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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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zusammen sein könnten … Keine Frau könnte eine bessere Mutter für mein Kind sein als du, aber … Verdammt. Das ist so schwierig.«
    »Nein, Hunt, es ist ganz einfach. Wenn das Jetzt alles ist, was wir haben, alles, was wir bekommen, dann greife ich mir mit beiden Händen, was immer ich kriegen kann.« Sophie sah verzweifelt zu ihm auf. »Noch nie habe ich einem Mann gegenüber solche Gefühle gehegt. Ich will dein Baby.«
    Die Worte überspülten Marc und rissen ein wenig von der stets präsenten, schmerzenden Einsamkeit in seinem Inneren mit. Dies war mehr, als er sich je erhofft, mehr, als er sich erträumt hatte. Am liebsten wäre er vor ihr auf die Knie gesunken und hätte ihr seine Liebe gestanden, hätte ihr angeboten zu nehmen, was immer sie von ihm wollte.
    Was sie ihm schenkte, was sie zu tun gewillt war … Er hätte lügen müssen, wenn er behauptet hätte, dass das egomanische Arschloch in ihm nicht darauf hoffte, es sei schon geschehen, dass sie bereits schwanger war. Sie wollte sein Kind? Oh Mann, er hätte ihr seine Eier auf dem Silbertablett serviert, wenn es einen Sinn gehabt hätte. Aber er war ihrer nicht würdig, und vor allem im Augenblick nicht. Und sie durften nicht nur über sich selbst nachdenken.
    »Ich weiß, wie es ist, ohne Vater aufzuwachsen, Sophie, und ich weiß, wie es ist, wenn ein Elternteil im Gefängnis sitzt. Und ich wünsche es niemandem.« Er legte ihr die Hand in den Nacken, massierte ihn, küsste ihre Schläfe. »Und ich würde nicht wollen, dass sich mein Kind für mich schämt.«
    »Du bist allein aufgewachsen, Hunt. Deine Mutter mag dich geliebt haben, aber sie war nicht für dich da. Ich bin anders. Ich habe einen Beruf, Freunde, einen Bruder …«
    »Und wie willst du ihnen das erklären? Was schreibst du in die Geburtsurkunde? Meinen Namen, der dich vielleicht ins Gefängnis bringt? Wie willst du Kind und Karriere unter einen Hut bringen?«
    »Ich weiß es nicht! Ich weiß es nicht!« Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und ließ sich von Angst und Kummer überrollen. »Ich weiß nur, dass mir übel wird, sobald ich daran denke, dass du wieder in diesen Käfig gesperrt wirst oder …«
    Sie brauchte den Satz nicht zu Ende zu sprechen. Sie wussten beide, was sie meinte.
    Er strich ihr übers Haar.
    »Ein Baby zu bekommen erleichtert uns die ganze Sache nicht. Es wird alles nur noch komplizierter.«
    Dann wurde ihm mit einem Schlag bewusst, dass er vielleicht nicht mehr lange genug am Leben sein würde, um herauszufinden, ob sie nun schwanger war oder nicht. Aber er sprach es nicht aus. »Was geschehen ist, ist geschehen, aber ich will kein weiteres Risiko eingehen.«
    Noch während er es aussprach, fragte er sich, ob er sich wohl daran halten würde. Eben gerade war ihm alles egal gewesen.
    »Kein Happy End?«
    »Für dich hoffentlich schon. Nicht für uns. Nicht für mich.« Es war entsetzlich, es aussprechen zu müssen. »Du wirst jemanden kennenlernen – jemanden, der zu dir passt, der einen anständigen Beruf hat und …«
    Sie wandte sich rasch ab und wechselte bewusst das Thema, wahrscheinlich war ihr Schmerz einfach zu groß.
    »Und was haben wir da gefunden? Blackbeards geheimen Schatz?«
    Ihr verzweifelter Versuch zu scherzen tat ihm in der Seele weh. Sie war eine Frau, wie jeder Mann sie sich wünschte. Schön, stark, klug, lustig, mitfühlend. Und bald würde sie auf die eine oder andere Art unerreichbar für ihn sein.
    Finde dich damit ab, Hunter, und mach weiter.
    Er kehrte zu den Kisten zurück und zog eine VHS -Kassette heraus.
    »Baby, pack Popcorn in die Mikrowelle. Es ist Kinozeit.«
     
    Die Kassetten waren mit Datum beschriftet, so dass sie sich in chronologischer Reihenfolge durcharbeiten konnten.
    »Happy Birthday, liebe Megan, happy birthday to you.«
    Auf dem Bildschirm pustete Megan zwölf Kerzen auf einem mit weißem Zuckerguss und roten Marzipanrosen dekorierten Kuchen aus. Sie trug ein hübsches blaues Festtagskleid mit passendem Band im Haar, hatte Sommersprossen auf der Nase und sah jung, unschuldig und zufrieden aus. Um den Tisch herum saßen einige Mädchen, offenbar ihre Freundinnen, und auf der Kommode standen eine Menge hübsch verpackter Geschenke. Alles sah nach idyllischer Kindheit aus – wenigstens auf den ersten Blick.
    Doch die Filme zeigten auch, dass die Wirklichkeit ein wenig anders war. Es verstrich kaum eine Minute, ohne dass Mrs. Rawlings ihre Tochter kritisierte und ihr Bestes gab, um dem fröhlichen,

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