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Süße Küsse nur aus Rache?

Süße Küsse nur aus Rache?

Titel: Süße Küsse nur aus Rache? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J James
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eine der Auserwählten sein würde oder nicht.
    Große Chancen rechnete sie sich nicht aus für dieses elegante Fotoshooting. Mit ihrem Aussehen und ihrem Stil war sie für freche und coole Mode bestens geeignet, aber wenn es um Jachten ging, wurden Models gesucht, die diesen Lebensstil verkörperten. Elegante Mädchen von klassischer Schönheit, die sprachen, als hätten sie eine Pflaume im Mund, die Christabel oder Octavia hießen und sich schon vom Internat her kannten. Die nur aus Spaß modelten, bis sie verheiratet waren oder genug hatten von diesem harten Job.
    Während sie weiter vor sich hinstarrte, blieb Kat für sich, wie immer bei Castings. Es war ihr egal, ob die anderen Mädchen sie für distanziert und kühl hielten.
    Plötzlich richteten sich die Mitarbeiter am Tisch auf, und eine schick gekleidete Frau mittleren Alters begann, die Namen vorzulesen.
    Kat war nicht darunter.
    Na und? dachte sie. Was hatte sie denn erwartet? Enttäuschung und Frustration gehörten eben auch zu diesem Geschäft. Damit musste man sich abfinden. Sie packte ihre Sachen zusammen, um zu gehen, genau wie alle anderen, außer den neun Mädchen, die es geschafft hatten.
    Doch plötzlich ging eine weitere Tür am Ende des Raumes auf, und jemand trat ein.
    Kat erkannte ihn sofort, was diesem missglückten Casting noch die Krone aufsetzte. Es war der Mann, an dem sie sich draußen vor dem Hotel hatte vorbeidrängen wollen. Sofort sprangen die Mitarbeiter auf, selbst die beiden Frauen. Was Kat vermuten ließ, dass dieser Typ irgendein wichtiger Mensch war. Das überraschte sie nicht, gemessen an seinem maßgeschneiderten Anzug und der Art, wie er sie mit arrogantem Blick angesehen hatte, als sei sie minderwertig.
    Sollte er tatsächlich der Kopf des Ganzen sein, war es nur gut, dass sie nicht genommen worden war. Mit ihren unverschämten Antworten hatte sie vermutlich keinen besonders guten Eindruck bei ihm hinterlassen. Sie nahm ihre Tasche und stand auf.
    Im gleichen Augenblick spürte sie, dass der Blick des Mannes über die Mädchen im Raum huschte. Vielleicht wollte er nur sichergehen, dass die ausgewählten Models, die sich mit begeisterter Miene am Tisch eingefunden hatten, die richtigen waren. Um sie, Kat, ging es dabei nicht, denn er hatte sie nicht einmal bemerkt. Sie wandte sich ab und steuerte auf die Ausgangstür zu.
    In diesem Moment erhob die Frau mittleren Alters die Stimme.
    „Sie da … mit den blonden Haaren und dem grünen Kleid. Moment mal.“
    Kat blieb stehen und drehte sich langsam um. Ungeduldig winkte die Frau ihr zu.
    „Kat Jones, richtig?“
    Kat nickte, doch ihr Blick ging vorbei an der Frau zu der großen Gestalt, die danebenstand. Der Mann, den sie angerempelt hatte. Mr Big. Sein Blick ruhte auf ihr. Den Ausdruck in seinen Augen konnte sie aus dieser Entfernung nicht deuten. Und trotzdem fühlte sie sich unter seinem Blick plötzlich sehr seltsam.
    Langsam ging sie auf ihn zu.
    Angelos Petrakos beobachtete sie, als sie zu ihm trat. Sie schien misstrauisch, was ihn nicht überraschte. Draußen vor dem Hotel war sie ihm in unverschämter Weise gegenübergetreten.
    Mit kritischem Blick musterte er sie, als sie näher kam. Für seinen Geschmack war sie zu dünn. Auch wenn sie überwältigend schöne Gesichtszüge hatte, war die kurze Fransenfrisur nicht eben das, was er bei einer Frau bevorzugte. Seine Vorliebe galt schicken, elegant gepflegten Frauen. Nicht einer Straßengöre wie dieser hier, die mit ihrer frechen Art nicht weit kommen würde im Leben.
    Und trotzdem sah er sie abschätzend an. Irgendetwas hatte sie …
    Ihr Blick, den er jetzt auffing, überraschte ihn. Denn er zeigte ihm, dass seine Musterung ihr nicht gefiel.
    Seltsam. Schließlich verdiente sie doch als Model ihren Lebensunterhalt damit, derart betrachtet zu werden. Dass er genau das getan hatte, behagte ihr offenbar nicht. Und das war ein Widerspruch in sich. Frauen mochten es, von ihm angesehen zu werden. Sie rissen sich geradezu um dieses Privileg. Doch dieses ungestüme Mädchen brachte sein Blick auf die Palme, und sie fuhr die Krallen aus. Kat so, wie die Katze, war offensichtlich genau der richtige Name für sie …
    Wobei ihr Name unbedeutend war. Genau wie alles andere. Es zählte nur, ob sie die Richtige war für die Kampagne, die er plante – und dem Ganzen eine besondere Note geben konnte, wie die konventionellen Models es nicht vermochten. Nun, er würde darüber nachdenken. Er beendete seine Musterung und nickte dem

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