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Sueße Kuesse nur aus Rache

Sueße Kuesse nur aus Rache

Titel: Sueße Kuesse nur aus Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Eine blonde, vollbusige Polin. Sie hatte sich mit Kat angefreundet mit der Begründung, dass sie den gleichen Namen, die gleiche Haarfarbe und das gleiche Alter hatten – und die gleiche Entschlossenheit, etwas Gutes aus ihrem Leben zu machen. Katyas Vater, ein Bergarbeiter, war bei einer Explosion zum Krüppel geworden. Ihre Mutter war an Tuberkulose erkrankt. Sie hatte acht jüngere Brüder und Schwestern.
    „Ich sorge für sie“, meinte Katya schlicht. Und sie wusste genau, wie sie das anstellen konnte. „Nacktaufnahmen“, erklärte sie Kat freiheraus. „Man verdient gutes Geld, und zu Hause schaut sich sowieso niemand diese Magazine an. Also ist es mir egal.“
    Kat hatte versucht, ihr die Sache auszureden. Alles in ihr wehrte sich dagegen, so einen Weg zu beschreiten.
    „Nein. Ich mache es“, sagte Katya entschlossen und musterte Kat. „Mit deinem Aussehen könntest du allerdings als richtiges Model arbeiten, ohne Nacktaufnahmen“, erklärte sie.
    „Tausende von Mädchen wollen Model werden“, meinte Kat und lachte wegwerfend.
    Doch Katya hob die Schultern. „Na und? Manche schaffen es auch. Warum also nicht du?“
    Ihre Worte hallten in Kats Kopf wider, wie Windspiele, die sie mit ihrem melodischen Klang verführen wollten.
    Warum nicht sie?
    Nachdenklich sah sie sich im Spiegel an. Sie war dünn, so, wie ein Model sein sollte. Weil sie nicht viel für Essen ausgab, da sie ohnehin kaum Geld hatte. Und sie war groß mit langen Gliedmaßen. Dann betrachtete sie ihr Gesicht. Große, gräuliche Augen, ovales Gesicht, hohe Wangenknochen. Gerade geschnittene Nase. Zähne in Ordnung. Kein Lippenstift, kein Lidschatten. Sie trug nie Make-up. Warum auch, wenn sie keinen Sex wollte und demzufolge den Männern aus dem Weg ging, als hätten sie die Pest?
    Sie zuckte die Schultern. Entweder hatte sie das richtige Gesicht oder eben nicht. Aber zumindest könnte sie es versuchen.
    „Du brauchst eine Fotomappe“, erklärte Katya. „Damit man erkennt, wie gut du aussehen kannst. Aber die Fotos kosten ziemlich viel.“
    Kat nahm einen Job an, nein, zwei. Tagsüber arbeitete sie sechs Tage die Woche in einem Schuhgeschäft und abends als Kellnerin, sieben Tage die Woche. Jeden Tag war sie pünktlich zur Stelle und nahm alle Anweisungen ohne Widerspruch oder Auflehnung entgegen. Sie war höflich zu den Kunden, auch wenn diese unfreundlich zu ihr waren. Sie biss die Zähne zusammen, wappnete sich innerlich und tat ihre Arbeit. Von ihrem Gehalt sparte sie jeden Cent, den sie nicht unbedingt zum Leben brauchte.
    Eine zähe, schwere Aufgabe. Es dauerte sechs Monate, bis sie genug zur Seite gelegt hatte. Dann nahm sie das mühsam verdiente Geld, um professionelle Fotos für eine Mappe machen zu lassen.
    Jetzt musste sie nur noch einen Fotografen finden. Katya empfahl ihr einen, den sie kannte, aber Kat war skeptisch, da sie unweigerlich an Katyas Arbeit denken musste. Doch die Polin ließ nicht locker, und schließlich gab Kat klein bei. Obwohl sie Mike von Anfang an nicht mochte, blieb sie, weil Katya bei ihr war. Noch weniger gefiel ihr, dass er sie aufforderte, sich auszuziehen. Er wolle nur sehen, was sich unter ihrer Kleidung versteckte, wie er sich ausdrückte. Dass er ihr Nein verärgert aufnahm, behagte ihr noch weniger.
    Die Fotosession dauerte endlos lang. Katya machte sich ständig an ihrer Frisur zu schaffen und frischte ihr Make-up auf, nachdem sie wieder einmal die Kleider gewechselt hatte. Kat gefiel überhaupt nicht, dass Mike sie anfasste, wenn er eine neue Pose von ihr haben wollte und sie wie eine Puppe hin und her drehte. Aber sie wusste, dass ein Model nichts anderes war als ein Kleiderständer. Keine Person. Sie sollte sich besser schon jetzt daran gewöhnen und lernen, folgsam zu sein. Selbst wenn es ihr gegen den Strich ging.
    Endlich war der Fototermin beendet. Als sie die Bilder dann sah, war Kat so verblüfft, dass sie nur sprachlos darauf starren konnte. Ihr Gesicht, das sie bisher für durchschnittlich gehalten hatte, war plötzlich wunderschön. Die Augen riesig, die hohen Wangenknochen zart und erst ihr Mund …
    „Ich sehe fantastisch aus“, sagte sie mit schwacher Stimme. Ihr war, als würde sie eine Fremde betrachten – und doch war es ihr Gesicht. Begeistert umarmte sie ihre Freundin Katya. „Danke“, brachte sie mit erstickter Stimme heraus.
    Den seltsamen Ausdruck, der kurz in den Augen der jungen Polin aufflackerte, bemerkte sie jedoch nicht.
    Am nächsten Tag nahm sie sich

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