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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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sich herzieht. Da fallen die Leute doch in Ohnmacht, bevor sie auch nur ein einziges Wort gesagt hat.«
    L’il grinst. »Keine Sorge, sie geht nach dem Joggen immer
noch zum Duschen ins Fitnessstudio. Einen Oscar wird sie wohl nie bekommen, aber vielleicht wird sie irgendwann mal als Werbe-Ikone für den Fett-weg-Gummianzug entdeckt.«
    Wir brechen prustend auf meiner Liege zusammen.
     
    Als ich kurze Zeit später die Fifth Avenue Richtung Saks entlanggehe, erkenne ich das Mädchen, das meine Tasche gefunden hat, tatsächlich auf den ersten Blick. Allerdings liegt das nicht nur an ihren kurz geschnittenen und knallrot gefärbten Haaren, sondern vor allem daran, dass sie ein Schild schwenkt, auf dem in großen Lettern PORNO! steht, und darunter: PORNOGRAFIE DEGRADIERT FRAUEN ZU SEXOBJEKTEN! Auf einem kleinen Klapptisch hinter ihr liegt entsprechendes Anschauungsmaterial – sprich aufgeklappte Pornoheftchen –, das einem schon von Weitem die Schamesröte ins Gesicht treibt. »Frauen! Wacht endlich auf!«, ruft sie. »Schließt euch dem Kampf gegen Pornografie an!«
    »Hey, du!« Sie winkt mich mit ihrem Schild zu sich. »Hast du Lust, uns zu unterstützen und die Petition gegen Pornografie zu unterschreiben?«
    Ich will ihr gerade erklären, wer ich bin, als eine Passantin im Vorbeigehen murmelt: »Großer Gott, jetzt belästigen einen diese sexuell frustrierten Emanzen schon beim Einkaufsbummel.«
    »Hey«, ruft die Rothaarige empört. »Das habe ich gehört. Was soll das?«
    Die Frau wirbelt herum. »Was?«
    »Woher wollen Sie denn bitte schön wissen, dass ich sexuell frustriert bin?«, fragt das Mädchen, das ein ausgewaschenes lila T-Shirt, eine Latzhose und Bauarbeiterstiefel trägt.
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, Schätzchen, aber das würde
selbst ein Blinder mit Krückstock erkennen«, antwortet die Frau und mustert sie mit einem spöttischen Grinsen.
    »Vielleicht bin ich ja tatsächlich sexuell frustriert, und soll ich Ihnen mal sagen, warum? Weil wir Frauen in dieser männerdominierten Gesellschaft zu Sexobjekten degradiert werden. Aber bei Ihnen hat die Gehirnwäsche des patriarchalischen Systems ja ofensichtlich bestens funktioniert.«
    »Schon Freud hat gesagt, dass Sex die Triebfeder allen menschlichen Handelns ist.«
    »Allen männlichen Handelns vielleicht.«
    »Das ist doch lächerlich. Haben Sie noch nie daran gedacht, dass es auch Frauen geben könnte, denen Sex Spaß macht?«
    Das rothaarige Mädchen stemmt die Hände in die Hüften und will gerade zu einer Antwort ansetzen, als ich die Gelegenheit nutze, mich vorzustellen. »Hi. Ich bin Carrie Bradshaw.«
    Sie sieht mich verständnislos an.
    »Du hast mich vorhin angerufen, weil du meine Tasche gefunden hast.«
    »Ach, du bist das?« Sie scheint enttäuscht zu sein. »Ist die da etwa eine Freundin von dir?« Sie zeigt auf die andere Frau.
    »Was? Nein, ich kenne sie gar nicht. Ich wollte nur meine Tasche abholen …«
    Das rothaarige Mädchen bückt sich, greift in ihren Rucksack und zieht meine goldene Carrie-Tasche heraus. »Hier, da hast du sie wieder.«
    »Gott, bin ich froh!« Ich drücke sie mir glücklich lächelnd an die Brust. »Tausend Dank! Wenn ich mich irgendwie bei dir revanchieren kann …«
    »Schon okay«, sagt sie achselzuckend, greift wieder nach ihrem Schild und spricht eine ältere Dame in Kostüm und Perlenkette
an. »Hätten Sie vielleicht Interesse daran, eine Petition gegen Pornografie zu unterschreiben?«
    »Lieber nicht.« Die Dame lächelt. »Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, wozu das gut sein soll.«
    Das Mädchen sieht einen Moment lang völlig niedergeschmettert aus.
    »Hey«, sage ich und lächle sie aufmunternd an. »Ich würde sehr gern unterschreiben.«
    »Danke«, murmelt sie und reicht mir einen Kuli.
    Ich setze meinen Namen auf die Liste, dann verabschiede ich mich von ihr und schlage den Weg zur New School ein. Wenn ich es noch rechtzeitig zum Unterrichtsbeginn schafen möchte, muss ich mich beeilen. Während ich mich durch das Menschenmeer auf der Fifth Avenue schlängle, frage ich mich, was meine Mutter wohl dazu sagen würde, dass ich jetzt in New York lebe. Wer weiß? Vielleicht wacht sie ja als unsichtbarer Engel über mich. Vielleicht habe ich es sogar ihr zu verdanken, dass dieses seltsame rothaarige Mädchen meine Tasche gefunden hat. Jedenfalls wäre sie sicher damit einverstanden gewesen, dass ich die Petition unterschrieben habe. Schließlich war sie selbst Feministin.
     
    »Da bist

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