Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)
Kellner und die Serviererin dem unbekannten Mann knapp zu und verschwanden.
»Sie weigern sich, mit mir anzustoßen?« Irritiert kniff der atemberaubende Fremde die Augen zusammen und musterte sie prüfend.
»Ich bin Veronika Lind vom Cateringservice Delizioso. « Sie überlegte, ob sie ihm eine ihrer Visitenkarten reichen sollte, ließ es aber sein. »Ich leite das Serviceteam. Sie werden verstehen, dass ich daher lieber keinen Alkohol trinken oder das Büfett leer essen sollte.«
»Jan Garell«, stellte sich der Mann mit den dunklen Augen vor, und schaute sie dabei unverwandt an. »Ich habe mich bereits erkundigt, wer Sie sind, denn ich interessiere mich für Sie.«
Nika spürte, dass ihre Wangen anfingen, zu glühen. »Ich sollte nicht mit Gästen …«, begann sie und stockte hilflos.
»Wann haben Sie Feierabend?« Er schien nicht gewillt zu sein, Ausflüchte hinzunehmen.
»Das … Ich weiß wirklich nicht … Weshalb interessieren Sie sich für mich?« Inzwischen bedauerte Nika, sich kein Glas von Svens Tablett genommen zu haben. Dann hätte sie wenigstens etwas gehabt, woran sie sich festhalten konnte.
Jan Garell war nicht der erste Gast einer von ihr betreuten Veranstaltung, der mit ihr flirtete. Doch irgendetwas an ihm war anders. Seine ruhige Entschlossenheit, seine Selbstsicherheit, die trotzdem nur ein winziges bisschen arrogant wirkte, sein männlich-markantes Aussehen – all das machte sie so unruhig, dass sie am liebsten wie ein kleines Mädchen davongelaufen wäre. Falls sie sich noch einmal auf einen Mann einließ – was sie in absehbarer Zeit nicht vorhatte – wäre dieser hier eine sehr unvernünftige Wahl. Ein Mann wie er würde mit ihr spielen und sie dann fallenlassen wie eine heiße Kartoffel. Und so etwas wollte sie nie wieder erleben.
»Wenn ich jetzt sagen würde, dass Sie die schönste Frau auf dieser Party sind und Ihr Versuch, sich unauffällig zu kleiden, kläglich gescheitert ist, würden Sie mich der Oberflächlichkeit bezichtigen, stimmt’s?« Er zwinkerte ihr süffisant zu.
Verblüfft nickte sie und hielt die Luft an, als er ihr mit den Fingerspitzen über den nackten Arm strich. Seine Berührung sorgte dafür, dass ihr schrecklich heiß wurde.
»Nun, es ist absolut nicht nur Ihr Aussehen, Nika.« Mit der Spitze seines Zeigefingers zeichnete er beiläufig die Linie ihres Schlüsselbeins unter dem eng anliegenden Stoff ihres Kleides nach. Prompt begannen ihre Knie zu zittern.
Unauffällig hielt sie sich am Geländer der Dachterrasse fest. »Woher wissen Sie …?« Plötzlich war es ihr unmöglich, in vollständigen Sätzen zu sprechen.
»Ich habe Sie bei der Arbeit beobachtet. Ihre Kollegin hat Sie so angesprochen.« Trotz ihres Gestammels schien er immer genau zu wissen, was sie sagen wollte.
Verzweifelt schaute sie sich nach einem Grund um, sich ihren Aufgaben zu widmen, doch alles lief bestens. Also blieb ihr nichts anderes, als Jan Garell anzustarren, der jetzt dicht neben sie trat. Er legte seine Hand auf ihre, mit der sie immer noch das Geländer umklammerte, und sie zuckte heftig zusammen, weil sie von Kopf bis Fuß ein heißes Kribbeln durchfuhr.
»Ich habe dich beobachtet und gesehen, wie du dich bewegst, wie du mit deinen Kollegen umgehst, wie konzentriert du deine Aufgaben erledigst, wie freundlich du zu den Gästen bist …« Es erschien ihr vollkommen natürlich, dass er sie nun duzte. Während er mit ihr sprach, strich er mit den Fingerspitzen sanft über ihren Handrücken, und diese fast unschuldige Liebkosung brannte wie Feuer auf ihrer Haut.
»Ich bin im Dienst, bis die Party zu Ende ist«, hörte sie sich sagen.
»Dann werde ich der letzte Gast sein.« Jan griff in die Innentasche seiner Smokingjacke, zog eine Visitenkarte hervor und reichte sie ihr. »Erkundige dich über mich, zum Beispiel bei Hans-Joachim Brockmann. Wir sind schon seit längerem Geschäftspartner und Freunde. Und sag einer Freundin Bescheid. Ich möchte, dass du ein sicheres Gefühl hast, wenn du mit mir allein unterwegs bist.«
»Mit dir unterwegs? Wir zwei allein?« Nika starrte erst die Karte aus marmoriertem Bütten an und dann ihn.
Er nickte mit ernster Miene. »Ich möchte dir etwas zeigen. Es soll eine Überraschung sein.«
»Das …« Das geht mir zu schnell , wollte sie ihm sagen. Das ist unmöglich. Allein zu zweit in der Nacht. »Ich muss mich jetzt wirklich ums Büfett kümmern«, erklärte sie stattdessen und zog ihre Hand unter seinen warmen Fingern hervor. Ohne
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