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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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schnell genug da sein.« Außerdem hatte sie gern selbst hören wollen, was Lisa zu sagen hatte.
    Hoyle starrte die Zeichnung an. »Das hat mir gerade noch gefehlt.«
    Den stellvertretenden Leiter schien die Entwicklung zu lähmen, die die Ereignisse nahmen. »Erst Brandstiftung«, machte Sam ihm Druck, »und jetzt vermutlich auch noch Entführung, auf Land, das dem Staat gehört. Vielleicht sollten Sie das FBI hinzuziehen.«
    Hoyle knallte die Zeichnung auf den Tisch. »Ist das echt, Westin?«
    Sam sah ihn fragend an. »Wieso sollte es das nicht sein?«
    »Weil Sie mal wieder öffentliche Aufmerksamkeit für ein Internet-Drama brauchen?«
    Sam beschloss, diese Frage keiner Antwort zu würdigen. »Soll lieber ich das FBI einschalten?«, fragte sie.
    Auf dem gesamten Weg vom Krankenhaus zum Zentralbüro hatte sie gegen das Bedürfnis angekämpft, Chase anzurufen. Aber der National Park Service war eine hierarchische staatliche Bürokratie, nicht unähnlich dem Militär. Die Befehlskette zu unterlaufen, würde das Management verärgern und ihr für die restliche Zeit ihres Vertrags nur miese Stimmung bescheren. Und wie viele andere Polizeieinheiten auch betrachteten die Ranger vom National Park Service ihre Kollegen vom FBI als ruhmgierige Snobs.
    Hoyle stieß einen tiefen Seufzer aus. »Sie haben in drei Wochen die Ergebnisse einer Umweltstudie vorzulegen – ganz zu schweigen von dem Managementplan. Halten Sie sich unbedingt an das Formblatt, das ich Ihnen gegeben habe. An Lisas Bett brauche ich Sie erst wieder …« Er warf einen Blick auf seine Liste, »… am Mittwoch, von 16 bis 20 Uhr.«
    »Okay.« Sam stand auf.
    »Von diesem Best ist schon wieder ein Fax für Sie gekommen. Da ich nie weiß, wo Sie sich gerade rumtreiben, habe ich eine Kopie an das Büro im Western District weitergeleitet.« Hoyle starrte sie an, als sei es ihre Schuld, dass sie eine Zeitangestellte ohne festen Arbeitsplatz war.
    Was erwartete er als Antwort? »Oh, danke, Peter.«
    »Gehen Sie wieder an Ihre Arbeit, Westin. Schreiben Sie mir einen vertraulichen Bericht über alles, was Lisa Ihnen erzählt hat, und zwar wirklich alles, was Sie aus ihr herausbekommen haben. Um den Rest kümmere ich mich schon.«
    Der Wegetrupp hackte gerade neue Serpentinenwege in den Berg, um einen Zugang zum ersten der Teiche des Seven Lake Bassin zu schaffen. Sam hatte den Chef des Wegetrupps, Tom Blackstock, gleich bei ihrer Ankunft im Park kennengelernt. Er war ein bulliger Reserveoffizier der US-Army, der im Sommer im Park Service arbeitete. Es hieß, er führe den Wegetrupp wie eine militärische Einheit. An diesem Tag sah der Trupp allerdings mehr wie eine Sträflingskolonne aus. Die sieben Jugendlichen schlugen mit Vorschlaghämmern und Schaufeln rhythmisch auf die Felsen ein.
    Sam achtete darauf, außerhalb der Reichweite der umherfliegenden Gesteinssplitter zu bleiben, als sie sich dem Wegetrupp bemerkbar machte. »He, Leute«, rief sie.
    Der Jugendliche, der ihr am nächsten stand, ließ den Vorschlaghammer sinken und sah sie an. Dann unterbrachen auch die anderen die Arbeit. »Hallo, kleine Dame«, rief Blackstock, der sie entdeckt hatte. »Wollten Sie unserer schwer schuftenden Kolonne mal einen Besuch abstatten?«
    Sam beschloss, die »kleine Dame« ausnahmsweise mal kommentarlos hinzunehmen. »Ein Kurzbesuch. Ich würde gern mit Ihnen allen über Lisa Glass reden.«
    Blackstock zog die buschigen Augenbrauen hoch und sah sie skeptisch an. »Wieso haben die Sie geschickt?«
    »Als ich bei Lisa im Krankenhaus saß, hat sie ein paar Sachen erzählt, die nicht viel Sinn ergaben. Wir dachten, Sie könnten uns da vielleicht weiterhelfen.« Hoffentlich fragte er nicht, wen dieses »Wir« alles beinhaltete.
    Blackstock lehnte seine Schaufel gegen einen Felsen. »Dann machen wir eben jetzt Mittagspause, Leute. Nehmt eure Taschen und setzt euch da drüben unter den Lebensbaum.« Er deutete mit dem Kopf auf einen massiven Baum mit roter Rinde, der aus einem Felsblock etwa 15 Meter unter ihnen herauswuchs.
    Sam kletterte hinunter und setzte sich auf einen der von der Sonne erwärmten Felsen. Die Plätze im Schatten der herabhängenden Äste überließ sie dem Wegetrupp. Vermutlich waren es nicht mehr als 21 Grad, aber die Leute schwitzten. Als ein kleiner, muskulöser Jugendlicher an ihr vorbeiging, stellte Sam überrascht fest, dass unter dem feuchten T-Shirt Brüste hervorstanden. Richtig, Mack hatte von zwei Mädchen beim Wegetrupp gesprochen.
    Die

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