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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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das noch lange nicht, dass Edward in seine Fußstapfen tritt. Er ist ein überaus rechtschaffener und ehrenwerter Mann – ein Gentleman eben.“ Was Cassandra gesagt hatte, kränkte und schmerzte Emma umso mehr, da sie so viel Wert auf die Anerkennung der älteren Schwester legte und deren Unnachgiebigkeit in dieser Angelegenheit nicht verstand. „Edward liebt mich und schätzt, was ich denke und fühle – und ich bin ihm wichtiger als alles andere“, setzte sie trotzig hinzu.
    „Deinen Beteuerungen zufolge muss er ein geradezu einzigartiger Mensch sein“, erwiderte Cassandra trocken und keineswegs überzeugt von Emmas Verteidigungsrede. „Dennoch sollte er solche Dinge nicht zu dir sagen, und du tätest gut daran, nicht darauf zu antworten, solange seine Absichten nicht bekannt sind. Andernfalls gibst du dich der Lächerlichkeit preis. Ich wünschte wirklich, dass du dich schicklicher benehmen würdest, Emma.“
    „Also weißt du, Cassy! Du bist selber viel zu unerfahren in diesen Dingen, als dass du mir Rat und Anweisungen geben solltest, wie ich mich in der Gesellschaft zu benehmen habe.“
    „Nicht dein Auftreten in der Öffentlichkeit sorgt mich, und das weißt du. Ich fürchte, dass du durch deine häufi gen Begegnungen mit Edward Lampard noch vor deinem Debüt im Londoner ton sämtliche akzeptablen Junggesel len abgeschreckt haben wirst. Dabei hofft Tante Elizabeth so sehr, dass du eine gute Partie machst. Allerdings kann ich nicht verstehen, dass sie dich so oft in Begleitung dieses Herrn ausgehen lässt, obwohl dein erster offizieller Ball noch nicht stattgefunden hat.“
    Emma sah sie mit großen Augen an und erkannte, dass die Unterhaltung zu nichts führte. „Wirklich, Cassy, welcher Mann könnte akzeptabler sein als Edward?“
    „Ich versuche dich lediglich davor zu warnen, einen bestimmten Gentleman zu favorisieren, bevor du nicht in die Gesellschaft eingeführt wurdest. Vor allem kannst du es dir nicht erlauben, allein mit ihm zu sein.“
    „Sei so freundlich und behalte deine Warnungen für dich. Ich bin durchaus in der Lage, auf mich selbst achtzugeben.“
    „Woher weißt du denn, dass seine Absichten ernsthaft sind, Emma?“
    „Weil ich ihm etwas bedeute. Jeder, der dich hört, würde denken, dass du nur eifersüchtig auf mich bist, weil es dir bislang nicht gelungen ist, die Leidenschaft eines Mannes zu wecken“, gab das Mädchen aufgebracht zurück.
    „Leidenschaft? Meine liebe Emma, ich hoffe inständig, dass Edward seine Gelüste unter Kontrolle hat, wenn ihr zusammen seid.“
    „Cassy, wirst du mir bitte zuhören? Ich bin verliebt. Wirklich und wahrhaftig verliebt.“
    „Du glaubst, du bist verliebt. Und welcher Natur seine Ge fühle für dich auch sein mögen – ich zweifle keinen Augenblick daran, dass sein wahrer Charakter bald zum Vorschein kommt. Und jetzt mache dich endlich fertig, bevor Tante Elizabeth hier auftaucht, um nach dem Rechten zu sehen.“
    „Geh nur. Ich denke, mir ist nicht nach einem Ball.“ Nun schmollte Emma wirklich.
    Seufzend betrachtete Cassandra ihre kleine Schwester, die immer noch neben ihr auf der Polsterbank saß. Sie strahlte Unerschrockenheit, Zuversicht und Lebensfreude aus, und ihre grünen Augen in dem liebreizenden Antlitz mit der süßen Stupsnase und den weichen, vollen Lippen funkelten trotzig. Mit ihren achtzehn Jahren hatte Emma erst wenige Gesellschaften besucht. In der Regel erwartete sie derartige Anlässe ungeduldig und schlüpfte in ihr schönstes Kleid, um sich dann, fest entschlossen, sich bestmöglich zur Schau zu stellen, vor dem Spiegel aufzuputzen wie ein Paradiesvogel. Cassandra hatte angenommen, dass es heute Abend genauso sein würde, doch sie musste sich eines anderen belehren lassen.
    Emma kannte Sir Edward erst seit einigen Wochen, sie traf ihn vereinzelt auf Soireen und im Theater, auf Anstandsbesuchen, die sie mit Tante Elizabeth absolvierte, und bei Ausflügen in den Park. Cassandra war nicht entgangen, dass sich Emmas Bekanntschaft mit dem jungen Mann vertiefte. Anfänglich hatte sie es für kindliche Schwärmerei gehalten, doch Sir Edward war beharrlich und suchte zu jeder möglichen Gelegenheit Emmas Gesellschaft – was Cassandra befürchten ließ, dass er vorhatte, ihre verletzliche und unerfahrene Schwester zu kompromittieren; zumal, da er der Vetter jenes unverbesserlichen Frauenhelden war, der ihr eine Spende für die Einrichtung zugesagt hatte, indes offensichtlich nicht beabsichtigte, sein Wort zu

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