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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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für einen Menschen«, sprach die Furie, während die Viper sie auf reptil ische Art und Weise befummelte. »Aber du solltest dringend an deinem Timing arbeiten.«
    Autsch. »Verzeiht vielmals, Erinnye. Ich hielt euch für eine a n dere.«
    »Tatsächlich.« Sie hob eine ihrer klauenartigen Hände, um zär t lich mit den Schlangententakeln zu spielen, die an ihrem Ohr herunterbaumelten. Winzige gespaltene Zünglein schnellten hervor und leckten ihre Finger. Unterhalb ihres Busens ließ sich die große Schlange gemächlich tiefer gleiten und legte sich um Alektos Hüfte wie ein geschuppter Gürtel. »Du hieltest mich für meine Schwester. Ganz wie beabsichtigt.«
    »Wieso?« Die Frage war mir herausgerutscht, bevor ich sie aufhalten konnte.
    Alekto sah mich heimtückisch an; ihre Schlänglein hielten mit dem Fingerlecken inne, um mich verächtlich anzuzischen. »Von allen Geschöpfen fragst ausgerechnet du mich, warum ich in Gestalt einer anderen auftrete?«
    Ich biss mir auf die Lippe. Okay, sie hatte nicht so ganz unrecht. Aber es war im Grunde nicht meine Schuld, dass ich auf meiner Flucht vor der Hölle Caitlin Harris’ Gestalt angenommen hatte. Dämonen waren eben nicht dazu ausgebildet, sich moralisch richtig zu verhalten. Und außerdem hatte sich die Hexe damals nicht wirklich beschwert. (Na gut, sie war vermutlich zu b e schäftigt damit gewesen, den besten Orgasmus ihres Lebens auszukosten, um sich darüber aufzuregen, dass ich ihr Aussehen klaute. Und ihre Kreditkarten.)
    »Überdies«, fuhr Alekto fort, während ihr blutiger Blick über meinen Körper schweifte, »fand ich es amüsant, mir einmal das Outfit meiner Schwester zu borgen.«
    Amüsant nannte sie das. Ich nannte es eher sadistisch. Vom G e stank fauler Eier tränten mir die Augen. Heilige Scheiße, hatte es echt einmal Zeiten gegeben, in denen ich diesen Geruch geno s sen hatte?
    Sie verschränkte die Arme vor dem Körper und beobachtete mich einen Moment lang. Die Stille war fast greifbar; das einzige Geräusch rührte vom Spiel schuppenbesetzter Muskeln, die sich von Alektos Hüften lösten, um sich langsam ihren Arm hoc h zuschieben. Endlich sprach die Furie weiter. »Du wirst mit mir mitkommen, du, die du Jezebel warst.«
    »Wohin?« Meine Stimme klang nur ein klein wenig brüchig. Ein weiterer Pluspunkt für mich.
    Das Blut in ihren Augen schimmerte feucht. »In die Hölle.«
    Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb, und ich konnte plötzlich nicht mehr atmen. Als Mensch in die Hölle zu kommen konnte nur eines bedeuten: Folter. Und zwar auf unbestimmte Zeit.
    Während ich von meiner aufkeimenden Panik fast erdrosselt wurde, starrte sie mich mit ihren bluttriefenden Augen an, die kirschrot glänzten. Ihre Klauen trommelten einen ungeduldigen Rhythmus auf ihrem Unterarm. Die Viper schob sich über Alektos Schultern und versteckte ihren Kopf unter ihrem eigenen Schlangenkörper. Die Furie wartete.
    Meine wachsende Panik hielt unvermittelt inne und gab mir die Chance, tief und zitternd einzuatmen.
    Wartete?
    Wieso hatte eine der sieben mächtigsten Wesenheiten der g e samten Schöpfung es nötig zu warten?
    Antwort: Weil sie etwas benötigte. Dringend benötigte.
    »Wirst du nun mit mir kommen?«, fragte sie.
    Fragte?
    »Ich weiß nicht so recht«, erwiderte ich, mein Selbsterhaltung s trieb plötzlich von meinem neuen Selbstvertrauen überrumpelt, »seit sie die Geschäftsführung ausgetauscht haben, ist das Essen ziemlich mies. Und die Portionen sind so winzig.«
    New Yorker Galgenhumor angesichts ewiger Verdammnis.
    Ihre Finger erstarrten. Die Schlangen in ihrem Haar wankten und zischten; die riesige Viper schlängelte sich um Alektos Hals und hob den Kopf, um ihr Maul weit aufzureißen und mir ihre nie d lichen Fangzähne zu zeigen. Schluck.
    »Du wagst es, meiner zu spotten?« Sie schenkte mir ein höhn i sches Lächeln, während sie mich mit ihrem blutigen Bück a b schätzend betrachtete und für unzulänglich befand. »Eine kleine menschliche Verführerin?«
    »Eigentlich«, hörte ich meine eigene Stimme sagen, »ziehe ich die Bezeichnung » exotische Tänzerin« vor.«
    Mit einem Knall wie aus einer Kanone ließ sie ihre Flügel z u schnappen. Ich zuckte zusammen und sah zu Boden. Während ich nervös auf meiner Lippe herumkaute, wartete ich auf ihre gewalttätige Reaktion. Ich hatte mein Glück arg überstrapaziert. Es gab einen guten Grund dafür, dass angebli ch sogar der Al l mächtige selbst den Furien aus dem Weg ging. Man

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