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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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sprechen.“
    Erschöpft schloss sie kurz die Augen, bevor sie sich umdrehte. „Ich habe bereits mit Mr. D’Amilo gesprochen.“ Sie wandte sich wieder dem Ausgang zu und wollte das Gebäude eilends verlassen, doch die Empfangsdame ließ nicht locker.
    „Das weiß ich. Mr. D’Amilo bittet Sie zu warten. Er zieht Ihren Vorschlag in Erwägung. Wenn Sie noch einen Augenblick Platz nehmen wollen. Er lässt Sie in Kürze rufen.“
    Emma hatte keine Ahnung, welches Spiel Zarios trieb. Dass es ein Spiel war, wusste sie mit Sicherheit. Am liebsten wäre sie trotzig davongestürmt. Allerdings hatte sie immer noch ihren Bruder am Telefon.
    „Hab noch etwas Geduld, Jake.“ Sie hielt das Handy wieder ans Ohr. „Ich werde noch einmal mit ihm reden.“
    Zarios lockerte seine Krawatte. Trotz der Klimaanlage standen ihm Schweißperlen auf der Stirn, und er hatte das Gefühl, nicht mehr genug Luft zu bekommen.
    Seit Emma um das Gespräch mit ihm gebeten hatte, hatte er sich fest vorgenommen, nicht überzureagieren. Immer wieder waren ihm ihre letzten Worte durch den Kopf gegangen. Doch er konnte Emma nicht vergessen.
    Und nun war sie zurück.
    Er zwang sich, gleichmäßig zu atmen, und rückte seine Krawatte zurecht, schließlich hatte er zu arbeiten. Allerdings gingen seine Gedanken ihre eigenen Wege. Unten im Foyer befand sich die einzige Frau, die seinen Vater nach all den schmutzigen Lügen, welche die Presse über ihn verbreitet hatte, davon überzeugen konnte, dass er sich geändert hatte. Ja, er konnte seinem Vater gegenüber sogar behaupten, er habe nur Emmas wegen mit Miranda Schluss gemacht.
    Es war Zeit zu handeln. Er hob den Telefonhörer ab und bat Jemima, die Rezeptionistin, Emma wieder nach oben zu schicken.
    Es war bereits nach fünf Uhr, als sie erneut im oberen Stock aus dem Lift trat. Die Assistentin war schon gegangen. Unsicher nahm Emma im Vorzimmer Platz.
    Sie zuckte erschrocken zusammen, als die schwere Tür aufging und Zarios sie mit einer wortlosen Geste hereinbat.
    „Du bist geblieben.“
    Er trat ans Fenster und blickte über die Skyline von Melbourne, die trotz des Sommers wolkenverhangen war. Dicke Tropfen klatschten gegen die Scheibe, und Emma wusste, dass sie in wenigen Minuten, wenn er die Karten auf den Tisch gelegt hatte, dort draußen im Regen stehen würde.
    „Ich hatte keine andere Wahl.“
    „Es gibt immer einen Ausweg.“
    „Nicht immer.“ Sie setzte sich unaufgefordert, wütend. Welchen Ausweg hatte es für ihre Eltern gegeben? Und für sie selbst? Blieb ihr denn etwas anderes übrig, als abzuwarten, was er ihr zu sagen hatte?
    „Du hast sicher gelesen, dass ich mich von Miranda getrennt habe.“ Er drehte sich nicht um, um ihre Reaktion zu sehen. Jeder wusste inzwischen Bescheid. „Mein Vater und die übrigen Vorstände sind alles andere als begeistert.“
    So ein Pech, dachte sie, traute sich aber nicht, es auszusprechen. Ihre Stimme gehorchte ihr kaum, als sie die Frage schließlich über die Lippen brachte: „Stimmt es, dass du sie verlassen hast, weil sie keine Kinder bekommen kann?“
    „Warum hast du so hohe Schulden?“, konterte er. Als sie schwieg, lächelte er schwach. „Es sieht so aus, als hätten wir beide unsere Geheimnisse. Du weißt, dass mein Vater und ich klein angefangen haben, mit einem Bauunternehmen in Melbourne und in Rom.“
    Ihr Kopf drohte zu zerspringen. Warum erzählte er ihr das? Sie war nicht an seiner Familiengeschichte interessiert. Sie brauchte Geld.
    Er spürte ihre Ungeduld. „Keine Sorge, mir liegt ebenso wenig an höflicher Konversation wie dir.“
    „Gut.“ Sie nahm das Glas Wasser, das er ihr einschenkte, und leerte es mit einem Zug. Es war ihr egal, ob ihr Benehmen damenhaft wirkte oder nicht.
    „Das Unternehmen wuchs. Wir kauften einen heruntergekommenen Landsitz in Schottland und machten ein First-Class-Hotel daraus. Dafür brauchten wir Investoren. Heute besitzt mein Vater fünfundzwanzig Prozent der Firmenanteile und ich vierundzwanzig. Unser Verhältnis ist nicht so, wie es zwischen dir und deinen Eltern war. Wir sind immer eher Geschäftspartner gewesen als Vater und Sohn.“
    „Was hat das alles mit mir zu tun?“
    „Mein Vater will, dass ich eine Familie gründe und dann seine Anteile übernehme. Es geht ihm nicht gut.“
    Seiner rauen Stimme und dem schroffen Ton entnahm sie, dass es schlecht um Rocco stand. Auch wenn sie inzwischen nicht mehr viel von seinem Sohn hielt, der alte Herr lag ihr am Herzen. „Was fehlt

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