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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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konnte ich in der ganzen Zeit, die wir zusammen waren, nicht richtig auf die Toilette.«
    »Das klingt eher so, als wäre deine Verdauung das Problem gewesen und nicht dein Unterbewusstsein.« Ich ziehe eine Schublade auf und hole drei Paar Socken heraus, die ich kein einziges Mal anhatte, seit ich sie vor zwei Monaten hineingelegt habe. Socken! Was hatte ich mir dabei bloß gedacht? Ich werfe sie in den Kofer.
    »Mach dir nichts vor, Carrie.« Miranda seufzt. »Man sieht doch, dass das alles keinen Sinn hat.«
    Was meint sie damit – Beziehungen mit Männern oder die Tatsache, dass ich nach Hause fahren muss? »Vielleicht willst du unterbewusst, dass es keinen Sinn hat.«
    »Ich bin einfach Realistin. Nur weil man einmal miteinander geschlafen hat, muss man sich ja nicht gleich verlieben«, brummt sie. »Ich hätte nie geglaubt, dass du und Samantha zu diesen naiven Weibchen gehören würdet, die sich stundenlang über Hochzeitskleider unterhalten können und mit verträumtem Blick an Männerhemden schnuppern.«
    »Erstens hat Samantha die Anprobe für ihr eigenes Hochzeitskleid verpasst und zweitens …« Ich verstumme. »Kommst du mich denn mal in Providence besuchen?«
    »Was soll ich da? Was gibt es in Providence, was wir in New York nicht haben?«
    »Mich?«, frage ich leicht beleidigt.
    »Komm doch lieber du zu mir«, sagt Miranda. »Meine Couch steht jederzeit bereit, falls du es erträgst, auf durchgelegenen Sprungfedern zu schlafen.«
    »Du kennst mich doch. Ich ertrage alles.«
    »Ach, Carrie«, sagt sie traurig.
    »Ich weiß.«
    »Hast du irgendwas zu essen da? Ich sterbe vor Hunger«, stöhnt sie.
    »Vielleicht sind noch ein paar Erdnussbutter-Cracker im Schrank.«
    Miranda verschwindet in der Küche und kehrt tatsächlich mit einer Packung zurück. »Die hätten wir während des Stromausfalls gut gebrauchen können. Kannst du dich noch an die Nacht erinnern?«, fragt sie.
    »Machst du Witze? Als könnte ich diese Nacht jemals vergessen. « Hätte ich doch nur damals schon gewusst, was ich heute weiß. Capote und ich könnten schon seit zwei Wochen glücklich zusammen sein.
    »Was macht Samantha eigentlich mit dem Apartment, jetzt wo du wieder nach Hause fährst und sie heiratet?«
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich sucht sie sich eine neue Untermieterin. «
    Miranda schüttelt den Kopf. »Eine Schande ist das.« Ich bin mir nicht sicher, ob sie meine Abreise meint oder die Tatsache, dass Samantha heiraten wird. Sie isst nachdenklich einen Cracker, während ich weiter Sachen in den Kofer packe. »Hey«, sagt sie schließlich. »Habe ich dir eigentlich schon von dem Seminar erzählt, für das ich mich eingeschrieben habe? ›Patriarchalische Rituale der Gegenwart‹.«
    »Klingt interessant«, sage ich ohne echte Begeisterung.
    »Und wie. Hochzeiten sind zum Beispiel auch so ein Ritual, das wir mit unserer Dozentin analysiert haben. Wusstest du, dass das ganze Drumherum – die Organisation der Feier,
die Menüfolge des Essens, die Blumendekoration, das Aussuchen der hässlichen Kleider der Brautjungfern – deswegen so aufgebläht ist, um den Frauen etwas zu tun zu geben, weil sie früher ja keinen Beruf ausüben durften? Letzten Endes ging es nur darum, sie zu beschäftigen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, eine Heirat wäre das einzig erstrebenswerte Ziel im Leben.«
    »Nein, das wusste ich nicht. Aber da könnte was dran sein.«
    »Was willst du eigentlich an der Brown studieren?«, fragt Miranda.
    »Weiß ich noch nicht so genau. Irgendetwas Naturwissenschaftliches. «
    »Ich dachte, es wäre dein Traum, eine große Schriftstellerin zu werden?«
    »Tja, du siehst ja, was aus meinem Traum geworden ist.«
    »So schlecht war dein Stück auch wieder nicht«, tröstet sie mich und wischt sich Crackerkrümel aus den Mundwinkeln. »Sag mal, warum läufst du eigentlich rum, als wäre jemand gestorben, seit du entjungfert worden bist? Du hast doch gesagt, dass es schön war.«
    »War es auch. Aber als ich letzten Donnerstag meine noch blutjunge Karriere zu Grabe getragen habe, bin ich mit ihr gestorben. «
    »Jetzt übertreib nicht«, sagt Miranda.
    »Wie wäre es, wenn du dich mal vor einen Haufen Leute stellst und auslachen lässt? Mal schauen, ob du dann immer noch sagst, dass ich übertreibe.«
    »Wie wäre es, wenn du dich mal nicht so wichtig nehmen würdest, dann könntest du das alles vielleicht ein bisschen gelassener sehen.«
    Ich schnappe entrüstet nach Luft.
    »Das wollte ich dir schon lange mal

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