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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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ändern!«
    »Ich fürchte«, sagte Superhirn ernst, »es hat sich schon geändert. Der SILBERBLITZ ist in der Nacht verschwunden, und mit ihm der Lokführer.«
    »Aber«, begann Madame Ladour, »dahinten, auf der Überführung …«
    »… steht nur der Zweitzug«, unterbrach Superhirn. »Ich wundere mich, daß Sie von dem Fall noch nichts wissen! Wenn die Verlobte des Lokführers Ihre Angestellte ist…«
    »Sie hat Urlaub, die Susanne«, murmelte Madame Ladour. »Aber wo kann der Zug verschwunden sein? Ist er ins Meer gestürzt? Den größten Teil der Strecke fährt er doch unterirdisch. Und, wie gesagt, dahinten auf der Überführung sah und hörte ich ihn in der Nacht. Kein Zweifel. Ich habe Beweise. Und Zeugen! Viele Zeugen!«
    Der Direktorin war nichts weiter anzusehen. Aber Tatis Augen weiteten sich. »Entschuldige, Superhirn«, sagte das Mädchen, »es ist uns noch gar nicht richtig klar geworden, daß auch Menschen verschwunden sein könnten. Sehr dumm von uns, aber es kam alles so überraschend.«
    »Das will ich meinen«, bestätigte Gérard.
    »Auch vom Zugbegleiter hat man keine Nachricht«, ergänzte Superhirn. »Er hieß – er heißt Alfons. Ich habe aber nur Otello vor der Abfahrt noch gesprochen.«
    »Nun, der Rundfunk wird ja was durchgeben, und in der Abendzeitung steht sicher ein Bericht«, meinte Madame Ladour. Kopfschüttelnd stieg sie in ihr Auto. Die Gefährten blieben in einer Staubwolke zurück.
    »Micha ist schlecht geworden«, bemerkte Henri.
    »Kein Wunder!« rief Tati. »Glaubt ihr, meine Knie zittern nicht? Außerdem ist Mittag vorbei-Wir brüten in der Hitze, und gegessen haben wir noch nichts, außer Schokolade und Keksen im Expreß. Fahren wir jetzt endlich in unser Quartier!«
    Sie radelten weiter »querbeet«. Bis zum Damm der alten Austernbahn sahen sie die SILBERBLITZStrecke nicht mehr. Superhirn zeigte auf Wiesen und Weinfelder, unter denen die Schienen durch das Röhrensystem führten. Man bemerkte nur hier und da kleine hydrantenähnliche Gehäuse im Boden: die Entlüfter.
    Am frühen Nachmittag fuhr die Gruppe durch Brossac-Centre, und bald erreichte sie ihre Ferienunterkunft, den alten Leuchtturm beim Forschungsinstitut.
    »Ich lebe auf«, seufzte Tati. »Ein Bad, ein kühler Raum…«
    »… und was zu essen!« stöhnte Gérard.
    »D-d-dann sehen wir weiter«, japste Prosper.
– 3 –
Rätsel um den Lokführer Otello – eine Lehrerin taucht auf
    »Ihr habt euch wirklich den rechten Moment ausgesucht!« klagte die Wirtschafterin, die die jungen Gäste im alten Turm empfing und zu betreuen hatte, Sie hieß Dydon, doch die Freunde hatten sie stets nur »Dingdong« genannt. »Ach, und der Micha ist gewachsen! Und zu Tati muß man wohl bald ,Sie´ sagen, wie?«
    So ging das ohne Punkt und Komma. Loulou sprang freudig an ihr hoch. Er witterte einen Begrüßungstrunk und einen entsprechenden Happen.
    »Hat euch Superhirn von dem verschwundenen Zug erzählt?« wandte sich Madame Dydon an die Geschwister und Prosper und Gérard.
    »Wir haben nichts anderes vor Augen als silberne Blitze«, stöhnte Henri. »Was wir jetzt brauchten, war 'ne Erfrischung!«; »Steht schon bereit, steht schon bereit!« strahlte die Frau. »Aprikosen-Kaltschale, Bratenstücke mit Kartoffeln und Salat, Milch oder Saft dazu .. .«
    »Gehen wir erst in unsere Zimmer«, entschied Tati. »Unsere Koffer sind ja schon da.«
    Superhirn folgte ihr mit dem hopsenden Hund in den Küchen-und Eßraum, während die anderen in ihre Quartiere strebten.
    »Gibt's was Neues?« fragte er.
    »Es ist ein Kommissar aus Rochefort angelangt«, berichtete Madame Dydon, während sie dem Jungen ein Glas Milch auf den Tisch stellte.
    »Und?«
    »Der Kommissar meint, der SILBERBLITZ kann nicht weg sein. Lokführer und Begleiter hätten ihn in Buronne in einen Schuppen geschoben, um sich in Ruhe zu besaufen. Sie lägen noch irgendwo schnarchend im Kraut.«
    Superhirn sprang auf. »So ein Blödsinn. Ich war doch in Buronne, um die Freunde abzuholen! Und da bin ich vorher noch wie ein Wilder zwischen den Suchtrupps rumgelaufen. Was ich gehört habe, ist mehr als unheimlich!«
    »Was denn?« forschte die Frau.
    »Der SILBERBLITZ war bereits in den Staatsbahnbereich eingefahren. Er stand schon 150 Meter vor dem Ziel! Ja, Madame, ich weiß mehr, als die Leute denken! Der SILBERBLITZ kam aus dem Werkbahntunnel raus und blieb – wie immer – vor der Signalampel stehen, um das vereinbarte Hupsignal zu geben: Erbitte freie Fahrt zur

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