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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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Provinz oder so etwas in der Art.«
    »Ich glaube nicht, dass ich dafür die Richtige bin. Sie haben doch selbst gelesen, wie schlecht mein Stück besprochen wurde.«
    »Aber genau darum geht es doch«, ruft er aus. »Wäre Ihre Lesung ein Erfolg gewesen, hätte ich Sie nicht angerufen. Die Idee,
die sich als roter Faden durch die Kolumne ziehen soll, besteht ja gerade darin, dass Carrie Bradshaw immer auf die Nase fällt.«
    »Wie bitte?« Ich schnappe nach Luft.
    »Carrie hat nie Erfolg. Das ist der Gag daran, verstehen Sie? Aber sie lässt sich nicht kleinkriegen. Sie rappelt sich immer wieder auf und kämpft weiter.«
    »Und in der Liebe? Hat sie wenigstens in der Liebe Glück?«
    »Da am allerwenigsten.«
    Ich zögere. »Das klingt wie ein Fluch, Cholly.«
    Er fängt schallend an zu lachen. »Wie ich immer zu sagen pflege: Des einen Fluch ist des anderen Glück. Also? Was sagen Sie? Können Sie heute Nachmittag um drei in meinem Büro sein?«
    »In New York?«
    »Wo sonst?«
     
    Wow. Ich schwebe durch das Erste-Klasse-Abteil des Zuges, der mich nach New York zurückbringt, und pfeife anerkennend durch die Zähne. Die riesigen Sitze sind mit rotem Samt bezogen, und über den Kopfstützen liegt eine Art weiße Papierserviette. Man kann sein Gepäck sogar in einem eigens dafür vorgesehenen Abteil abstellen. Vornehm geht die Welt zugrunde, denke ich grinsend.
    »Man sollte grundsätzlich immer erster Klasse reisen«, höre ich plötzlich das Echo von Samanthas Stimme im Kopf.
    »Aber nur, wenn man das Ticket selbst bezahlen kann«, entgegnet Mirandas Stimme.
    Ich habe mein Ticket selbst bezahlt. Na gut, dank Bernard und seines großzügigen Geschenks – und wenn schon? Ich habe es verdient.
    Vielleicht bin ich ja doch kein Totalausfall.
    Ich weiß nicht, wie lange ich in New York bleiben werde, oder wie mein Vater reagieren wird, wenn ich ihn nachher anrufe. Aber darüber kann ich mir auch später noch Gedanken machen. Im Moment zählt nur eins: Ich kehre zurück.
    Auf der Suche nach einem freien Platz und einem geeigneten Sitznachbarn – der glatzköpfige Mann und die strickende Frau, an denen ich gerade vorbeigekommen bin, haben den Eignungstest nicht bestanden –, entdecke ich ein junges hübsches Mädchen mit unfassbar seidig glänzenden dunkelbraunen Haaren, die gerade in einer Zeitschrift für junge Bräute blättert. Die Nächste, die in die Falle tappt! Entschlossen setze ich mich ihr gegenüber.
    »Oh, hi!«, sagt sie und schiebt eifrig ihre Tasche beiseite. Ich lächle. Sie ist genauso reizend, wie sie aussieht.
    »Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, jemanden wie dich als Sitznachbarin zu haben«, flüstert sie mir vertraulich zu und blickt sich dabei aufmerksam um. »Als ich das letzte Mal mit dem Zug nach New York gefahren bin, hat sich so ein schmieriger Kerl neben mich gesetzt und sogar versucht, mir eine Hand aufs Knie zu legen. Kannst du dir das vorstellen? Ich musste dreimal den Platz wechseln.«
    »Schlimm«, sage ich.
    »Ganz schlimm!« Sie nickt mit großen Augen.
    »Heiratest du?«, frage ich und zeige lächelnd auf ihre Zeitschrift.
    Sie wird rot. »Eigentlich nicht. Ich meine, noch nicht. Aber in ein paar Jahren ist es hofentlich so weit. Mein Freund arbeitet in New York. An der Wall Street.« Sie strahlt mich an. »Ich heiße übrigens Charlotte.«
    »Carrie«, sage ich und strecke ihr die Hand hin.
    »Was ist mit dir? Hast du auch jemanden in New York, der dich erwartet?«
    Ich muss lachen.
    »Habe ich etwas Falsches gesagt?«, fragt sie verwirrt. »Ich weiß, es heißt immer, Paris sei die Stadt der Liebe, aber ich finde, dass New York auch eine sehr romantische Stadt ist. Und die Männer sind …«
    Ich lache noch lauter.
    »Was ist denn?«, fragt sie pikiert. »Ich verstehe nicht, was so lustig daran sein soll, in New York die Liebe finden zu wollen.«
    Jetzt kommen mir vor Lachen die Tränen.
    »Warum lachst du?« Sie verschränkt beleidigt die Arme vor der Brust.
    Ich wische mir über die Augen und lasse mich atemlos ins Polster zurückfallen. »Willst du wirklich wissen, wie das mit der Liebe in New York funktioniert?«
    »Natürlich.« Sie klingt neugierig, aber auch ein bisschen zögerlich.
    Der Zug stößt ein durchdringendes Pfeifen aus, als ich mich in meinem Sitz vorbeuge.
    »Also, Charlotte-die-noch-an-die-große-Liebe-glaubt«, sage ich lächelnd. »Dann hör mir mal gut zu …«

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