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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
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Stirnrunzelnd wischte sie sich die Finger an den Hosenbeinen ab.
    »Wir wissen immer noch nicht, was mit Zack geschehen ist«, erklärte er. »Und nun haben wir noch ein Opfer.«
    Lieber Gott. Was für ein schrecklicher Gedanke. Als sie Perez nach unten folgte, war ihr nur zu bewusst, dass jede Berührung und jedes Abrutschen mit dem Fuß wertvolle Spuren verwischen konnte.
    »Ich muss so schnell wie möglich die Techniker hierher bekommen«, sagte er, nachdem sie unten angelangt waren. »Ich weiß nicht, ob eine Identifizierung möglich ist – aber man kann ja nie wissen. Vielleicht sind wir über jemanden gestolpert, der schon seit Jahren auf einer Vermisstenliste steht. Vielleicht jemand, der hier gecampt hat, und …« Er schnippte mit den Fingern. »… dann hat sich Kojoten-Charlie darüber geärgert, dass jemand in sein Revier eingedrungen ist. Oder der Puma war’s, den wir gesehen haben. An den Knochen könnten Spuren von Raubtierzähnen sein.«
    »Glauben Sie wirklich, ein Puma hätte ein Kind hierher geschleppt und das Skelett dann vergraben?«
    »Die Raubkatze hat doch genau dort gestanden, oder etwa nicht? Ich kann mir vorstellen, dass ein Puma die Leiche hochgeschleppt hat, und der Wind sie dann mit Sand bedeckte.«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Es gibt keinen Menschenfresser unter den Pumas. Wer immer dort liegt, ist nicht von einem Puma getötet worden.« Sie zeigte auf die Felsnische. »Und selbst wenn ein Puma Zachary Fischer getötet hätte …«
    Perez Kopf fuhr hoch.
    »Schon gut, das habe ich jetzt gesagt!«, gab sie ärgerlich zu. »Es ist möglich, dass ein Puma den Jungen getötet hat, aber nicht sehr wahrscheinlich, denn wir sind nicht auf Überreste gestoßen. Und was ist mit dem Schuh, den man mehrere Kilometer von der Stelle gefunden hat, von der Zack verschwunden ist? Die Berglöwen hier sind doch keine dreihundert Kilo schweren Tiger, die Menschen fressen. Ich weigere mich einfach zu glauben, dass wir im Park mordlüsterne Raubkatzen haben, die sich auf kleine Kinder stürzen.«
    Perez sah sie grimmig an. »Summer, wenn es kein Puma war, dann haben wir es mit etwas sehr viel Schlimmerem zu tun.«
    Kent Bergstrom saß im Schneidersitz auf dem warmen Fels und aß einen Granola-Keks. Mit dem Fernglas beobachtete er einen Habicht auf einer knorrigen Pinie am Abhang. Der Raubvogel riss Fleischstücke aus einem Kaninchen zwischen seinen Fängen, behielt dabei aber seinerseits Kent im Auge. Dann hob er den Schnabel und schluckte.
    Plötzlich breitete der Habicht die Schwingen aus, als wolle er fortfliegen, und stieß einen schrillen Schrei aus. Kent sah sich um. Hier gab es nur wenige Mesquitebäume, die um diese Jahreszeit fast keine Blätter mehr trugen, und eine Opuntia-Kaktee mit reifen rötlichen Früchten und einem Eulennest. Nichts bewegte sich. Der Habicht beruhigte sich wieder und fraß weiter. Kent setzte das Fernglas ab.
    Ein Hubschrauber summte wie ein Riesenmoskito über die Berge. Irgendetwas stimmte mit dem Rhythmus nicht, aber das konnte auch daran liegen, dass Dutzende Felstürme das Echo hin und her warfen. Kent hatte noch nichts aus der Zentrale gehört, und er machte sich nicht die Mühe, nachzufragen. Sie suchten jetzt seit drei Tagen nach dem Jungen, und Thompson würde bei Sonnenuntergang die Suche abbrechen, falls sie bis dahin keine Spur von Zack gefunden hatten. So lauteten die Regeln.
    Wenn sie ihn doch nur lebend fänden. Und wenn das arme Kind schon tot sein musste, dann sollte es bitte nicht das Opfer eines Pumas geworden sein. Noch nie hatte Kent so viel Angst gehabt wie gestern, als er nur mit seinem Verwarnungsblock und dem Pfefferspray ausgerüstet drei bewaffneten Männern gegenübergestanden hatte. Einer hatte eine schwarze Eagle-Tours-Kappe aufgehabt, zweifellos ein Jünger von Buck Ferguson. Gott sei Dank war es nicht Ferguson selbst gewesen, der alle um ihn herum mit seiner Art zur Gewalt aufstachelte.
    Aber es würden noch mehr kommen. Heute früh hatte er gehört, wie Rafael Unterstützung angefordert hatte. Er krümmte sich innerlich vor Schuldgefühlen über seine Erleichterung, als Leeson und Taylor geantwortet hatten, und war gleichzeitig sehr froh, dass er selbst sich nicht in Reichweite befunden hatte. Unglaublich, dass sich Leute Sorgen über hinter Büschen lauernde wilde Tieren machten, wenn der Nachbar zwei Türen weiter scharfe halbautomatische Waffen unter dem Bett verbarg.
    Ihm fielen die schrecklichen Worte ein, die ihm in der

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