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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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Frage stellen. »Hat man Sie vergewaltigt?«
    Lisa richtete den Blick wieder auf ihren Schoß und machte einen weiteren Strich. »Irgendetwas … hat mich am Kopf getroffen. Mehr weiß ich nicht.«
    Sam fiel auf, dass die junge Frau sie zwar nach jeder Frage ansah, aber immer den Blick abwandte, während sie antwortete. Hatte Paul Schuler recht? Log Lisa? Oder war dies einfach etwas, über das sie nur schwer reden konnte?
    Sam ließ nicht locker. »Sie hatten nichts über dem Kopf, als wir Sie gefunden haben. Hatten die Männer Gewehre dabei? Sprengstoff? Benzin?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Haben Sie eine Vorstellung, wie spät es war, als Sie am Kopf getroffen wurden?«
    »Ich weiß es nicht … alles ist schwarz!«
    Eine Krankenschwester ging an der Tür vorbei und warf Sam einen prüfenden Blick zu. Sam griff nach dem Plastikbecher mit Wasser, der auf dem Nachttisch stand, und hielt Lisa den Strohhalm hin. »Ich will Sie nicht bedrängen, Lisa«, sagte sie sanft. »Aber wir brauchen Ihre Hilfe, um diese Männer zu erwischen.«
    Nachdem sie einen Schluck getrunken hatte, schloss Lisa die Augen und presste die Fäuste gegen die Schläfen. Eine Träne lief ihre Wange hinunter. »Mir platzt der Schädel. Könnten Sie das Bett wieder waagerecht stellen?«
    Sam stellte den Becher ab, nahm den Block aus Lisas Schoß und griff nach der Schaltung für den Lattenrost. »Soll ich die Krankenschwester holen? Sie fragen, ob Sie noch mehr Schmerzmittel bekommen können?«
    »Nein, ich will nur schlafen.«
    »Natürlich.« Sam tätschelte der jungen Frau die Hand. »Danke, dass Sie mir von den drei Männern erzählt haben. Sie haben das Richtige getan.«
    Das Mädchen drehte sich auf die Seite und wandte Sam den Rücken zu. »Nein. Ich hätte den Mund halten sollen.« Ein leises Stöhnen, dann folgte etwas, das klang wie: »Vor allem Ihnen gegenüber.«
    »Der alte Craig war schon wieder hier«, sagte Philip King.
    »Gut, dass ich ihn verpasst habe.« Der Alte hätte Jack gerade noch gefehlt. Er beugte sich über den Zeichentisch und versuchte, die richtige Rundung für den Restauranttresen zu berechnen, den er gerade zeichnete. Wenn er Ernest Craigs kummervolles Gesicht sah, schossen ihm Tränen in die Augen, und wenn dem alten Mann die Stimme versagte, hatte auch er sofort einen dicken Frosch in der Kehle. Auch jetzt spürte er ihn wieder.
    King fing immer wieder davon an, dass sie sich Ernest Craig unbedingt vom Hals schaffen mussten. Jack fragte den Psychopathen lieber nicht, was er damit meinte. Das konnte alles Mögliche bedeuten, und er wollte es gar nicht erst wissen. Genauso ging es ihm mit den beiden langen Kratzern, die King an diesem Morgen an der linken Wange hatte. Woher die stammten, würde er auch nicht fragen.
    »Das dürfte reichen.« King hielt Jack eine Ansichtskarte unter die Nase.
    Jack schluckte, nahm King die Karte aus der Hand und zwang sich, einen Blick auf die Aufnahme zu werfen: der berühmte Bürgersteig in Hollywood mit den Handabdrücken der Stars.
    »Meine Ma hat einen Stapel von denen mitgebracht, als sie von dem Besuch bei meiner Cousine zurückgekommen ist. Ich hätte ja freiwillig keinen Fuß in dieses Schwulenparadies gesetzt, nicht mal, als Schwarzenegger noch Gouverneur war.«
    »Und was willst du mit der Karte?«
    King verdrehte die Augen. »Du schreibst die Karte, als Allie. Du hast hier doch sicher irgendwas Handschriftliches von ihr, das du nachmachen kannst?«
    Sofort musste Jack an den Zettel in der Schublade seines Nachttisches denken – den, auf dem Allie mit großer, schwungvoller Schrift geschrieben hatte, dass die Zeit, die sie mit ihm verbracht hatte, die beste ihres Lebens gewesen sei. Mit türkisfarbener Tinte. Bei ihrer Unterschrift hatte sie ein Herz über den Buchstaben i gemalt.
    »Wir schicken sie an Craig. Dann glaubt er, sie wäre nach Los Angeles abgehauen.«
    Wenn Jack doch bloß selbst glauben könnte, dass sie davongelaufen war, dass sein blonder Schatz irgendwo unter der kalifornischen Sonne lebte. »Aber der Poststempel …«
    »Port Angeles.« King knallte einen Stapel Umschläge vor ihm auf den Tisch. »Schau dir die mal an.«
    Es waren Fensterumschläge, solche wie die, in denen Jack in der Regel Rechungen oder Schecks erhielt, von einem der Restaurants in Port Angeles. Er sah King misstrauisch an. »Woher hast du die?«
    »Von da und dort.« Er deutete auf die Ecke des obersten Umschlags. »Schau dir mal den Stempel an.«
    Die Post in Port Angeles musste

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