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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
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Schoß und rollte sich dort zusammen. Sie seufzte und streichelte ihn zwischen den Ohren.
    Ein rostiger Suzuki Sidekick fuhr auf den Bürgersteig vor dem Gemeindehaus. Fred Fischer stieg auf der Fahrerseite aus, das Innenlicht beleuchtete kurz Jennys Profil: Sie hatte den Kopf gesenkt und presste den Mund auf die gefalteten Hände. Betete sie? Die Fahrertür schlug zu und das Licht erstarb.
    Fred trug einen großen, gefütterten Umschlag zu den Basketballkörben. In einer Ecke, wo kein Licht des Scheinwerfers mehr hinfiel, hob er den Deckel vom Mülleimer, legte den Umschlag hinein und schloss den Deckel wieder. Dann trottete er zurück zum Wagen. Der Suzuki bog auf die menschenleere Main Street ein und verschwand.
    Was zum Teufel ging da vor? Sie richtete ihren Zoom auf die Umgebung. Nichts tat sich. Der Kater schlug mit der Pfote nach dem Kamerariemen. Sam zog ihn weg. Die scharfen Krallen landeten in ihrem jeansbedeckten Oberschenkel. Sie gab auf und ließ den Kater eine Weile auf dem Riemen herumkauen.
    Weitere zehn Minuten vergingen. Die Beine taten ihr weh, der Hintern war kalt. Auch die Schultern verkrampften sich. Sie zwang sich, dennoch weiter zu warten und still zu sitzen. Sicher hatten die Fischers nicht angehalten, um Müll zu entsorgen.
    Im Dunkeln bewegte sich etwas auf der anderen Straßenseite. Sie hob die Kamera und zoomte die Ecke heran.
    Eine Bewegung erregte Perez’ Aufmerksamkeit. »Da drüben«, sagte er leise. »Hinter der Tribüne.«
    Nicole stellte ihr Fernglas ein. »Zwei Leute.«
    »Willst du gehen oder soll ich?« Es war eigenartig, nur zu zweit zu sein. Normalerweise wären jetzt mindestens sechs von ihnen vor Ort, aber sie hatten nicht genug Zeit gehabt, um die Leute aus Salt Lake City rechtzeitig herzubringen.
    In so kurzer Zeit bekam man nur den Sheriff als Unterstützung. Ländliche Gebiete waren immer unterbesetzt, außerdem diente fast ein Drittel der Polizei in der Nationalgarde und war zur Zeit in Übersee. Der Sheriff hieß Wolman, Wafford oder so ähnlich – nein, Wolford, das war es. Perez versprach sich nicht allzu viel von ihm; der Mann wog mindestens dreißig Kilo zu viel. Wahrscheinlich hatte er es bislang höchstens einmal mit einem Einbruch zu tun gehabt.
    Der Sheriff löste die Lederklappe am Pistolenholster. »Ich gehe«, schnaufte er.
    Nicole zog ihre Neun-Millimeter-Pistole. »Sie bleiben hinter mir, bis ich etwas anderes sage. Verstanden?«
    Der Sheriff blickte finster und beleidigt.
    »Chase, du machst die Aufnahmen.«
    Perez wandte sich mit der Kamera wieder zum Fenster. Er wäre lieber mitgegangen, aber die Einteilung war nur fair. Schließlich hatte er den ganzen Nachmittag den Park durchstreift, während sie Eltern, Besucher und Parkangestellte befragt hatte.
    Zwei Gestalten näherten sich dem Mülleimer. »Ihr solltet euch beeilen«, sagte er warnend.
    Nicole und Wolford verließen rasch den Raum. Die Kamera surrte. Gebückt trat jemand ins Laternenlicht: rotbraune Windjacke, ausgeblichene Jeans und weiße Turnschuhe mit breiten Sohlen, das dunkle Haar wie Mike Tyson geschoren. Der andere blieb im Schatten, winkte seinem Partner mit im Mondlicht bleichen Händen. Beeil dich!
    Tyson-Schnitt hob den Deckel vom Mülleimer. Im Straßenlicht sah man ein scharf geschnittenes Kinn und schwere Augenbrauen. Die Fotos könnten sogar vor Gericht ausreichen. Tyson-Schnitt holte den Umschlag heraus. Perez drückte auf den Auslöser. Das würde sich in der Vergrößerung prima machen, dieses Lächeln und die Hände, die den Umschlag festhielten.
    »Hände hoch! FBI!« Das war Nicole.
    Der mit dem Umschlag drückte ihn an die Brust. Der im Schatten wandte sich der Stimme zu.
    »Stehen bleiben!«, bellte Nicole. »Meine Waffe ist auf Sie gerichtet. Hände hoch! Aber schnell!«
    Zögern legte Tyson-Schnitt den Umschlag wieder auf den Mülleimer. Die beiden Gestalten hoben langsam die Hände über den Kopf. Perez wartete darauf, dass Nicole und Wolford auf der Bildfläche erschienen. Doch dann zerriss ein lauter Knall die Stille.
    »Mist! Aus dem Weg!« Nicoles Ton ließ keinen Zweifel daran, wer den Fehler begangen hatte.
    Tyson-Schnitt griff wieder nach dem Umschlag, und die beiden verschwanden im Dunkeln. Perez lief mit der Kamera die Treppen hinunter.
    Er rannte aus dem Gebäude und sah gerade noch im Augenwinkel, wie Nicole gegenüber um die Ecke verschwand. Am Basketballfeld rappelte sich der Sheriff gerade wieder hoch, neben ihm lag eine umgestürzte Bank. Perez lief

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