konnte sich doch bestimmt noch daran erinnern, wie schnell sie als Kind Rechenaufgaben gelöst hatte. Sie verfügte über eine so rasche Auffassungsgabe, dass ihre Lehrer schon Angst gehabt hatten, es würde ihrer damenhaften Ausstrahlung schaden.
Sie hatte geglaubt, ihr Vater würde es verstehen, dass sie von ihm lernen wollte, wie man Bücher führte, aber sie hatte sich geirrt.
Um sich abzulenken, las sie Romane und träumte von Männern und Abenteuern.
Ihre Nächte waren noch langweiliger als die Stunden, die sie auf der Veranda verbrachte. Hier hatte sie nicht einmal mehr ihre Schulfreundinnen, mit denen sie plaudern konnte.
In der letzten Zeit hatten sie anregende Gespräche geführt. Wenn es in den Schlafsälen dunkel geworden war, waren geheimnisvolle Informationen ausgetauscht worden.
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