Sueße Verfuehrung im Pazifik
ihm?“
Zarios presste die Lippen zusammen, und sie sah ihm an, dass ihn die Frage verärgerte. Schließlich nickte er. „Er muss am Herzen operiert werden. Niemand sonst weiß davon, und ich möchte, dass es auch so bleibt.“
„Natürlich. Es tut mir sehr leid, dass er so krank ist.“
Er war wieder ans Fenster getreten und fuhr unvermittelt fort: „Er hat mir zu verstehen gegeben, dass er mir seine Anteile auch gegen den Willen der übrigen Vorstände übertragen wird, wenn mein Privatleben in Ordnung kommt.“ Ironisch grinsend starrte er hinaus in den Regen. „Nach der Trennung von Miranda schien dieses Ziel in weite Ferne gerückt. Jetzt gibt es plötzlich eine Lösung.“ Er wandte sich Emma zu und lächelte sie an. „Er hält große Stücke auf dich.“
„Vor mir gewarnt hat er dich“, korrigierte sie ihn. „Hättest du nur damals auf ihn gehört.“
„Er wollte verhindern, dass ich dir wehtue.“ Er warf ihr einen Luftkuss zu. „Und deshalb werden wir uns verloben.“
„Bitte?“
„Diesen Schritt habe ich noch mit keiner Frau gewagt …“ Er musste über seine eigene Kühnheit schmunzeln. „Das wird ihn überzeugen.“
„Niemals wird er darauf hereinfallen.“
„Du bist zu bescheiden.“ Sein zynisches Lachen verriet, was er wirklich dachte, noch bevor er es ausgesprochen hatte. „Du bist eine ausgezeichnete Lügnerin und eine äußerst begabte Schauspielerin. Nicht einmal ich hätte damals vermutet, dass du nur auf mein Geld aus bist.“
„Du Dreckskerl!“
„Ich sehe, wir verstehen uns. Es wird ein Leichtes für dich sein, ihn zu überzeugen.“
„Warum sollte er glauben, dass wir plötzlich zusammen sind?“ Sie schüttelte den Kopf. Ihr fehlten die Worte, so absurd war sein Vorschlag.
„Warum sollte er es nicht glauben? Wir sagen ihm die Wahrheit. Wir haben uns nach vielen Jahren auf der Geburtstagsparty deines Vaters getroffen und uns sofort zueinander hingezogen gefühlt.“
Das entsprach tatsächlich der Wahrheit, wie sie zugeben musste.
Seine dunklen Augen blitzten vor Bosheit. „Meine Gefühle für dich waren so stark, dass ich mich von Miranda trennen musste.“
„Warum tust du das?“ Sie starrte ihn an. „Du bist reich. Auch ohne die Anteile deines Vaters. Also, was soll das Ganze?“
„Es ist eine Sache der Ehre, die Firma zu leiten. Du solltest das Wort gelegentlich mal im Wörterbuch nachschlagen. Vielleicht kannst du noch etwas lernen.“
„Ganovenehre meinst du wohl. Du verlangst von mir, dass ich deinen Vater anlüge.“
„Die Vorstände beeinflussen ihn gegen mich, und er legt zu viel Wert auf die Meinung anderer. Das ist ein typisch italienischer Charakterzug.“
„Der bei euch anscheinend eine Generation übersprungen hat.“
„Ich habe keine … Zweifel.“ Er schüttelte den Kopf, unzufrieden mit seiner eigenen Wortwahl. „Keine Bedenken …“ Er runzelte die Stirn.
„Skrupel.“ Sie warf ihm einen kühlen Blick zu. „Skrupel ist das Wort, nach dem du suchst.“
„Es ist der Name D’Amilo, der unsere derzeitigen Vorstände reich gemacht hat. Sie haben von meinem unternehmerischen Geschick profitiert. Und ich werde dafür sorgen, dass es der Firma auch in Zukunft gut geht. Deshalb habe ich keine Skrupel, wie du es nennst, für das zu kämpfen, was mir rechtmäßig zusteht.“
„Wie bescheiden du bist.“ Ihre Mundwinkel zuckten. Emma legte inzwischen keinen Wert mehr auf Höflichkeit. Es war reine Zeitverschwendung. Niemals würde sie sich auf diesen Deal einlassen. Den Weg hätte sie sich sparen können.
Zarios nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und bedachte sie mit einem geschäftsmäßigen Blick, als wolle er eine Besprechung eröffnen.
„Ich überweise dir die Summe, die du benötigst. Jetzt auf der Stelle. Dafür kommst du heute Abend mit mir zu meinem Vater, und wir erzählen ihm von unseren Plänen.“
„Und was geschieht, wenn er herausfindet, dass alles nur vorgetäuscht ist?“, fragte sie mit schneidender Stimme.
„Wer sagt denn, dass es vorgetäuscht ist? Wir werden uns tatsächlich verloben.“
„Und wieder trennen.“
„Wer weiß.“ Er lachte über ihren irritierten Gesichtsausdruck. „Vielleicht heiraten wir ja.“
„Heiraten …“ Sie nahm ihre Tasche und stand auf. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie einen solchen Unsinn gehört. Sosehr sie ihren Bruder liebte, das war zu viel. Eine Vernunftehe mit einem Unmenschen wie Zarios ging weit über ihre schwesterlichen Pflichten hinaus.
„Ich
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