Sueße Verfuehrung im Pazifik
letzte Wort behalten.
„An deiner Stelle würde ich meine Zeit nicht mit Malen verschwenden. Nach der Vorstellung, die du im Sommerhaus gegeben hast, würde ich sagen, deine wahre Begabung liegt im Schauspielern. Ich hatte tatsächlich geglaubt, du wärst anders.“
6. KAPITEL
Emma hatte sich insgeheim oft gefragt, wie sich Jake wohl in einer wirklichen Krise bewähren würde. Die Antwort überraschte sie.
Er kümmerte sich um alles. Nicht nur um die praktischen, die formalen Dinge. Nein, er unterstützte und tröstete sie, da sie nur noch mechanisch funktionierte. Jake fand schnell einen Interessenten für das Haus der Eltern; mit der Abwicklung des Verkaufs und der Erbschaftsangelegenheiten hatte er Zarios’ Firma betraut. Und als sie es eines Abends nicht mehr aushielt und ihm ihre intime Begegnung mit Zarios anvertraute, gab er ihr einen guten Rat.
„Du kannst froh sein, dass du nichts mehr mit ihm zu tun hast.“ Er hielt ihre Hand und fand die richtigen Worte. „Was auch immer zwischen ihm und Miranda läuft, es ist nur eine Show für die Firmenbosse. In ein paar Wochen ist Schluss mit den beiden.“
Und er sollte recht behalten.
Zwei Wochen bevor die Entscheidung über das zukünftige Firmenoberhaupt fiel, stand Zarios erneut in den Schlagzeilen.
Emma hatte die Berichte in den Zeitungen verfolgt. Sie konnte nicht anders. Gegen ihren Willen durchblätterte sie Magazine und Zeitschriften, immer auf der Suche nach Neuigkeiten über ihn.
Die Aktionäre hielten den Atem an. Wie würde es mit dem Unternehmen weitergehen? Zarios hatte sich für eine Weile vernünftig benommen. Jedes Mal, wenn sie ihn auf einem Foto Hand in Hand mit Miranda sah, zuckte Emma zusammen. Seine Imageberater hatten ganze Arbeit geleistet. Es war ihnen beinahe gelungen, die Welt davon zu überzeugen, dass der Playboy Zarios geläutert war.
Doch dann flog alles auf.
Die Zeitungen verkündeten, dass Miranda quasi kurz vor zwölf abserviert worden war. Nur zwei Wochen bevor Zarios’ Vater offiziell die Firmenleitung übergab. Das Unternehmen hüllte sich in Schweigen. Dennoch war der Skandal in aller Munde, die Aktien fielen, und selbst die Boulevardpresse wusste nicht, was sie davon halten sollte.
Schließlich lässt es sich auch schwer rechtfertigen, dass Zarios die Beziehung in dem Moment beendet, als er erfährt, dass Miranda keine Kinder bekommen kann, dachte Emma und verzog verächtlich den Mund.
Miranda hatte ihre Story für eine exorbitante Summe verkauft und berichtete nun unter Tränen, dass Zarios sich einen Erben gewünscht und einer Heirat nur unter der Bedingung zugestimmt hatte, dass sie schwanger sei. Tests hatten jedoch ergeben, dass sie ihm nie würde Kinder schenken können. Auf verschiedenen Fotos waren die beiden zu sehen, wie sie eine berühmte Melbourner Klinik verließen. Zarios mit unbewegter Miene, Miranda in Tränen aufgelöst.
Und er hält noch nicht einmal ihre Hand, dachte Emma angewidert.
Jake hatte recht. Sie konnte froh sein, nichts mehr mit diesem Mann zu tun zu haben. Aber dann änderte ihr Bruder plötzlich seine Meinung.
Eines Abends stand er überraschend vor ihrer Tür, das Gesicht blass und eingefallen, erzählte ihr, was vorgefallen war, und verlangte von ihr, Zarios um Hilfe zu bitten.
„Du hast Beth geschlagen?“ Emma konnte nicht glauben, was Jake ihr soeben mitgeteilt hatte.
„Ich habe sie gestoßen.“ Jake reagierte verärgert. „Und sie ist gestürzt. Ich wollte nur an ihr vorbei, aber sie stand im Weg. Hör zu, Emma, wie soll ich Beth erklären, dass mir das Haus weggenommen wird? Sie droht schon damit, mich zu verlassen. Zarios muss dir einfach helfen, nach allem, was er dir angetan hat. Du kannst ihn dazu bringen, dass er dir Geld leiht.“
„Er wird nicht für deine Spielschulden aufkommen.“
„Dann sag ihm, dass du es dir leihen möchtest. Du kannst ihm erzählen, dass dein Geschäft nicht gut läuft – irgendetwas, nur halt mich aus der Sache raus. Er weiß, dass unser Elternhaus verkauft worden ist und wir bald über viel Geld verfügen können.“
„Selbst wenn er es mir gibt, was ich für sehr unwahrscheinlich halte, was willst du Beth erzählen? Wie willst du ihr erklären, dass du mir in ein paar Wochen eine riesige Summe zurückzahlen musst?“
„Bis dahin haben sich die Wogen geglättet“, wiegelte er ab. „Wenn sie es jetzt erfährt, verlässt sie mich und sorgt dafür, dass ich die Kinder nie mehr wiedersehe. Ich brauche das Geld bis morgen
Weitere Kostenlose Bücher