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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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um nicht als Mörder dazustehen, hat er versucht, sie noch in letzter Minute auf die andere Seite rüberzuholen, das ist alles. Diese Lovestory ist doch bloß ein geschicktes PR-Manöver der Vampire, um jetzt nicht schlecht dazustehen.« Ich tippte mit dem Finger auf die Zeitung. »Schau, sie ist erst gestern umgekommen. So schnell kann die Polizei den Täter unmöglich fangen. Ich wette, die anderen Vampire haben ihn den Bullen auf dem Silbertablett serviert – hübsch verschnürt wie eine Weihnachtsgans.«
    »Er hat nicht versucht zu fliehen, Ms Taylor. Roberto wusste gar nicht, dass sie tot war.«
    Katie und ich blicken überrascht auf. Ein Mann stand in der Eingangstür, im Rücken die tief stehende Nachmittagssonne. Ich konnte im ersten Moment nur seine Silhouette erkennen, doch dann erschrak ich: Er sah aus wie der Zwillingsbruder des Vampirs, der uns aus sämtlichen Zeitungen entgegenstarrte!
    Mein Herz setzte einen Schlag aus, und ein kalter Schauder lief mir über den Rücken. Katie rang nach Luft und griff unwillkürlich nach meiner Schulter. Da setzte mein Verstand wieder ein. Die Sonne schien, es war heller Tag – er konnte kein Vampir sein.
    Der Mann trat vor, und ich atmete ein wenig auf. Er ließ die Arme hängen und hatte die Hände nervös zu Fäusten geballt. Sein marineblauer Anzug war zerknittert, sein Hemdkragen stand offen, die Krawatte saß schief. Sein dichtes schwarzes
Haar war von zahlreichen grauen Strähnen durchzogen. Tiefe Falten zeigten sich um Mund und Nase, was ihn älter erscheinen ließ als achtundvierzig Jahre, wie in den Zeitungen stand. Dennoch war nicht zu übersehen, von wem Mister Oktober sein gutes Aussehen geerbt hatte.
    Katie stieß leise den angehaltenen Atem aus und richtete sich auf.
    Ich musterte den Mann prüfend – er selbst mochte ja ein Mensch sein, aber sein Sohn war ein Vampir. Ich hätte ihm am liebsten gesagt, dass er sofort wieder verschwinden und mich in Ruhe lassen sollte. Aber ich hatte von meinem Vater gelernt, dass man Bedrohungen nicht ausweicht, sondern ins Auge blickt. Daher fragte ich ohne Umschweife: »Was wollen Sie von mir, Mr. Hinkley?«
    Er presste kurz die Lippen zusammen, dann holte er tief Luft und sagte: »Ich möchte Sie engagieren, Ms Taylor.«
    »Deshalb?« Ich legte meine Hand auf den Zeitungsstapel.
    Er nickte.
    »Dann verschwenden Sie bloß Ihre Zeit. Ich arbeite bei Spellcrackers.com , einer Hexenfirma. Und die Bestimmungen des Hexenrats verbieten eine Zusammenarbeit mit Vampiren. Sie können mich also nicht engagieren. Bedaure.« Was ich natürlich nicht tat.
    »Ich weiß«, entgegnete er fest. »Ich habe bereits mit Ihrer Chefin, Stella Raynham, gesprochen. Von ihr habe ich erfahren, dass Sie wahrscheinlich hier sein würden.«
    »Ach ja? Überrascht mich, dass Stella Ihnen das gesagt haben soll.« Ich zog seine Aussage absichtlich in Zweifel.
    »Nun, wir kennen uns, Stella und ich.« Er hielt inne, ließ das Gesagte bedeutungsvoll in der Luft hängen. »Dürfte ich mit Ihnen sprechen? Bitte?«
    Ich schob schulterzuckend die Zeitungen beiseite. »Nehmen Sie Platz. Die Tatsache, dass Sie Stella kennen, bedeutet, ich werde Sie anhören – aber nicht mehr.«

    Katie tauchte hinter mir auf. »Tee oder Kaffee?«
    Er setzte sich. »Kaffee. Schwarz. Bitte«, fügte er etwas verspätet hinzu.
    Sie eilte davon, warf mir hinter Hinkleys Rücken jedoch einen Blick aus weit aufgerissenen Augen zu und formte mit dem Mund ein großes »Oh«.
    »Sie sind aber keine Hexe, Ms Taylor.«
    Das war offensichtlich. »Nein, bin ich nicht.«
    »Ich weiß, dass Sie seit etwas über einem Jahr bei Spellcrackers. com beschäftigt sind. Stella hat Sie angestellt, obwohl sie bis dahin noch nie etwas mit Hexen zu tun gehabt haben.« Er schob den Salzstreuer exakt neben den Pfefferstreuer. »Sie sind nicht an die Gesetze der Hexen gebunden.«
    »Hat Stella das behauptet?«
    »Nicht mit diesen Worten.«
    »Warum sagen Sie mir nicht einfach, was genau Stella Ihnen gesagt hat, Mr. Hinkley?«
    »Alan, bitte!« Seine Hand glitt in seine Jackentasche. »Ich bin Wirtschaftsjournalist und habe vor einiger Zeit einen Artikel über Spellcrackers geschrieben. Es ging dabei um das geplante Franchising der Firma.« Er schob mir einen ausgeschnittenen Artikel hin. Die Schlagzeile lautete, Spellcrackers knacken Magiemarkt . Er war als Verfasser des Artikels vermerkt.
    Da fiel der Groschen und schlug eine ordentliche Delle in Stellas Werbebudget.
    »Aha, langsam werden mir die

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