Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
Vom Netzwerk:
gingen ihnen die Lebensmittel aus. Sie hatten die üppigen Steak- und Lachsvorräte der Rawlings gut genutzt und stark dezimiert, und nun musste einer von ihnen einkaufen gehen, zumal Sophie sich in den Kopf gesetzt hatte, heute einen Thanksgiving-Truthahn inklusive Füllung und Beilagen zuzubereiten. Wen kümmerte es, dass es Februar war? Sie hatten nur noch bis Donnerstag Zeit, mussten also ihr komplettes Leben in zwei kurzen Tagen leben. Und danach …
    Sie hörte die Klospülung, und ein paar Minuten später schlurfte Hunt schlaftrunken durch den Flur. Er sah wunderbar zerwühlt und sexy aus und trug nichts außer Bartstoppeln und einem schwarzen Slip. Sie drückte ihm einen Kuss auf den zunehmend stoppeligen Kiefer.
    »Guten Morgen.«
    »So muss das sein – aufwachen und meine Frau barfuß in der Küche vorzufinden.« Er grinste, schlang die Arme um sie und rieb sein rauhes Gesicht an ihrer Wange. »Was machst du da?«
    »Eier Benedict. Ich bin gerade mit der Hollandaise beschäftigt.«
    »Eier Benedict? Oh Mann!«
    Sophie aß langsam und ließ sich von Hunt ablenken, der bei jedem Bissen stöhnte, als befände er sich mitten in einer kulinarischen Orgie.
    »Einer von uns muss heute in den Supermarkt. Vielleicht können wir es so machen wie bei der Drogerie oder Macy’s. Du parkst draußen, und ich gehe rein und besorge, was wir brauchen.«
    Er schaute sie über den Rand seiner Kaffeetasse an und grinste anzüglich.
    »Lieber so wie bei Macy’s. Das hat mir bisher am besten gefallen.«
    Sie beugte sich vor, konnte aber ihr Lächeln nicht unterdrücken.
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Während Hunter duschte, loggte Sophie sich in ihre Mailbox ein, löschte alle Angebote für Penisverlängerungen und ging durch die eingegangene Post. Sie hatte eine E-Mail von Ken Harburg, der ihr versicherte, er wisse tief in seinem Herzen, dass sie unschuldig sei. Außerdem hatte sie Mails von David und Kat, zwei von Tessa und eine von Julian bekommen. Da sie sich vor den E-Mails von Tess und Julian fürchtete, klickte sie zuerst Davids Nachricht an.
    Hey, Schwesterchen. Es heißt, du hast dich versteckt, und ich habe keine Ahnung, ob du diese Nachricht bekommst oder nicht. Ich will dir auch nur kurz mitteilen, dass ich mich beeile, um das Semester so früh wie möglich abzuschließen, denn ich werde zu dir kommen und dir bei diesem verdammten Prozess beistehen, falls diese alberne Klage nicht bereits vorher fallengelassen wird. Hab dich lieb und vermisse dich. Melde dich bitte, damit ich weiß, dass du okay bist.
    Sie schrieb eine rasche Antwort, ermahnte ihn, dass sein Studium immer Priorität habe, und versicherte ihm, dass es ihr gutgehe. Als Nächstes las sie Kats Nachricht.
    Ich dachte, du solltest wissen, dass Tom und Glynnis seit deiner Freistellung täglich aneinandergeraten. Glynnis will, dass er die Forderung auf Aktenfreigabe zurückzieht, bis dein Fall geklärt ist, aber Tom hustet ihr was. Jetzt beschuldigt sie ihn, den Gehorsam zu verweigern, was er natürlich auch tut. Sie hat beim Vorstand einen Antrag gestellt, ihn ersetzen zu lassen. Ich weiß, dass er dir das nicht sagen wird, daher tue ich’s. Ich hoffe, du bist in Sicherheit. Mitakuye Oyasin. Hágoónee’, Kat.
    Sophie hatte keine Ahnung, was die letzten Worte bedeuteten, sie waren wahrscheinlich Navajo, aber sie wusste sehr wohl, was geschehen würde, wenn Tom seinen Job verlor. Auch sie würde arbeitslos werden.
    Gab es irgendwo noch ein Stück ihres Lebens, das normal geblieben war?
    Armer Tom! Wie konnte Glynnis den Vorstand überzeugen, den Chefredakteur vor die Tür zu setzen, der den
Denver Independent
erst in eine kompetente, überregional anerkannte Zeitung verwandelt hatte? Tom hatte mehr Preise bekommen als jeder andere Journalist, den Sophie kannte, den Pulitzer Preis eingeschlossen. Nein, Glynnis würde das niemals schaffen.
    Sophie holte tief Luft, klickte »Antworten« an, dankte Kat dafür, dass sie sie auf dem Laufenden hielt, und bat sie, Tom und die anderen zu grüßen. Dann holte sie zum zweiten Mal tief Luft und öffnete die Mails von Tessa. In beiden entschuldigte ihre Freundin sich, dass sie sie so angebrüllt hatte, und flehte sie an, sich zu melden und zu ihnen zu kommen.
    Es tut mir leid, dass ich so wütend gewesen bin, Sophie. Ich wollte nur, dass du in Sicherheit bist. Julian glaubt, dass dieser Kerl, der dich entführt hatte, dich vielleicht wieder als Geisel hat und dich zu etwas zwingt. Ich weiß nicht, ob dich

Weitere Kostenlose Bücher