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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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zog die Stirn kraus. »Pass gut auf dich auf, Summer.«
    »Zurzeit ist es nicht so krass. Forks lebt heutzutage größtenteils vom Tourismus, nicht mehr vom Holz.«
    »Ich habe gehört, in dieser Gegend gibt es Vampire.«
    Sie lachte. »Und Werwölfe. Dass hier die Twilight-Serie gedreht wurde, war das Beste, was Forks seit Jahrzehnten passiert ist.« Sie ging weiter den Pfad entlang. »Halt die Augen offen, nach allem, was vielleicht ein Bärenkadaver sein könnte.«
    »Igitt.«
    Die Antwort hätte sie von einem Mann, der Dutzende menschliche Leichen untersucht hatte, nicht erwartet. Allmählich näherten sie sich dem Zentrum der Brandfläche. Ja, dort war der Krater, er fiel direkt vor ihren Füßen steil ab. Vor dem Feuer war sie bestimmt zehnmal durch dieses Gebiet gekommen. Vielleicht hatte sich an der Stelle eine leichte Vertiefung befunden, aber mit Sicherheit kein Krater.
    Chase balancierte neben ihr auf dem Rand des Kraters. »Ist das das Loch, in das du gefallen bist?«
    »Mhm.« Es war peinlich, daran zu denken. Sie hatte einen Bluterguss an der Hüfte, der genau der Oberfläche des aus dem Boden ragenden schwarzen Felsbrockens entsprach. Als sie über die verletzte Stelle rieb, fiel sofort ihre Unterlippe ins Schmerzkonzert mit ein. Sie wandte sich ab, holte eine winzige Flasche aus ihrer Hosentasche und sprühte sich Betäubungsspray in den Mund, das sie mit der Zunge verteilte. Das anfängliche Brennen ließ ihr Tränen in die Augen schießen, doch dann wich der Schmerz willkommener Taubheit.
    »Was ist das überhaupt für ein Loch?« Chase glitt den Abhang hinunter, wobei er einen großen Felsbrocken lostrat. Geschickt sprang er über den Erdrutsch hinweg, den er ausgelöst hatte, und landete auf dem Boden des Kraters. Ein feiner Aschewirbel stieg zu ihr auf, und sie musste niesen, was ziemlich wehtat.
    »Das hier ist irgendein Rahmen.« Sein selbstausgelöster Erdrutsch hatte eine Seite des Lochs zum Einsturz gebracht, und dort waren jetzt dicke Holzblöcke zu erkennen, keilförmig in die Erde getrieben. Er kniete sich hin, um zwei Holzlatten zu untersuchen, die ein dicker Nagel zusammenhielt.
    Sam kletterte ihm hinterher. Sie gruben und traten Erde weg, bis eine etwa 90 Zentimeter hohe Öffnung sichtbar wurde. Wenig verlässlich wirkende, verwitterte graue Holzlatten stützten die Seiten und die Decke eines roh behauenen Tunnels.
    »Sieht aus wie ein alter Minenschacht«, sagte Chase.
    »Verdammt.« Sie zog ein Taschentuch aus der Hosentasche und wischte sich damit die Hände ab.
    Chase starrte sie an und wartete darauf, dass sie fortfuhr.
    »Früher konnte quasi jeder Nichtsnutz ein Minenrecht im Gebiet des National Forest einfordern«, erklärte sie. »Ich bin mir nicht sicher, ob das heute noch geht, und ich könnte auch nicht sagen, ob diese Mine legal oder illegal ist.«
    Sie hielt ihm das Taschentuch hin. Er nahm es, breitete es auf der Suche nach einer sauberen Stelle aus und rieb dann damit über seine Hände.
    Alle paar Jahre regte irgendjemand im Amerikanischen Kongress an, das Minengesetz von 1872 zu reformieren, aber soweit sie wusste, waren bisher nur ein paar geringfügige Veränderungen verabschiedet worden.
    Sie musste nachforschen, ob ein historisch verbrieftes Anrecht auf diesen Schacht bestand, und das dann irgendwie in ihren Managementplan einbauen. Bei den derzeitigen Preisen für Mineralien würde es immer wieder irgendwelche zwielichtige Gestalten geben, die versuchten, die Mine freizusprengen. Ob es ihr gelingen konnte, die Mine zu verbergen? Sie rieb sich über den Magen, der plötzlich in Säure zu schwimmen schien. Erst Wilderer, jetzt eine Mine.
    »Zertrampelt ihr unseren Tatort?« Joe Choi stand am Rand des Kraters. Seine Augen schauten müde unter der graugrünen Kappe des National Park Service hervor. Um seinen Hals hing eine unförmige Polaroidkamera. Neben ihm tauchte ein Ranger mit einem sorgfältig gestutzten Spitzbart auf. Eine Hand ruhte auf seinem Dienstrevolver, in der anderen hielt er ein kleines Holzschild.
    Sam war sich nicht sicher, ob Joe das wirklich ernst meinte. Er wusste, dass sie eigentlich nicht das Recht hatte, hier herumzugraben. Gemeinsam mit Chase kletterte sie aus dem Krater. Joe stellte ihnen Norm Tyburn, den anderen Polizeiranger, vor, und Sam ihnen Chase.
    Joe sah Tyburn fragend an. »Das Management hat das FBI dazugerufen?«
    »Chase ist ein Freund von mir«, beeilte Sam sich zu erklären, um gar nicht erst irgendwelches Machogehabe unter

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