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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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Lächeln auf den Lippen gestorben. Zwinker, zwinker.
    Er ist im selben Atemzug gekommen und gegangen. Zwinker, zwinker.

    Falls diese Detectives auf erotische Details aus waren, musste Britt sie enttäuschen. Sie konnte sich nur daran erinnern, wie sie aufgewacht war und Jay tot neben ihr im Bett gelegen hatte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, was in diesem Bett passiert war. Doch sie hatte nicht den Eindruck, dass ihr die Detectives glaubten, nicht einmal, nachdem sie Britt eine Stunde lang eingehend befragt hatten.
    Gerade hatten Clark und Javier vorgeschlagen, eine kurze Pause einzulegen, und sie dabei mit ihrem eben erst verpflichteten Anwalt allein gelassen, was ihr Gelegenheit gab, sich mit ihm bekannt zu machen und ihn vor allem zu fragen, wie er die Situation interpretierte.
    »Die glauben mir nicht, stimmt’s?«, wiederholte sie ihre Frage, nachdem sie ihm beim ersten Mal keine Antwort entlockt hatte.
    Diesmal lächelte er sie arglos an. »Das Gefühl habe ich ganz und gar nicht, Ms Shelley.« Er klang, als würde er einem verängstigten Kätzchen Mut zusprechen. »Sie sind gründlich, aber das müssen sie auch sein, wenn jemand unter so ungewöhnlichen Umständen stirbt.«
    »Jay Burgess litt an unheilbarem Krebs.«
    »Ja, aber…«
    »Er hatte viel getrunken. Wahrscheinlich hat sich der Alkohol nicht mit den starken Medikamenten vertragen.«
    »Ganz zweifellos.«
    »Es kommt oft vor, dass jemand stirbt, weil er starke Medikamente eingenommen und Alkohol dazu getrunken hat. Jay ist bestimmt an einem Herzstillstand oder Atemstillstand gestorben. Irgendwas in der Richtung.«
    »Da haben Sie bestimmt recht.«
    »Dann erklären Sie mir, warum ich so lange vernommen werde.«
    »Zum Teil ist das ein Reflex auf den plötzlichen Tod eines Kollegen«, erklärte er ihr. »Jay Burgess war ein mehrfach ausgezeichneter Polizist, er war für die Männer in diesem Department und auch für die Öffentlichkeit ein Held. Da versteht es sich von
selbst, dass seine Kollegen wissen wollen, was in den Stunden vor seinem Tod geschah.«
    Sie hatte schon öfter über Beisetzungen getöteter Polizisten berichtet und war jedes Mal beeindruckt gewesen, wie eng die Polizisten überall auf der Welt zusammenrückten, sobald einer der ihren starb.
    Sie massierte ihre Stirn und gab sich mit einem müden Seufzen geschlagen. »Wahrscheinlich haben Sie recht. Aber jetzt reicht es. Ich weiß wirklich nichts. Ich habe den beiden doch erklärt, dass ich mich nicht erinnern kann! Und das ist die Wahrheit, auch wenn ich nicht den Eindruck habe, dass man mir glaubt.«
    »Genau so müssen Sie das den beiden sagen!«, lobte er sie, als wolle er ihr zu ihrer leidenschaftlichen Darbietung gratulieren. »Oder sagen Sie am besten gar nichts mehr.«
    Sie schoss ihm einen verächtlichen Blick zu und begann, in dem winzigen Vernehmungsraum auf und ab zu gehen. »Alle, vor allem alle Anwälte, behaupten immer, es sei besser, nichts zu sagen. Aber als Reporterin weiß ich, dass Menschen, die verstockt schweigen, so wirken, als hätten sie etwas zu verbergen.«
    »Dann bleiben Sie auf jeden Fall bei Ihrer Geschichte.«
    Sie schoss herum und wollte ihn schon anschnauzen, weil er ihre Schilderung von Jays Tod als »Geschichte« bezeichnete, aber in diesem Augenblick kehrten die Detectives zurück.
    »Möchten Sie noch auf die Toilette, Ms Shelley?«, fragte Clark.
    »Nein danke.«
    »Kann ich Ihnen etwas zu trinken holen?«
    »Nein danke.«
    Clark war groß, kantig und hatte dünnes, rötliches Haar. Javier war klein und untersetzt, sein schwarzes Haar war dicht wie ein Teppich. Sie hätten nicht unterschiedlicher aussehen können, aber sie misstraute beiden gleichermaßen. Sie misstraute Clarks Höflichkeit, weil sie den Verdacht hatte, dass er damit seine erzkonservativen Ansichten überspielen wollte. Javiers narbige
Wangen ließen sie an erbitterte Messerstechereien denken. Clarks Augen waren blau, Javiers Augen so dunkel, dass man die Pupillen nicht sah, aber beide Augenpaare wirkten hellwach und immer aufmerksam.
    Nachdem der Höflichkeit Genüge getan war, nahm Javier die Befragung wieder auf. »Bevor wir die Befragung unterbrochen haben, hatten Sie erklärt, dass Ihre Erinnerung verschwimmt, nachdem Sie im Wheelhouse ein Glas Wein getrunken hatten.«
    »Genau.« Alles, was sich nach diesem einen Glas Chardonnay ereignet hatte, schien zusammenhanglos im Nebel zu treiben. Jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt. Danach waren ihre Erinnerungen komplett

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